tag:blogger.com,1999:blog-285228422024-03-05T09:39:24.566+01:00TOTUS CATHOLICUSDas Weblog für die gleichnamige Google-Gruppe, eine deutschsprachige Publikations- und Diskussions-Plattform für alle voll-gläubigen, bekennenden, nach Vollkommenheit strebenden katholischen ChristenTOTUS CATHOLICUShttp://www.blogger.com/profile/08801191227487284426noreply@blogger.comBlogger44125tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-8841804881728773592009-07-10T19:15:00.007+02:002009-07-10T19:26:30.596+02:00Hingabe an Maria<a href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/3703070987/" title="Birnau, Gnadenbild der "lieblichen Mutter" by Immaculata Helvetia, on Flickr"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" src="http://farm3.static.flickr.com/2493/3703070987_4a3d1efccc_m.jpg" alt="Birnau, Gnadenbild der "lieblichen Mutter"" width="156" height="240" /></a><span style="font-weight: bold;">Geliebteste Mutter, Dir will ich immerdar und auf die vollkommenste Weise angehören und durch Dich für Zeit und Ewigkeit das Eigentum des göttlichen Herzens Jesu sein. Siehe, ich weihe Dir heute und alle Tage meines Lebens, besonders aber für meine Sterbestunde, meine Person: meinen Leib mit seinen Sinnen, meine Seele mit ihren Fähigkeiten, und opfere sie durch Dich und mit Dir der heiligsten Dreifaltigkeit auf als Lob-, Dank-, Sühn- und Bittopfer. Ich vereinige dieses Opfer mit dem hochheiligen Leben, Leiden und Sterben Jesu, mit allen heiligen Messen, die je dargebracht, mit allen würdigen Kommunionen, die je empfangen werden. Ich vereinige es mit Deinen herrlichen Verdiensten, o teure Mutter, mit den Verdiensten aller Heiligen und Auserwählten sowie mit allen gottgefälligen Werken, die je geschehen. Damit verbinde ich meine eigenen Gebete, Arbeiten und Leiden, alle Ablässe, die ich gewinnen, alle Verdienste, die ich erwerben kann, und ich lege alles in Deine mütterlichen Hände. Reinige meine Gabe von allem Makel, verfüge über sie und opfere sie in der unendlich heiligen Meinung des göttlichen Herzens Jesu der heiligsten Dreifaltigkeit auf. - Lass mich, o gute Mutter, eine Opferseele für die Ehre Deines Sohnes und die unsterblichen Seelen werden. Nicht als Lohn, sondern als barmherziges Gnadengeschenk erbitte ich mir, dass ich Dir immer dienen darf und nie, auch nicht durch das Fegfeuer, von Deinem göttlichen Sohne getrennt werde. O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria! Amen.</span><br /><br /><span style="font-size:78%;">Imprimatur. Steyl, die 1 Sept. 1922. De mand. Ord. Libr. Cens. Joan. Weig - Missionsdruckerei in Steyl, Post Kaldenkirchen (Rhld.)</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-57642888679686898682009-03-24T14:53:00.008+01:002009-03-24T16:25:01.137+01:00Die Katakomben oder die ersten Christen unter der Erde (5)<div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;">Die Arkan-Disziplin oder die Vorschrift der Geheimhaltung</span><br /></div><br />Die Kirche beobachtete in den ersten Jahrhunderten tiefes Stillschweigen über die vorzüglichsten Geheimnisse des Glaubens und über ihre heiligen Sakramente gegenüber den boshaften Juden und den ganz in das Irdische versunkenen, der Wahrheit entfremdeten und der Abgötterei dienenden Heiden. Sie hatte dazu ihre guten Gründe. Denn für's Erste konnte und wollte sie ihre göttlichen Wahrheiten und Geheimnisse nicht der Missdeutung, der Verachtung, dem Spotte und der Verdächtigung preisgeben. Sie befolgte hierin nur die Worte ihres göttlichen Stifters: "Gebet den Hunden nicht euer Heiliges und werfet den Schweinen nicht eure Perlen vor." (Matth. 8, 6.) Für's Zweite wollte sie die neubekehrten Heiden und Juden nicht gleich Anfangs mit den vorzüglichsten Geheimnissen der christlichen Religion bekannt machen, weil ihr Glaube noch zu schwach war, und keine Bürgschaft gab, dass sie nicht wieder zum Götzendienst zurückkehren und dann die noch nicht vollkommen erkannten Wahrheiten und Geheimnisse entstellen und verdächtigen würden. Sie befolgte hierin die Worte des heiligen Apostels Paulus an die Korinther: "Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu Geistigen, sondern als zu Fleischlichen. Als Unmündigen in Christo gab ich euch Milch zu trinken, nicht Speise, denn ihr vermochtet es noch nicht" (zu fallen). (I. Kor. 1-4) Der Apostel, und ihn nachahmend, die ersten Christen, trugen also den Neubekehrten Anfangs nur das zum Heile unumgänglich Notwendige vor, die wichtigen Geheimnisse verschwiegen sie ihnen, bis sie im Glauben fest begründet und ihre Treue erprobt war. - Waren die Neubekehrten in dem Notwendigen hinlänglich unterrichtet und sollten sie die Taufe erhalten, dann erst wurde ihnen das ganze Glaubensbekenntnis und vorzugsweise das Geheimnis der heiligsten Dreieinigkeit mitgeteilt, in deren Namen sie getauft werden sollten. Wir sehen diese Zurückhaltung augenscheinlich in den Katechesen oder Christenlehren des hl. Cyrillus von Jerusalem, die er im Jahre 345 vor den Katechumenen und den Gläubigen hielt. Die erstern enthalten kein Wort über die wichtigen Geheimnisse des Glaubens und das heiligste Sakrament, die anderen aber, welche dieser große Bischof dem unterricht der Gläubigen oder der Getauften widmete, drücken sich über diese Geheimnisse so klar aus, dass nichts zu wünschen übrig bleibt. Auch befiehlt er ausdrücklich, diese Belehrungen niemals den Katechumenen oder den Nichteingeweihten mitzuteilen mit den Worten: "Wenn die Christenlehre zu Ende ist, und ein Katechumene kommt, dich zu fragen: Was sagte der Lehrer? so sage nichts diesen Menschen von draußen."<br />Namentlich war die Lehre von der heiligsten Dreieinigkeit, wie schon gesagt, ein Gegenstand der Geheimhaltung. Es genügt, hierüber das Zeugnis des hl. Cyrillus anzuführen, der sagt: "Niemals wurde mit einem Heiden gesprochen von dem erhabenen Geheimnisse des Vaters, Sohnes und des heiligen Geistes; wir reden davon nicht einmal offen vor den Katechumenen, sondern auf geheime Weise, so dass die Gläubigen, welche die Sache wissen, sie verstehen und die, welche sie nicht wissen, durch eine voreilige Entdeckung nicht geärgert werden." Ebenfalls unter das Gesetz der Geheimhaltung gehörten die heiligen Sakramente, nicht bloß ihre Zeremonien, sondern auch ihre Wesenheit. So sagt der hl. Chrysostomus in einer Rede über die Taufe: "Ich möchte reden, aber ich wage es nicht wegen derjenigen, welche nicht eingeweiht sind"; und der Kirchenlehrer Theodoret sagt hierüber: "Hier ist vor Allem eine geheimnisvolle Sprache notwendig." Am meisten verhüllt wurde die Lehre vom allerheiligsten Altarssakramente. Die heiligen Väter bezeichnen es kaum dem Namen nach, sie heißen es bloß "das Gut", und gebrauchten mit großer Vorsicht gewisse Figuren, Sinnbilder, Redewendungen, wenn sie davon vor Nichteingeweihten reden mussten.<br />Der heilige Chrysostomus sagt geradezu: "Das Geheimnis des allerheiligsten Sakramentes ist nur den Eingeweihten bekannt." In den Homilien und Belehrungen, welche die Väter in Gegenwart der Katechumenen vortrugen, finden sich der Menge nach folgende vorsichtige Ausdrücke: "Die Gläubigen wissen es", "die Eingeweihten wissen, was wir sagen", "ich rede zu den Gläubigen." - "Wenn man", sagt der hl. Augustin, "einen Katechumenen fragt, ob er an Jesus Christus glaubt, so antwortet er sogleich: "Ja"; fragt man ihn aber: Genießest du auch den Leib des Menschensohnes? so weiß er nicht, was du fragst."<br />Bei der Feier des heiligsten Messopfers mussten sich alle Katechumenen und Nichteingeweihten entfernen. "Wir feiern die heiligen Geheimnisse", sagt der hl. Chrysostomus, "bei verschlossenen Türen und hindern die Nichteingeweihten dabei zu erscheinen." Die Diakonen mussten wachen, dass kein Uneingeweihter den Ort betrete, wo gerade das heiligste Opfer gefeiert wurde; ja es wurde den Gläubigen ein eigenes Losungswort gegeben, welches ihnen abgefordert wurde, wenn sie den Ort betreten wollten, wo der Bischof das heiligste Opfer feierte.<br />Die Spendung der hl. Firmung wurde den Nichteingeweihten ebenfalls verheimlicht. "Was die Salbung mit dem heiligen Öle anbelangt", sagt der hl. Basilius, "wer wagte es, jemals offen davon zu sprechen?" Der nämliche Fall war es mit der Priesterweihe. Man durfte sie nicht in Gegenwart der Katechumenen erteilen. In einem Canon des Konzils von Laodicea heißt es: "Verboten soll sein, die Weihen vor den Augen der Hörenden zu spenden." Ebenso stand auch das Sakrament der letzten Ölung unter dem Gesetz der Geheimhaltung. Der heilige Augustin sagt: "Die heiligen Sakramente werden auf verschiedene Weise empfangen, die Einen, wie ihr wisset, werden von uns mit dem Munde, die Andern am ganzen Leib empfangen." Offenbar bezeichnet er hier die Kommunion und dann die letzte Ölung.<br />Ein fernerer Grund der Geheimhaltung war die Absicht, den Nichteingeweihten und Katechumenen eine gebührende Achtung und Ehrfurcht vor diesen heiligen Geheimnissen einzuflößen. Daher sagt der hl. Basilius: "Die Ehrfurcht vor den heiligen Geheimnissen wird durch das Stillschweigen bewahrt." Der hl. Augustin drückt denselben Gedanken aus, wenn er sagt: "Ihr dürft euch nicht wundern, teuerste Brüder, wenn wir euch selbst bei der Feier der heiligen Geheimnisse nichts von dem gesagt haben, was wir tun. Wir mussten so heilige, so göttliche Sachen mit ehrerbietigem Schweigen umgeben."<br />Endlich kann man noch beifügen, dass man den Katechumenen deshalb die Lehre von den heiligen Sakramenten, besonders von der Taufe und dem heiligsten Sakramente verhüllte, um ihr Verlangen darnach und ihren Eifer noch mehr zu entflammen. "Wenn die Katechumenen etwas nicht verstehen, so sollen sie ihre Trägheit abschütteln und sich beeilen, diese Dinge zu erkennen", und an einer andern Stelle spricht derselbe Kirchenvater: "Wenn die Sakramente der Gläubigen den Katechumenen nicht offenbar werden, so geschieht das nicht, weil sie die Kenntnis derselben nicht ertragen können, sondern damit sie mit eben demselben Eifer darnach verlangen, mit welchem man dieselben geheim hält." Aus diesem Grunde nannte man das heiligsten Altarssakrament auch <span style="font-style: italic;">"Desiderata"</span>, "das Ersehnte".<br />Diese Geheimhaltung, Arkan-Disziplin, diese Sorgfalt, die Geheimnisse des Glaubens Nichteingeweihten zu verbergen, war also eine besondere Ursache, dass sich die ersten Christen der Sinnbilder, der sinnbildlichen Darstellung biblischer Geschichten und verblümter Zeichen bei ihren Malereien bedienten. Man gestattete keine Darstellung, welche den Augen eines Heiden oder Juden, die sich in die Katakomben heimlich einschleichen mochten, die heiligen Geheimnisse verraten konnten. Die ganze christliche Religion, ihre Glaubens- und Sittenlehren, ihre Hoffnungen und Verheißungen sind in einer geheimen Sprache, unter verschiedenen Bildern dargestellt; selbst Figuren aus der Fabellehre der Heiden halten die christlichen Künstler auf die Decken der Grabkammern, um unter denselben ein Glaubensgeheimnis zu verhüllen.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-62596510670176157312009-03-18T20:04:00.008+01:002009-03-19T08:25:47.991+01:00Die Katakomben oder die ersten Christen unter der Erde (3)<div style="TEXT-ALIGN: right"><a style="FONT-STYLE: italic" href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/03/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Vorausgehender Abschnitt</a><br /></div><p><br />Wir haben gesehen, dass die erste und vorzüglichste Bestimmung der Katakomben war, die in der Verfolgung hingeschlachteten Martyrer und abgeschiedenen Christen in ihren Schoß aufzunehmen. - Der Umfang derselben musste also ein großartiger sein. Schon der heidnische Geschichtsschreiber Tacitus spricht von einer ungeheuren Menge Christen (ingens multitudo) zur Zeit des Kaisers Nero, und von Tag zu Tag wuchs die Zahl derselben, trotz immer neuer Verfolungen; denn "das Blut der Martyrer" war der Same immer neuer Christen. Es mussten also bei solcher Zunahme der Christen auch die Cömeterien immer zunehmen, sich erweitern und vergrößern, und so entstand während dreier Jahrhunderte die unterirdische Gräberstadt rings um Rom in einer Ausdehnung von mehr als 150 Meilen, mit mehr als 6 Millionen Leichen und mehr als 40 Cömeterien.<br />Es erhebt sich nun die Frage, wie alle diese Cömeterien erbaut, wie die Christen dort ihre zahlreichen Toten beerdigen, die Jahrestage der heiligen Martyrer und ihrer verstorbenen Lieben feiern, ihre Liebesmahle halten konnten, ohne die Aufmerksamkeit der Heiden auf sich zu ziehen und von denselben gestört zu werden. Darauf antworten die neuesten und gründlichsten Untersuchungen, dass erstens die Katakomben, und zwar die ältesten, in den großen Güterkomplexen reicher christlicher Familien sich befanden. Die Begräbnisstätte (area) in diesen Gütern war unveräußerliches Familiengut (eine Art Fideikommiss). Es genügte daher für einen reichen Neubekehrten, eine area zu bestimmen, sie mit Grenzsteinen zu umgeben, mittels eines gerichtlichen Vertrages oder eines Testamentes dafür einzustehen, und das christliche Cömeterium war gesichert. Bis auf die apostolischen Zeiten lassen sich vielleicht sechs bis sieben so entstandene Cömeterien zurückführen. Zweitens erklärte ein römisches Gesetz jede Grabstätte für heilig und unverletzlich. Dieses Gesetz kam daher auch den Christen zu gute. Drittens erlaubte am Ende des dritten Jahrhunderts ein ferneres Gesetz den armen Leuten, Tenuiores, sich wechselseitig ihre Begräbnisstätten zu sichern, und zu diesem Zwecke Kollegien zu bilden. Sie mussten monatlich einen Beitrag leisten und konnten eine gemeinsame Grabstätte besitzen. Außer ihren Grabstätten besaßen diese Kollegien ein für ihre Zusammenkünfte bei den Gräbern bestimmtes Gebäude <span style="FONT-STYLE: italic">Schola</span> auch <span style="FONT-STYLE: italic">Triclinium</span> genannt, wo sie das Todesmahl am Jahrestage ihrer ausgezeichnetsten Wohltäter hielten. Ein besonderer Kalender gab das Datum des Jahrtags an.<br />Auch dieses Gesetz war für die Christen von großem Vorteile. Auf Grund desselben bildeten sie unter sich Vereinigungen, Bruderschaften, die man mit dem Namen Ecclesia fratrum, Concti fratres, (...) "Kirche der Brüder", "Versammlung der Brüder", oder "die Brüder" bezeichnete. Sie zahlten einen Beitrag, besaßen Gebäude und Cömeterien,<span style="FONT-STYLE: italic"> areae</span> und <span style="FONT-STYLE: italic">cellae</span> und hatten Vermögen. Unter dem Schutze dieses Gesetzes konnten also die Fossores ungehindert arbeiten; man konnte in eigenen Grabstätten die Toten begraben, ihre Jahresgedächtnisse feiern, die Agapen oder Liebesmahle halten, selbst einen Kalender führen, in welchem die Jahrestage der heiligen Martyrer aufgezeichnet waren. Der Eingang in das Cömeterium war zur Zeit des Friedens offen und daneben befand sich das Triclinium und die cella für den Grabeswächter, wie dies beim Cömeterium S. Domitillae heute noch ersichtlich ist.<br />Es war dies aber nicht bei allen Cömeterien der Fall. Bei den meisten kannten die Heiden die tief verborgenen Eingänge nicht, noch waren sie im Stande, ihre Ausdehnung, ihre Lage, noch auch ihre innere Einrichtung, ihre Grabkammern und Galerien anzugeben. Wenn daher die Verfolgung ausbrach, wenn das Blutedikt der Kaiser erschien, wenn das Geschrei <span style="FONT-STYLE: italic">areae non sint</span> (man verschließe die Friedhöfe) erscholl, und das Betreten der Katakomben verboten wurde: dann zogen der Papst und die Priester, sowie jene Christen, welche am meisten der Verfolgung ausgesetzt waren, in diese Cömeterien sich zurück; die Treppen wurden verschüttet, und neue geheime angelegt, die Luft- und Lichtlöcher wurden verstopft und Alles war wie in Nacht und Finsternis begraben. - Daher gaben die Heiden den Christen den Namen <span style="FONT-STYLE: italic">Latebrosa et lucifuganatio</span> "ein Schlupfwinkel suchendes lichtscheues Volk". - Die Priester, ja selbst die obersten Hirten der Kirche, riefen in den Tagen grimmiger Verfolgung ihre Herden in die Katakomben zum heiligen Gottesdienst, und verbargen sich daselbst. So schreibt der hl. Papst Clemens um das Jahr 91 n. Chr.: "Kommet, versammelt euch in den Kirchhöfen! Wir wollen dort die heiligen Schriften lesen, Loblieder zu Ehren der Martyrer und aller Heiligen, welche die Welt verlassen haben, anstimmen, für unsere Brüder beten, die im Herrn verstorben sind, in unseren Kapellen und Grabkammern das hl. Opfer darbringen, das wohlgefällig ist vor Gott, und mit Psalmengesang denen das Geleit geben, die für den Glauben starben." -<br />In dieser Zeit der Trübsal waren die Fossores an ihrem Platze. Sie fertigten heimliche Zugänge, suchten die hingemordeten Brüder ihren Henkern zu entreißen und trugen sie in stiller Nacht hinab in die Grabstätten, welche sie bereits in die Wände der Cömeterien gehauen hatten. Um den Heiden auch die geheimen Zugänge zu verwehren, wurden Wächter aufgestellt, die ein bestimmtes Losungswort hatten, das nur den Christen bekannt war. Mehrere heilige Päpste hielten sich zur Zeit der Verfolgung in den Katakomben auf. Denn auf sie war besonders der Hass der Heiden gerichtet; in den Verfolgungsedikten wurden sie als Oberpriester besonders genannt. Nicht die Furcht trieb sie zur Flucht, sondern die heilige Pflicht, sich ihren Herden zu erhalten und in der Gefahr des Augenblicks mit Trost und Rat und den kirchlichen Gnadenmitteln beizustehen. Schon der heilige Petrus zog sich in das Cömetrium Ostrianum zurück; der hl. Papst Alexander (109), der hl. Kallist (219) verbargen sich in den Cömeterien längere Zeit; Papst Cajus (284-196) brachte bis zu seinem Martertod volle 8 Jahre in den Katakomben zu. Von hier aus erließen die Oberhirten der Kirche ihre ersten Hirtenschreiben, hier hielten sie Konzilien, weihten Bischöfe und Priester, gaben Vorschriften der Disziplin, unterrichteten die Katechumenen und Neubekehrten, tauften, erteilten die Firmung; hier feierten sie das heilige Opfer, und stärkten ihre Schäflein mit dem Leib des Herrn, hier predigten sie das Wort vom ewigen Leben, von hier aus lenkten sie mit ruhiger Hand das Schifflein der Kirche in den Stürmen und tobenden Wogen. Hier wurde Papst Stephan I. (253-257) ergriffen und in den Tempel des Mars geschleppt, damit er dort unter Todesstrafe dem Götzen opfere. Da fuhr ein Blitz vom Himmel in den Götzentempel und zerstörte unter furchtbarem Krachen das Bild des Götzen. - Unter der allgemeinen Verwirrung ließen die Henker vom heiligen Papste ab, und dieser kehrte wieder in die Katakomben zurück. Hier ermunterte er die Seinen zum treuen Ausharren und brachte das heiligste Opfer dar. <a title="Katakomben: Martertod des hl. Papstes Stephan I. (A.D. 257) by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/3366705467/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 5px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="158" alt="Katakomben: Martertod des hl. Papstes Stephan I. (A.D. 257)" src="http://farm4.static.flickr.com/3604/3366705467_fd645f36de_m.jpg" width="240" /></a>Aber während desselben erschienen die vom Kaiser Valerian geschickten Soldaten aufs neue, um ihn zu ermorden. Er aber setzte unerschrocken die heilige Handlung fort, während jene nicht wagten, Hand an ihn zu legen. Jedoch nach Vollendung des hl. Opfers traf ihn neben seinem Stuhl der Todesstreich. Wie Stephan I. endigte der hl. Papst Sixtus II. (257-259) im Cömeterium des hl. Kallistus; er erlitt mit vier Diakonen den Martertod.<br />Doch nicht alle Gläubigen nahmen zur Zeit der Verfolgung ihre Zuflucht zu den Katakomben; denn dieselben hätten die Menge derselben nicht bergen, noch hätte man für den Unterhalt so vieler Tausende sorgen können. Eine sehr große Zahl blieb in der Stadt zurück, teils weil ihr Beruf sie zurückhielt, z. B. Kriegsleute teils weil sie der Gefahr leicht sich entziehen konnten, teils weil sie die Gefangenen besuchen und trösten, teils weil sie den in den Katakomben Verborgenen Lebensmittel und Nachricht bringen, teils weil sie die zum Tode Verurteilten begleiten, für ihr Begräbnis sorgen mussten. Doch von Zeit zu Zeit stiegen auch sie heimlich in die Katakomben hinab, um dem heiligsten Opfer beizuwohnen und am heiligen Mahle teilzunehmen. - Wir wollen sie begleiten:<br />Es ist Nacht; in der Stadt tiefe Ruhe. Da öffnet sich in einer abgelegenen Straße die Türe eines Hauses. Zwei Männer, der eine noch jung, tief in ihre Penula (Mäntel) gehüllt, eilen im Schatten der Gebäude dem Tore der Via Appia zu. Jetzt sind sie im Freien. Die große appische Straße nimmt sie auf. An beiden Seiten derselben ragen Grabmonumente der Heiden empor. Die Männer würdigen sie keines Blicks; sie eilen vorüber. Nun biegen sie in eine Seitenstraße ein, an Landhäusern, an Gräbern vorbei führt sie der Weg. Bereits ist eine Stunde verflossen; jetzt haben sie einen Hügel erreicht und stehen stille, denn sie befinden sich am Eingang einer Katakombe, die unter einem Weinberg liegt. Scheu blicken sie nochmal um sich, ob kein Späher sie belauscht, dann steigen sie auf einer verborgenen Treppe hinab in die Tiefe. Finsternis umfängt sie; doch weiter schreitend strahlt ihnen Licht entgegen. Es sind Lampen, welche in kleinen Wandnischen stehend ihr düsteres Licht verbreiten. Sie schreiten fort; bald rechts, bald links zieht sich die Galerie hin, an deren Wänden ihr Auge nichts als Gräber schaut. Endlich ertönt an ihr Ohr Psalmengesang. Noch einige Schritte und sie stehen am Eingange einer hellerleuchteten Felsenkapelle. Nachdem sie dem Türsteher (Ostiarius) das Losungswort gegeben, tauchen sie ihre Finger in eine in der Wand befindliche Muschel mit geweihtem Wasser, besprengen sich, zeichnen das Kreuz auf Mund, Stirn und Brust und treten ein. - Eine Schar frommer Gläubiger hat sich bereits eingefunden. Dem Eingang gegenüber erhebt sich unter einem Bogen das Grab eines heiligen Martyrers. Es ist der Altar. Bei demselben sitzt der Bischof auf seinem Stuhle, Priester und Diakone umgeben ihn. Von der Decke herabhängende und in Nischen stehende Lampen beleuchten die kleine Kirche, den Altar und die Versammlung der Brüder, welche in Andacht versunken der heiligen Handlung beiwohnen. Der Gottesdienst hat bereits begonnen; soeben schließt der Subdiakon die Rolle, aus welcher er die Epistel vorgelesen, und ein wunderlieblicher Gesang ertönt; es ist das Graduale (Stufengesang). Ein Diakon, die Schriftrolle in der Hand, kniet vor dem Bischof, der ihn segnet. Er erhebt sich, gesegnet vom Bischof und liest nun das Evangelium vor. Unter dem Rufe "Deo gratias" reicht er die Rolle dem Bischof zum Kusse und schießt sie.<br />Der Bischof, ein ehrwürdiger Greis, hat sich auf seinem Stuhle wieder niedergelassen und beginnt die Predigt. Er öffnet seinen Mund und Worte der Belehrung, der Erbauung, der Ermunterung und des Trostes entströmen seinen Lippen. Die gleiche Festigkeit des Glaubens, die in seinem Innern wohnt, die gleiche Liebe zu Jesus, die in seinem Innern flammt, die gleiche Begeisterung zum Kampfe für Jesus bis zum Tode, die seine Seele durchströmt, weiß er auch im Herzen seiner Zuhörer zu festigen und zu entflammen.<br />Die Predigt ist zu Ende und es folgt die Entlassung der Katechumenen <span style="FONT-STYLE: italic">(die Katechumenen waren Neubekehrte, welche durch Unterricht auf die Taufe vorbereitet wurden; man nante sie "die Hörenden". Katechumenen und Büßer durften nur bis zum Offertorium dem Gottesdienste beiwohnen.)</span>, und aller jener Personen, welche der eigentlichen Feier der göttlichen Geheimnisse nicht beiwohnen durften. - Der Diakon ruft: "dass Niemand der Hörenden, Niemand der Ungläubigen zugegen ist", und ladet zum Gebete für die Katechumenen und Büßer ein, welche, gesegnet vom Bischofe, sich entfernen.<br />Nun beginnt die Messe der Gläubigen. Der Bischof verrichtet das allgemeine Gebet für die Gemeinde, betet das Credo und schreitet nun zur Darbringung der Opfergaben, welche auf dem Kredenztisch, einem einfachen, aus der Wand hervortretenden Steine, bereit liegen. Er nimmt die Patene mit Brot und den mit Wasser und Wein gefüllten Kelch aus der Hand des Diakons, opfert beide Gott dem Herrn unter Gebet und Segnung und singt dann die Präfation mit dem dreimal Heilig am Schlusse.<br />Die Stillmesse (Canon, "die heilige Handlung oder der Inbegriff der Verwandlungsworte" <span style="FONT-STYLE: italic">[Basilius de spirit. s. c. 27.]</span> nimmt ihren Anfang. Nachdem der Bischof mit ausgebreiteten Händen die heiligen Gebete und das Memento für die Lebenden gesprochen, vollzieht er die Consekration des Brotes und Weines mit den hochheiligen Worten: "das ist mein Leib", "das ist mein Blut" und hebt den Leib des Herrn und sein heiligstes Blut zur Anbetung empor. Tiefes Schweigen herrscht im heiligen Raume; alle Anwesenden liegen tief gebeugt und im Gebete versunken auf den Knien. Befindet sich ja auf dem Altare "das Lamm, welches die Sünden der Welt hinwegnimmt" (Joh. 1, 29.), und ist ja im Kelche "das Blut, welches uns reiniget von allen Sünden." (I. Joh. 1, 7.)<br />Die heilige Wandlung ist vorüber, die Gebete, sowie das Memento für die Verstorbenen sind gesprochen, das Pater noster gesungen und nun beginnt die heilige Kommunion. Bevor der Bischof das konsekrierte Brot bricht, ruft der Diakon: "das Heilige den Heiligen", und die Gläubigen antworten: "Ein Heiliger, Ein Herr Jesus Christus zur Ehre Gottes des Vaters, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit". Nun betet der Bischof: "Herr, unser Gott! Ich habe gesündigt im Himmel und vor dir; ich bin nicht würdig, deines heiligen und unbefleckten Geheimnisses teilhaftig zu werden, aber als ein barmherziger Gott mache mich deiner Gnade würdig, damit ich ohne Verdammung eines heiligen Leibes und Blutes teilhaftig werde zur Vergebung der Sünden."<br />Nachdem der Bischof die heilige Kommunion empfangen und den Leib des Herrn auf die Patene für den Diakon gelegt hat, wird das Heiligste auch den Gläubigen gereicht. Zuvor ruft der Diakon ihnen zu: "Tretet herbei mit Furcht des Herrn, mit Glaube und Liebe." Nun nahen sich zuerst die Männer, dann die Frauen. Die Männer legen die hohle, rechte Hand in die Linke und empfangen darauf das himmlische Brot, wobei der Diakon spricht: "der Leib des Herrn" und der Gläubige antwortet: "Amen". Hierauf wird ihnen der Kelch von einem Diakon mit den Worten gereicht: "das Blut des Herrn", und sie antworten: "Amen". Die Frauen empfangen auf ein über die Hand gebreitetes Linnen den Leib des Herrn und hierauf das heiligste Blut mit den nämlichen Worten des Diakons: "der Leib des Herrn, das Blut des Herrn". Während der hl. Kommunion wird von den Geistlichen und Anwesenden der Psalm 33 gesungen oder der Psalm 132: "Siehe, wie gut und angenehm es ist, wenn Brüder in Eintracht beisammen wohnen", oder Ps. 144: "Aller Augen schauen auf dich, o Herr!" -<br />Nun da die Gläubigen das Heiligste empfangen, nun da Jesus in ihrem Herzen wohnt, fürchten sie nicht das Schwert, noch die Flammen, noch die wilden Tiere, denn der Herr ist mit ihnen! - -<br />Auch die beiden Männer, von denen wir schon gesprochen, nahen sich mit größter Ehrfurcht dem Tisch des Herrn; besonders der Jüngere,Tarcisius mit Namen, ein Akolyt <span style="FONT-STYLE: italic">(Geistliche, weche die niederen Weihen empfangen hatten, und die Lichter sowie Wein und Wasser zum hl. Opfer besorgten.)</span> empfängt mit himmlischer Liebesglut das Heiligste, denn ihm ward ein wichtiger, gefahrvoller Auftrag gegeben. Er soll den Gläubigen in der Stadt, welche dem heiligsten Opfer nicht beiwohnen konnten, und den Gefangenen den Leib des Herrn überbringen. Ein Diakon legt auf ein schneeweißes Linnen die konsekrierten Brote. Sorgfältig wickelt Tarcisius sie ein, verbirgt sie auf seiner Brust, verlässt die Katakombe freudigen Mutes und eilt der Stadt zu. Unterwegs begegnen ihm Soldaten; sie halten den Eiligen an und fragen ihn, was er so sorgfältig verberge? Da er nicht antwortet, um das hochwürdigste Gut seiner Entweihung auszusetzen, fallen sie über ihn her und erschlagen ihn! - So wurde er später gefunden.<br />Mittlerweile ist in den Katakomben der Gottesdienst beendet. Männer und Frauen entfernen sich stille. Der Bischof aber begibt sich mit den Diakonen zu den Katechumenen, die sich in einem langen, aus dem Tuff gehauenen Gemache versammelt hatten. An der Wand, neben dem Eingang, befinden sich steinerne Stühle für den Bischof, an den Seitenwänden niedere Sitze aus Stein. Der Bischof lässt sich auf einem Stuhle nieder und beginnt den Unterricht. So wie beim heiligen Opfer sind Männer und Frauen strenge geschieden und Diakone und Diakonissen beachten sorgfältig, dass die Ordnung eingehalten wird. Das Gemach ist von Lampen beleuchtet. Eigentümlich ist, dass diese Kapellen für die Katechumenen ohne alle Verzierung und ohne Malereien sind. Der Grund dieser Erscheinung bestand in der Geheimhaltung jener Lehren und Geheimnisse des Glaubens, welche jene noch nicht wissen durften, die noch nicht durch die Taufe in die Kirche aufgenommen waren. - Dagegen sind die meisten Grakammern mit verschiedenen Bildern und anderen Verzierungen geschmückt.<span style="font-size:78%;"> (58)</span> </p><p><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2009/03/die-katakomben-oder-die-ersten-christen_19.html"><em>Fortsetzung</em></a></p><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-20960261594637866652009-03-19T07:39:00.005+01:002009-03-19T08:24:29.172+01:00Die Katakomben oder die ersten Christen unter der Erde (4)<div align="right"><em><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2009/03/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Vorausgehender Abschnitt</a></em></div><strong></strong><br /><strong>Von den Malereien und Skulpturen in den Katakomben</strong><br /><br /><a title="Christuskopf aus der Katakombe des hl. Pontianus by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/3367615538/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="240" alt="Christuskopf aus der Katakombe des hl. Pontianus" src="http://farm4.static.flickr.com/3644/3367615538_351b6fe52a_m.jpg" width="217" /></a>Es ist zweifellos, dass die ersten Christen sich der Malerei bedient haben. Sie verschmähten nicht, sich alles das anzueignen, was schön, was ehrbar, was unschuldig war und die Seele zu göttlichen Dingen, zu Gott erhob. Sie sangen Hymnen, Lob- und Dankeslieder und übten den Psalmengesang. Auf gleiche Weise bedienten sie sich auch der Malerei, um durch den Anblick schöner, heiliger Bilder ihr Herz zur Andacht zu stimmen und aus der Betrachtung derselben Erbauung und Belehrung zu schöpfen. Schon Tertullian, der im zweiten Jahrhundert lebte <em>(De pudic. V. et X.)</em> schreibt, dass die Christen seiner Zeit Kelche, mit der Darstellung des guten Hirten geschmückt, benützten. "Es ist gewiss", sagt der hl. Basilius <em>(Oratio ad Julian)</em> (379), "dass die heiligen Bilder unseres Herrn, der hl. Jungfrau und der Apostel, welche im Anfang gemalt wurden, von Hand zu Hand auf uns gekommen sind." Die Christen trugen Bilder, auf Täfelchen von Holz gemalt, oder in Elfenbein geschnitzt, bei sich. Diese Tafeln, welche man wie ein Buch zusammenlegen konnten, hießen <em>Diptychen</em>.<br /><br />Dass die ersten Christen auch ihre Grabstätten in den Katakomben mit Gemälden geschmückt haben, ist außer allem Zweifel. Denn man sieht eine große Menge derselben in den Grabkammern der verschiedenen Cömeterien. Es fragt sich nur, ob diese Gemälde schon beim Beginne des Christentums in Rom und während der Zeit der Verfolgung, oder erst nach dem Sturze des Heidentums und dem Siege des Christentums entstanden sind? Darauf geben die namhaftesten Altertumsforscher <em>(Boldetti, Marchi etc.)</em> und solche, welche ihr Leben der Erforschung der christlichen Katakomben gewidmet haben <em>(De Rossi)</em> die Antwort: "Schon die ersten Jahrhunderte des Christentums weisen uns Gemälde, und zwar gerade solche von vollendeter Kunstform in den ältesten Katakomben auf. - Der Gang ihrer Beweisführung ist etwa folgender:<br /><br />Die ersten Christen waren nicht bloß aus dem armen Volke hervorgegangen, vielmehr fand das Christentum schon bei seinem Auftreten in Rom Eingang in die vornehmsten Familien, ja sogar am kaiserlichen Hofe. - Pudens, der den hl. Apostel Petrus gastlich aufnahm, war ein Senator, der Konsul Flavius Klemens war Neffe des Kaisers Domitian, der ihn wegen des christlichen Glaubens hinrichten ließ, und Flavia Domitilla war eine Verwandte dieses Kaisers, der sie in die Verbannung schickte. Man fand in der Katakombe S. Agnetis Grabinschriften mit Buchstaben von klassischer Form und mit den Namen: Claudii, Aurelii etc., vivatis in Deo, lauter Namen alter edler römischer Geschlechter. - Als diese edlen Römer noch Heiden waren, schmückten sie nach damaliger Sitte ihre Paläste und Grabstätten mit Gemälden. Christen geworden entsagten sie ihrer Liebe zur Kunst nicht, und schmückten auch jetzt noch ihre Grabkammern in den christlichen Cömeterien mit Gemälden, nur mit dem Unterschiede, dass die Gegenstände, welche diese Gemälde darstellten, dem alten oder neuen Testamente entnommen waren. Das Christentum verbot ja die Bilder nicht, es verbot nur das Unsittliche, Götzendienerische, welches die Heiden mit den Bildern trieben. Und wenn auch die christlichen Künstler gleich den heidnischen in den Grabmonumenten verschiedene Verzierungen anbrachten, z.B. Tiergestalten: Hirsche, Lämmer, Vögel, Blumen, Früchte, Weinreben, so schlossen sie dabei alles Heidnische aus und legten ihnen einen christlichen Gedanken unter.<br /><br />Gerade die ältesten Katakomben, welche nach den aufgefundenen Grabinschriften zu schließen, bis fast zu den Zeiten der Apostel hinaufreichen, weisen Gemälde von klassischer Kunstform auf. Sie sind in jenen Zeiten entstanden, wo die Kunst noch in ihrer Blüte stand, also zur Zeit der Kaiser Nero, Domitian, Trajan, Antonin, Marc Aurel etc. - Ihr Stil, die Art ihrer Ausführung gleicht ganz dem Stil der Gemälde, welche man in den kaiserlichen Palästen und in dem von der Asche des Vesuvs verschütteten und wieder ausgegrabenen Pompeji sieht. -<br /><br />Die Bilder Jesu, der Gottesmutter Maria und der heiligen Apostel in den Katakomben, welche keinen Nimbus, Glorienschein, um das Haupt haben, stammen alle aus der Zeit der Verfolgung, aus den ersten drei Jahrhunderten. Erst an den Bildern des vierten und fünften Jahrhunderts erscheint der Glorienschein, und wird von da an allgemein gebräuchlich. -<br /><br />Endlich bemerkt man an den Gemälden des vierten und fünften Jahrhunderts deutlich den Verfall der Kunst, während die christlichen Kunstwerke umso schöner und besser sind, je mehr sie sich dem ersten Jahrhundert nähern. Es ist also eine zweifellose Tatsache, dass mit dem Beginne des Christentums auch die Malereien in den Katakomben beginnen. Die Bilder, gewöhnlich dem alten oder neuen Testamente entnommen, ersetzten den ersten Christen die hl. Schrift, die nur in den Händen Weniger war und unterstützten den Unterricht in den Geheimnissen des Glaubens, für den zu sterben sie fast immer bereit sein mussten. Die Betrachtung dieser Bilder musste sie immer wieder an die Wahrheiten erinnern, welche sie bei der Feier des Gottesdienstes aus dem Munde des Bischofes gehört hatten. Der Anblick z.B. des guten Hirten musste ihnen Liebe zu Jesus, Daniel's in der Löwengrube, der drei Jünglinge im Feuerofen Trost im Leiden, des Jonas, wie er aus dem Rachen des Seeungeheuers hervorkommt, der Erweckung des Lazarus das feste Vertrauen einflößen, dass ihr in Martern zerfleischter Leib einst wieder auferstehen werde.<br /><br />Ähnliche Bildwerke aus dem alten und neuen Testamente sieht man auch in die Marmorsärge "Sarkophage" eingemeißelt, deren sich die ersten Christen zur Bestattung ihrer dahingeschiedenen Lieben bedienten. Anfangs war die Bestattung der Leichen ganz einfach. - Ein schmuckloses Grab (Loculus) in der Wand, mit einer Steinplatte oder mit Ziegelsteinen verschlossen, war ihre Ruhestätte. Aber es gab schon frühe Ausnahmen. Die berühmten Martyrer setzte man in Marmorsärgen unter einer bogenförmigen Nische (Arcosolium) in der Wand oder in Gräbern von Ziegeln aufgebaut bei. Die Christen aus vornehmem Stande bedienten sich zur Beisetzung ihrer Dahingeschiedenen ebenfalls der Marmorsärge. Die Seiten derselben, besonders die Vorderseite, sind meistenteils mit erhabenen Bildern (Reliefs) aus der hl. Schrift und mit symbolischen Darstellungen "Sinnbildern" geschmückt. Die ersten Christen hatten eine besondere Vorliebe zu solchen Sinnbildern . - Wie Christus, der Herr, sich schöner Gleichnisse bediente, um seine himmlische Lehre dem Volke fassbarer zu machen, so gefielen sich auch die ersten Christen darin, ihren Glauben an Jesus, ihre Liebe zu ihm und ihre Hoffnung eines künftigen ewig seligen Lebens sinnbildlich darzustellen. Es lag aber diesem christlichen Symbolismus eine besondere Ursache zu Grunde, nämlich die Arcan-Disziplin oder die Vorschrift der Geheimhaltung.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-54621269473840924322008-03-01T16:01:00.011+01:002009-03-19T07:25:17.397+01:00Die Katakomben oder die ersten Christen unter der Erde - 02<div style="TEXT-ALIGN: right"><span style="font-size:85%;"><a style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic" href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/02/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Vorausgehender Abschnitt</a></span><br /></div><p><br />Die Katakomben dienten drittens zum Zufluchtsort der Bischöfe, Priester und Gläubigen zur Zeit der Verfolgung, und zu gottesdienstlichen Versammlungen in den Zeiten der Trübsal. - Daher mußten die Fossores "Gräber" bei Anlegung von Gängen und Herstellung von neuen Ruhestätten darauf Rücksicht nehmen und so entstanden größere Grabkammern, <span style="FONT-STYLE: italic">Cubicula</span>, eine Art Kapellen, die zwar auch zu Begräbnissen dienten, die man aber zur Abhaltung des Gottesdienstes, zu Katechesen, Taufen etc. benützte. Obschon von verschiedener Form und Größe sind sie jedoch meistens viereckig und gewölbt. Sie sind in Tuffstein gehauen un von schwärzlicher Farbe. Der Thüre oder dem Eingange gegenüber an der Hinterwand befindet sich ein <span style="FONT-STYLE: italic">Arcosolium</span>, das Grab eines Martyrers: ein Sarg von Ziegeln aufgebaut, darüber eine Marmor- oder Steinplatte, in welchem seine Gebeine ruhen. - Ein solches Grab war dann der Altar. Neben dem Altar ist der Stuhl des Bischofs, wohl auch der des Lectors. Ein einfacher Stein oder eine Öffnung in der Wand bildet den Credenztisch bestimmt zur Aufnahme der von den Gläubigen gebrachten Opfergaben, Brod und Wein. Den Seitenwänden entlang waren die Sitze der Priester, welche dem Bischof dienten. - Die Kapelle wurde durch von der Decke herabhängende Lampen erleuchtet. - Gewöhnlich sind zwei solcher Cubicula oder Kapellen an beiden Seiten eines Ganges oder einer Gallerie, gerade einander gegenüber, angelegt. Das eine größere war dann für den Bischof, die Priester und Männer bestimmt, das gegenübeliegende kleinere für die Frauen. Eine strengkirchliche Sitte forderte bei der Feier des Gottesdienstes eine Trennung beider Geschlechter. In dem größern Cubiculum waren im Hintergrund der Bischofssitz, vor demselben der tragbare Altar (altare portatile), an den Seitenwänden die Sitze der Priester. Dieser Theil des Cubikulums war das Presbyterium. Von diesem getrennt standen die Männer. Die im gegenüberliegenden kleinen Cubiculum sich befindlichen Frauen waren ebenfalls geschieden, im hinteren Raum waren die Diakonissen* <span style="FONT-STYLE: italic">(* Die Diakonissen sind apostolischen Ursprungs; schon der hl. Paulus erwähnt ihrer. Sie waren im Alter fortgeschrittene Jungfrauen oder Wittwen, welche bestimmt waren, bei der Taufe und Firmung ihrem Geschlechte beizustehen, die Gefangenen zu besuchen, die Kranken zu pflegen, über das weibliche Geschlecht die Aufsicht zu führen. Sie erhielten zu ihrem Amte eine besondere kirchliche Weihe.)</span> und im vorderen die Frauen. - Wurden die heiligen Geheimnisse gefeiert, so konnten die Frauen durch die beiden Thüren auf den Altar hinschauen. Hier der Grundriß zweier Katakombenkapellen im Cömeterium S. Agnetis.<br /><br /><a title="Ott_Christen_19 by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2302480066/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px" height="137" alt="Ott_Christen_19" src="http://farm4.static.flickr.com/3177/2302480066_fdf5d5a9ec_m.jpg" width="240" /></a><span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">a b</span> die zwischen beiden Kapellen liegende Gallerie; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">c</span> die Thüre die Schwelle, Gesimsen und Tragsteinen von Travertin; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">d d</span> die Gemache für die Männer; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">m n</span> Nischen in der Wand zur Aufnahme von Statuen; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">l l</span> Wandsäulen mit Stuck bekleidet, welche die Männer vom Presbyterium schieden;<span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic"> i i</span> Sitze der Priester; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">e</span> Presbyterium; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">h</span> Stuhl des Bischofs, vor demselben der Altar; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">f </span>Eingang in die Kapelle der Frauen; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">gg</span> Gemach der Frauen und der Diakonissen; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">o o</span> Wandsäulen, welche die Frauen von den Diakonissen schieden; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">q r</span> zwei kleine Gemächer mit Arcosolien; <span style="FONT-WEIGHT: bold; FONT-STYLE: italic">p</span> Marmorüberreste des Fußbodens. In der Gallerie zwischen beiden Thüren befanden sich auf den Knieen liegend die Büßer. Die beiden Kapellen konnten 70 - 80 Personen fassen. In diesen Kapellen wurde das hl. Opfer gefeiert, die hl. Kommunin gespendet, das Evangelium vorgelesen und erklärt und wurden Psalmen gesungen. Um nun der Menge der anwesenden Gläubigen frische Luft und ein wenig Licht zuzuführen, wurden in den Decken <span style="FONT-STYLE: italic">Luminaria</span>, Licht- oder Luftlöcher, angebracht, welche, durch den Tuff gehauen, in's Freie gingen und Luft herabführten. Wie nothwendig ein solches Luminare, Luftloch, war, erhellt daraus, daß eine Menge Leichen in den Wänden lagen, daß eine große Zahl von Lampen brannten und die Kapellen oft von einer Menge Gläubiger angefüllt waren und daher die verdorbene Luft der Reinigung bedurfte. (Siehe Abbildung weiter unten.)<br />Da, wie gesagt, die Luminaria in's Freie führten und dort an der Erdoberfläche in einem kleinen etwa ein oder zwei Fuß hohen Kamin endeten, so versetzten dieselben die Christen oft in große Gefahr. Es wurde dadurch der Ort ihrer Zusammenkünfte entdeckt, oder mehr noch, sie dienten den Heiden dazu, ihre Wuth gegen die Christen loszulassen. Ein furchtbares Ereigniß erzählt uns der hl. Gregor von Tours. Crysanthus und Daria, zwei christliche Ehegatten, kamen aus dem Morgenlande nach Rom. Weil sie mit allem Eifer für die Ausbreitung des Christenthums thätig waren, wurden sie ergriffen, auf verschiedene Weise gepeinigt und endlich in einer Sandgrube mit Erde und Steinen verschüttet im Jahre 284. Ihre Leiber wurden erhoben und in dem Cömeterium, in welchem bereits drei Söhne der hl. Felicitas, welche um das Jahr 161 den Martertod starben, ihre Ruhestätte hatten, an der Via Salaria bestattet. - Ihre Gräber wurden von den Christen sehr verehrt und waren selbst bei den Heiden durch wunderbare Krankenheilungen berühmt. - Durch die Menge der Pilger wurde die Kapelle entdeckt, wo die beiden heiligen Martyrer begraben lagen und die christliche Gemeinde sich zur Feier der heiligen Geheimnisse in stiller Nachtzeit versammelt hatte. Der Stadtpräfekt ließ auf Befehl des Kaisers unversehens die Betenden einschließen. Der Eingang in die Gruft wurde vermauert und von oben (durch das Luminare, Luftloch) Steine und Sand auf die Versammelten herabgeworfen. Als später die Gruft entdeckt wurde, fand man nicht nur daselbst das Grab der heiligen Chrysanthus und Daria, sondern auch die Gebeine der dort versammelt gewesenen Christen und endlich die zur Feier des heiligsten Opfers gebrauchten Gefäße.<br />Wenn auch in den Katakomben hie und da Luminaria "Luft- und Luftlöcher" angebracht waren, so herrschte doch in den nach allen Richtungen verzweigten Gallerien und in den Kapellen, besonders zur Nachtzeit, die größte Finsterniß. Der heilige Hieronymus, welcher ungefähr sechzig Jahre nach der letzten Christenverfolgung lebte, schreibt hierüber:<br /><a title="Katakombenkapelle aus S. Agnetis mit Luminare by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2301686087/"><img style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px" height="188" alt="Katakombenkapelle aus S. Agnetis mit Luminare" src="http://farm3.static.flickr.com/2276/2301686087_22f32389af_m.jpg" width="240" /></a>"Da ich als Knabe in Rom erzogen wurde, besuchte ich regelmäßig jeden Sonntag in Gesellschaft anderer Knaben meines Alters und meiner Gesinnung die Gräber der Apostel und Martyrer, und stieg hinab in die Grüfte, welche im Schooße der Erde ausgehauen sind. In den Wänden zu beiden Seiten der Gänge, die man betritt sind die Leiber der Verstorbenen beerdigt und so dunkel ist die ganze Stätte, daß fast jenes Wort des Propheten erfüllt wird: "Laß sie lebend in die Unterwelt hinabsteigen."* <span style="FONT-STYLE: italic">(* Hieronymus in Ezech. 140.)</span><br />Um nun in den dunklen Gängen sich zurechtzufinden und die Finsterniß einigermaßen zu verscheuchen, bedienten sich die ersten Christen der Lampen aus Terracotta oder aus Bronce, welche sie in den Händen trugen oder in Nischen an den Wänden niedersetzten, wenn sie in die Katakomben niederstiegen.<br /><a title="Lampen aus verschiedenen Cömeterien by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2301685801/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px" height="236" alt="Lampen aus verschiedenen Cömeterien" src="http://farm3.static.flickr.com/2301/2301685801_7f43fd4ae0_m.jpg" width="240" /></a>Man fand in den verschiedenen Cömeterien eine sehr große Zahl von Lampen. Sie sind oft sehr schön geformt und tragen bald das Monogramm Christi mit dem Alpha und Omega, bald das Bild des Fisches oder einer Taube, des Propheten Jonas etc. Die größern Cubicula oder Kapellen hatten auch öfters mehrere Arcosolien mit Martyrergräbern, auf welchen das heiligste Opfer dargebracht wurde; auch war die Zahl der Cubicula eine sehr große, um die Zahl derer, welche in der Verfolgung hier Zuflucht suchten, aufnehmen zu können. Das Cömeterium S. Calisti zählte allein deren hundert. - Vom heiligen Petrus sagt die Überlieferung, daß er im Cömeterium Ostranum getauft hat; *) <span style="FONT-STYLE: italic">(* Dieses Cömeterium ist im Jahre 1876 wieder entdeckt worden; die dort aufgefundenen Malereien und Stuccaturarbeiten weisen auf ein sehr hohes Alter; auch las man auf einer noch nicht entzifferten Inschrift den Namen "Petrus".) </span>es befanden sich daher in den Katakomben auch Taufbrunnen "Baptisterien", und wirklich fand man in mehreren Cömeterien solche Brunnen. </p><p><em><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2009/03/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Fortsetzung</a></em></p><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-6079527262601379142008-06-07T18:20:00.003+02:002008-06-07T18:28:48.885+02:00Das Wappen Christi des Königs<span style="font-weight: bold;">Christus vincit! - Christus regnat! Christus imperat!</span><br /><br /><a href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2558047783/" title="Arma Regis Christi by Immaculata Helvetia, on Flickr"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" src="http://farm4.static.flickr.com/3022/2558047783_b3e573c39e_m.jpg" alt="Arma Regis Christi" height="240" width="146" /></a>Das abgebildete, Christus dem König zugedachte Wappen, soll unsere tiefste und untertänigste Huldigung zum Ausruck bringen und beitragen zur größeren Ehre unseres Königs Christus.<br />Der herzförmige Schild des Wappens versinnbildet unseren sichersten Schutz: das heiligste Herz Jesu, das Kreuz: Christi Erlösungswerk, die heilige Hostie mit den Strahlen: die ewige Glückseligkeit.<br />Der eine Speer erinnert an die Durchbohrung des Herzens Christi am Kreuz, der andere Speer soll zeigen, wie wir täglich durch unsere Sünden aufs neue das Herz Christi durchbohren.<br />Die Dornenkrone, die aus dem das Herz umrankenden Dornenzweig hervorgeht, die Weltkugel mit dem Kreuz und der das Ganze umgebende Königsmantel weisen uns hin auf Christi die ganze Welt umspannende Königsmacht. Der den Schild umschließende Rosenkranz mit dem daranhängenden Herzkreuz, in dessen Mitte das Monogramm Christi zu sehen ist, erinnert uns an die einzelnen Lebensabschnitte unseres Heilandes.<br />Die über die Speere hängende Stola stellt uns vor Augen die sündenvergebende Macht Christi. Die Aufschrift "Amor et Pax" (Liebe und Friede) ist das Grundgesetz des Königreiches Christi, seine Devise. Das Wappen soll bei allen Völkern verkünden: Christi Herrschaft und Glorie, seine Liebe und seinen Frieden.<br /><br /><span style="font-size:78%;">Mit kirchlicher Druckerlaubnis. München, 14. März 1946, G. V. Nr. 2783, Buchwieser, Generalvikar</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-49982012158140235502008-03-08T17:00:00.003+01:002008-03-08T17:35:24.472+01:00Es ist der Glaube der ersten Christen, den man in den Katakomben findetDie in den Katakomben erhaltenen Bilder und Inschriften des christlichen Altertums sind ein unschätzbarer Kommentar des katholischen Glaubens, ein auf Stein geschriebener Katechismus der christlichen Lehre. „Steigen wir", sagte einst der in Gott ruhende Bischof Nikolaus Weiß von Speyer in einem Hirtenbriefe, „steigen wir mit brennender Kerze, wie der Bergmann mit dem Grubenlichte, hinab in diesen Schacht der christlichen Urzeit, welcher unermeßliche Schätze heiliger Altertümer der Kirche birgt, so werden wir nicht genug schauen und staunen können." Hier spricht sich aus die Fürsorge für die Leiber der Entschlafenen und die Hoffnung der Auferstehung, die Fürbitte für die Verstorbenen und somit auch die Lehre vom Fegfeuer, die Wiedergeburt in der heiligen Taufe, die Gemeinschaft der Heiligen. Als der Mittelpunkt des ganzen christlichen Glaubens und Lebens erscheint überall der göttliche Heiland. Wie oft ist er da als guter Hirt, als Wundertäter, oder vorgebildet durch Melchisedech, der Brot und Wein opfert; am öftesten, wie er dem heiligen Petrus die Leitung der Kirche anvertraut. Es ist der Glaube der ersten Christen, den man in den Katakomben findet, fast möche ich sagen „einatmet". Viele tausend Pilger könnten die Wahrheit jenes Wortes bezeugen, das die nordische Prophetin, die heilige Birgitta, über die Katakomben sprach: „So wie der schwache Mensch sich kräftigt durch Nahrung und Wohlgerüche, so werden alle, die mit reiner Seele hierher kommen, geistig belebt."<br />Besonders tief ergreifend ist es, in den Katakomben das oft wiederkehrende BILD MARIÄ, DER MUTTER GOTTES zu sehen, welche betend für die Gläubigen die barmherzigen Mutterhände erhebt, sowie auch schon mit dem göttlichen Kinde dargestellt erscheint –zum Zeugnis, daß auch die Verehrung der allerseligsten Jungfrau und die Zuflucht zu Ihr in der Kirche bis zu ihrem Ursprung hinaufsteigt.<br />In drei verschiedenen Arten findet sich die Marienverehrung in den Katakomben vertreten.<br />Vor allem sind es die DARSTELLUNGEN AUS DER KINDHEIT JESU, auf welchen Maria nicht fehlen durfte, die aber zugleich den Beweis liefern, daß die ersten Christen, die katholische Kirche in den Martyrertagen so gut wie heute sich stets bewußt war, Maria habe ihre ganze Bedeutung für uns, ihre Würde und ihre Macht nur von ihrer Beziehung zum Heiland der Welt. Eine Menge Skulpturen und<br />Gemälde stellen die GEBURT DES HERRN dar. Auf dem Fries eines Sarkophages von Mormor in der vatikanischen Katakombe sieht man das göttliche Kind in einer Wiege von der Gestalt eines Korbes liegen; es ist in Linnen eingewickelt, welche nur das Haupt sehen lassen. Hinter der Wiege sind die heilige Jungfrau und St. Joseph; die erhabene Mutter sitzt, Joseph steht, hat die Hand ausgestreckt und die Augen auf das Kind gerichtet. Auf diesem gut ausgeführten Basrelief fehlen sogar Ochs und Esel nicht, die am Fuße der Wiege die Glieder des göttlichen Erlösers mit ihrem Atem erwärmen. Außerdem wird die Geburt des Erlösers mit den einzelnen oben erwähnten Umständen in der ANBETUNG DER MAGIER dargestellt. Dies ist einer der Gegenstände, worin sich der Pinsel der ersten Künstler am öftesten übte. Man begreift auch die Wichtigkeit, welche die neuentstehende Kirche darin legen mußte, die aus dem Heidentum gekommenen Neubekehrten unaufhörlich daran zu erinnern, daß der Erlöser für sie ebenso gut wie für die Juden geboren sei.<br />Eine zweite Art von Darstellung zeigt uns MARIA ALS HAUPTPERSON, entweder mit dem göttlichen Kinde oder ohne dasselbe IN GESTALT DER „ORANS", wie sie die Katakombenforscher nennen, die aber nach dem Urteil der gewiegtesten und zuverlässigsten unter ihnen wieder nur Maria sein kann.<br />In einer der schönsten Grüfte der Katakomben der hl. Agnes bildet die seligste Jungfrau Maria das Hauptgemälde. Im Mittelpunkt der Nische, welche über dem Arcosolium ist, zeigt sich die erhabene Mutter Gottes. Sie ist in Halbfigur und hat das Jesuskind auf ihrem Schoße. Ihr Haupt ist mit einem vorn erhobenen Schleier geschmückt, welcher auf die Schultern zurückfällt und dessen Falten auf den Armen ruhen. Ein Band von Perlen umgibt ihren Hals und verbindet sich mit einer Schnur von Perlen oder Stoff, die am obern Teil der Stirne befestigt ist. Diese Figur trägt das Siegel hohen Altertums an sich. Um die hohe Vorstellung auszudrücken, welche der Künstler von der Herrlichkeit der Mutter Gottes hatte, gab er ihr den glanzenden Anzug der römischen Frauen seiner Zeit und besonders das Halsband von kostbaren Steinen. Um durch ein so hellstrahlendes Beispiel der Marienverehrung aus der Zeit der Blutzeugen nicht überführt zu sein, hat ein Protestant, der dieses Mutter-Gottesbild seinen Lesern mitteilte, darunter geschrieben: „Katakombengemälde. Eine Christin mit ihrem Kinde." Als ob das Monogramm Christi zu beiden Seiten einen Zweifel bestehen ließe, wer dieses Kind sei, wie also dessen Mutter heiße. Er mag nur getrost sein, daß die ersten Christen vor diesem Bilde nicht Abgötterei getrieben haben, wie wir auch nicht, wenn wir zu Maria beten! Der Künstler hat hier wie auch anderswo, wenn Maria ohne ihr Kind erscheint, die heilige Jungfrau mit ausgestreckten Armen, also betend, dargestellt. Wer betet, gewährt nicht aus sich Gnaden, um die wir bitten, sondern sucht sie für uns bei einem noch höheren Herrn. Der Kult, den wir gegen Maria beobachten, ist also nicht der höchste, ist keine Anbetung.<br />Diese Darstellung einer mit ausgestreckten Armen betenden Frau kommt in den Katakomben sehr häufig vor. Bald ist sie allein, bald gegenüber dem guten Hirten, zwischen beiden die griechische Inschrift. Wären keine andern Gründe, in dieser Betenden diejenige zu erblicken, zu der die katholische Kirche seit den Apostelzeiten ruft: bitte für uns, heilige Gottesgebärerin! – so ließen doch jene Bilder, wo Maria mit dem göttlichen Kinde auf dem Schoße dennoch so betet, einen sichern Schluß zu, daß diese Betende Maria sei, auch wo man ihr den Jesusknaben nicht beigegeben hat.<br />Eine dritte Art Darstellung ist folgende: Die hl. Jungfrau sitzt auf einer Cathedra. Ihr Gesicht ist umrahmt von einem Schleier, der anmutig auf die Schultern niederfällt; sie trägt eine Tunika mit kurzen Ärmeln und darüber den Mantel. Das göttliche Kind auf den Knien seiner Mutter, den Leib an ihre Brust gelehnt, wendet die Augen zum Beschauer und scheint durch seine Gebärde einzuladen, auch in die Arme Mariens zu fliehen. Ein leuchtender Stern zeigt sich über der hl. Jungfrau und übergießt ihre Stirne mit himmlischem Licht. Zur Linken steht aufrecht ein noch junger Mann, bloß mit einem Mantel bekleidet. Er hebt die Rechte und weist mit dem Zeigefinger zugleich auf die Jungfrau und den Stern. Seine Linke hält eine Buchrolle, wovon man nur noch einen schwachen Umriß unterscheidet. Es ist Isaias, der angesichts des Sternes, der aus Jakob aufgehen sollte, seine berühmte Weissagung verkündet: Siehe, eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebähren, dessen Name wird sein: 'Gott mit uns'!"<br />Dieses Gemälde im Cömeterium (so nannten die ersten Christen ihre Kirchhöfe in den Katakomben – Ruheplatz, Schlafsaal!) der hl. Priscilla stammt aus dem ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung. Die Malereien der Katakomben gleichen in der Ausführung jenen von Pompeji und Herkulanum, es ist die Wachsmalerei der Alten, welche für diese feuchten und dunklen Räume ganz besonders geeignet war. Man hat in den Katakomben wenigstens zwanzig Bilder der heiligen Jungfrau entdeckt!<br />Wer überall, wo Maria mit dem göttlichen Kinde dargestellt ist, die Unterschrift des oben erwähnten Protestanten anwenden will, kann mit gleichem Recht alle Madonnenbilder der größten Künstler, alle Marienbilder unserer Kirchen mit demselben Titel beehren: „Eine Katholikin mit ihrem Kinde." – Ja, Sie ist KATHOLISCH, die heilige Jungfrau, – und NUR KATHOLISCH. Und Ihre Bilder in den Katakomben und überall auf Erden sind die großartige Erfüllung der Weissagung der Königin der Propheten: „Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter."<br /><br /><span style="font-style: italic;">Siehe auch: </span><br /><a href="http://immaculata.ch/archiv/erstenchristen1.htm">Die ersten Christen ober und unter der Erde</a><br /><a href="http://www.catacombe.roma.it/indice_td.html">Die christlichen Katakomben von Rom</a><br /><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/02/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Die Katakomben oder die ersten Christen unter der Erde</a><br /><a href="http://www.santagnese.org/catacombe.htm">Le catabombe di S. Agnese</a><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-90547592215375943242008-02-08T09:58:00.001+01:002008-03-01T17:19:34.229+01:00Des heiligen Apostels Petrus eigentliche Grabstätte<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgFsSR2gQf58urvT73vuTg1Q51yHJbddtWPGMCFGT_ys3O5hVobXw2gvLv6QL5sGrrX-TETrMyxMpKQzsTGg2HZybleScEPahwMIsUGrZHTw1gFqbPJMcThLiYW7UyMuzIZDoF8Q/s1600-h/Ott_Christen_03.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164700116586171218" style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgFsSR2gQf58urvT73vuTg1Q51yHJbddtWPGMCFGT_ys3O5hVobXw2gvLv6QL5sGrrX-TETrMyxMpKQzsTGg2HZybleScEPahwMIsUGrZHTw1gFqbPJMcThLiYW7UyMuzIZDoF8Q/s320/Ott_Christen_03.jpg" border="0" /></a>Mehr als dreihundert Jahre ruhte der Leib des Apostelfürsten mit kurzen Unterbrechnungen in der <em>Memoria</em> des Papstes Anakletus am vaticanischen Hügel, umgeben von den Särgen seiner unmittelbaren Nachfolger bis auf Zepherinus und einer großen Zahl von Martyrergräbern. Nachdem unter Kaiser Konstantin das Heidentum besiegt und das Kreuz auf dem Kapitol aufgerichtet war, baute dieser Kaiser um das Jahr 315 über die Memoria des hl. Apostelfürsten eine prachtvolle Kirche. Auf 96 Säulen von kostbarem Marmor ruhte der vergoldete Dachstuhl. Die Wände waren mit den kunstreichsten Musivbildern bedeckt. Der Altar über der <em>Confessio</em> des hl. Apostels war von einem silbernen Baldachin übeschattet, der auf vier Pophyrsäulen ruhte. Vom Baldachin herab schwebte an goldenen Kettchen die Taube vom feinsten Golde, in welcher das Allerheiligste aufbewahrt wurde. - Vor dem Eingang in die Confessio hing ein goldener Kronleuchter, 31 Pfund schwer; 50 Flammen vom feinsten Nardenöl ergossen daraus ihr Licht. Unter dem Altare befand sich die Grabkammer mit dem Sarge des Apostelfürsten. Den Deckel des Sarges schmückte der Kaiser Konstantin mit einem Kreuze aus reinstem Golde, 150 Pfund schwer. Die Grabkammer war ein ringsum mit Marmor bedeckter gewölbter Raum. Nur an der Decke des Gewölbes war eine Öffnung angebracht, durch welche man in die Gruft hinabsehen und Gegenstände, um sie zu weihen, auf den Sarg niederlassen konnte. Besonders waren es Bänder oder Tücher, die man in Kapseln eingeschlossen durch die Öffnung in die Gruft hinabhing, nach einiger Zeit wieder herausnahm und als geheiligte Reliquien hochverehrte. - <em>(Siehe Abbildung der alten Peterskirche)</em><br />Zum Grabe der heiligen Apostel wallten ununterbrochen die Christen in allen Jahrhunderten aus der ganzen Welt, um da zu beten und die Einheit ihres Glaubens mit dem Glauben der heiligen römischkatholischen, auf Petrus gegründeten Kirche zu erkennen zu geben. Hieher <em>"ad limina Apostolorum"</em>* (* Die Pilger pflegten die Türschwellen der Kirche zu küssen oder doch mit der Hand zu berühren und dann die Hand zu küssen. Daher der Ausdruck ad limina Apostolorum "zu den Türschwellen der Apostel wallfahrten".)<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWVwajyGPVddhKRArOmKJ0pqOv2Eof9XbIHMl6y_IenxhXjhpSJHwNY61JymPgDCEYc3c5fpfN_KA2yMlO9oeTVNEK2WIs0VLMLQ91mhPoT7wew7dK7hOUyEWmFa9KYtL75Vb9Ow/s1600-h/Ott_Christen_04.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164696805166385938" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWVwajyGPVddhKRArOmKJ0pqOv2Eof9XbIHMl6y_IenxhXjhpSJHwNY61JymPgDCEYc3c5fpfN_KA2yMlO9oeTVNEK2WIs0VLMLQ91mhPoT7wew7dK7hOUyEWmFa9KYtL75Vb9Ow/s200/Ott_Christen_04.jpg" border="0" /> </a>Gegen 1200 Jahre stand die herrliche Basilika des hl. Petrus auf dem Vatikan. Sie hatte die furchtbaren Stürme der Völkerwanderung überdauert, in der Verheerung der Stadt Rom durch die Vandalen blieb sie verschont, sie überlebte die Eroberung der Stadt durch die Longobarden, selbst die Flammen, welche die Paläste der Stadt und ihre Circus und Theater einäscherten und in Schutt legten, verletzten sie nicht, aber sie war - baufällig geworden.<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlqORY15pl1_scy4CGrSndzXymUssWlJyxxceLa3fiv6InqwiWtaiFCBShmpOxv2hLCumKxD-djvVewF5kzB57z4zjRenCH0Y5vej9IqtEYzT4lxmjbn-iF437XknIfRquFIVGmw/s1600-h/Ott_Christen_05.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164698458728794914" style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlqORY15pl1_scy4CGrSndzXymUssWlJyxxceLa3fiv6InqwiWtaiFCBShmpOxv2hLCumKxD-djvVewF5kzB57z4zjRenCH0Y5vej9IqtEYzT4lxmjbn-iF437XknIfRquFIVGmw/s200/Ott_Christen_05.jpg" border="0" /></a> Da faßte Papst Nikolaus V. (1447) den Entschluß, eine neue Kirche an ihrer Stelle zu bauen. Doch erst Papst Julius II. legte im Jahre 1506 den Grundstein zum neuen Baue, dem schönsten und größten der Welt. Leider wurde durch die Herstellung der Grundmauern das vaticanische Cömeterium, die Ruhestätte einer Menge heiliger Martyrer aus der apostolischen Zeit, zum größten Teil zerstört. - Die ganze katholische Christenheit trug zu den Kosten des Baues bei, der mehr als 100 Jahre währte, 200.571.357 Mark (zweihundert und ein halb Millionen) Mark erforderte und den die größten Baumeister der damaligen Zeit leiteten und endlich vollendeten.<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEV-xA932XvL5VNQA6pWJIcZgy9pWai1o0LiWNhI5u8_8lcKhk3V1-6Skr2JcAOmk0hXBAIhcmqHFafHynOS_NBCRrbWnBIqpnWjeeiZFZ6QXMSWZNVC8K81XXyiDZAU7Ujrfu4g/s1600-h/Ott_Christen_07.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164699279067548466" style="" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEV-xA932XvL5VNQA6pWJIcZgy9pWai1o0LiWNhI5u8_8lcKhk3V1-6Skr2JcAOmk0hXBAIhcmqHFafHynOS_NBCRrbWnBIqpnWjeeiZFZ6QXMSWZNVC8K81XXyiDZAU7Ujrfu4g/s400/Ott_Christen_07.jpg" border="0" /></a><br />Was soll ich nun von der Sankt Peterskirche, dem schönsten und größten Tempel der Welt, sagen? Wie soll ich die unvergleichliche Harmonie ihrer großartigen Verhältnisse, ihre ergreifende Erhabenheit, die Kunst und Schönheit ihrer unnachahmlichen Mosaikbilder, ihre zahllosen Statuen von Marmor, den Glanz des Goldes, der das Auge blendet und die Pracht, die sich überall kundgibt, schildern? Schon der freie Platz vor Skt. Peter macht auf den Pilger, der das Grab des Apostelfürsten besucht, den tiefsten Eindruck. 284 Säulen und 88 Pfeiler bilden drei in ovaler Form sich dahinziehende Hallen, in deren mittlern sich bequem zwei Wagen nebeneinander bewegen können. Auf den Hallen stehen 162 Heiligenstatuen von weißem Marmor. Fünf Tore führen in die Kirche. Über dem Eingang, in der Mitte, befindet sich die Loggia, wo die Krönung des neuerwählten Papstes stattfindet und am grünen Donnerstag und Osterfest der Papst <em>urbi et orbi</em> "der Stadt und dem Erdkreis", in Gegenwart oft von Hunderttausenden den Segen erteilt. Von den fünf Toren der Kirche ist das äußerste rechts vermauert, und wird nur in einem Jubeljahr vom Papste feierlich geöffnet. -<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilIWukUSBdHLHrxgNkYyA_RMzDN_HRQxt41dQlEhCKrsdY6eMag9MZIFNA0vrJo1C2shoGepAmufSW_uTezUPM2-6E7hMfdrVBjuE-ETwfHx6lmgDSV_pUPzzg-Pzwsp60h5lAWQ/s1600-h/Ott_Christen_08.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164700709291658082" style="" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilIWukUSBdHLHrxgNkYyA_RMzDN_HRQxt41dQlEhCKrsdY6eMag9MZIFNA0vrJo1C2shoGepAmufSW_uTezUPM2-6E7hMfdrVBjuE-ETwfHx6lmgDSV_pUPzzg-Pzwsp60h5lAWQ/s400/Ott_Christen_08.jpg" border="0" /></a><br />Zunächst dem Haupttore sieht man in dem reichen Marmorboden eine runde Platte von Porphyr. Auf dieser Platte stehend pflegten die Päpste mit den deutschen Kaisern zu verhandeln, - Papst Pius IX. verlas dort noch in unsern Tagen an hohen Festen den Protest gegen die Ungerechtigkeit des Raubes des Kirchenstaates. -<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZaRSB6WouELYyAiA5tyz_3Zbh0yCChi7VoFSynF6uDao23d6NQ5YEkHLv-jXD5wvbyoRSMDL9VNNMk0sA8DLHBCiJDio7YqK8aIpx6C78SOvgyFmbaiyrZ7w6YkQBzqgrhPPmog/s1600-h/Ott_Christen_06.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164894492285909346" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZaRSB6WouELYyAiA5tyz_3Zbh0yCChi7VoFSynF6uDao23d6NQ5YEkHLv-jXD5wvbyoRSMDL9VNNMk0sA8DLHBCiJDio7YqK8aIpx6C78SOvgyFmbaiyrZ7w6YkQBzqgrhPPmog/s200/Ott_Christen_06.jpg" border="0" /></a>Am letzten der Pfeiler, auf welchem das gewaltige Gewölbe der Kirche ruht, sieht und verehrt man die <em>Broncestatue des hl. Petrus</em>. Die Übelieferung sagt, daß Papst Leo der Große (440) diese Statue aus dem Metalle der kapitolinischen Jupiterstatue habe fertigen lassen. - Sie ist den Christen ehrwürdig wegen ihrer Darstellung und ihres hohen Alters und den Kunstfreunden interessant als ein herrliches Erzeugnis altchristlicher Kunst. <em>(Siehe Abbildung)</em><br />Im Hauptschiffe erhebt sich der 100 Fuß hohe, reich mit Gold und kostbaren Steinen geschmückte Hochaltar, worin jener der alten Kirche eingeschlossen ist. Vier gewundene Säulen von vergoldeter Bronce tragen den Baldachin. Auf dem Altare darf nur der Heilige Vater das heilige Opfer feiern. - Erhebt man das Haupt, so schwingt sich der Blick erstaunt hinauf zur gewaltigen Kuppel, der höchsten der Welt. Vier mächtige Pfeiler, auf deren Grundfläche man eine kleine Kirche bauen könnte, tragen ihre mit prachtvollen Mosaikbildern geschmückten Wände und das darüber gespannte Gewölbe. Über der Vierung stehen in sechs Fuß hoher Mosaikschrift ringsum die Worte: <strong>"Tu es Petrus et super hanc Petram aedificabo ecclesiam meam et portae inferi non praevalebunt adversus eam."</strong> <em>"Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen."</em><br />Unter der Kuppel befindet sich die <em>Confessio</em> des hl. Petrus. Vor dem Hochaltar führen zwei Marmortreppen hinab zum Grab des Apostelfürsten in dessen Sarg auch ein Teil der Gebeine des hl. Apostels Paulus ruht. Unten erblickt man eine Türe von vergoldetem Metalle mit den Brustbildern der beiden hl. Apostel. Sie verschließt eine mit alten Mosaikbildern gezierte Nische, in welcher die Gebeine der heiligen Apostel beigesetzt sind. 59 Lampen brennen fortwährend hier und erhöhen das Feierliche dieser heiligen Stätte. -<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6U43dX9b5Oo99v2HF7LoFb0maX2mOxEDTxFIBTBKPjl0d1Y36rb09izmfMOoUVp61HSChprUKtpRVTUR8jbGNnHwVn8eU4_bssB1pBIBBb_07lmv50FA68-Y8CQnDC32zom4E_A/s1600-h/Ott_Christen_09.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164701907587533698" style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6U43dX9b5Oo99v2HF7LoFb0maX2mOxEDTxFIBTBKPjl0d1Y36rb09izmfMOoUVp61HSChprUKtpRVTUR8jbGNnHwVn8eU4_bssB1pBIBBb_07lmv50FA68-Y8CQnDC32zom4E_A/s200/Ott_Christen_09.jpg" border="0" /></a>Steigt man wieder in die Kirche empor und geht hinter den Hochaltar, so sieht man in einem prächtigen Schrein von vergoldeter Bronce den Stuhl des heiligen Petrus. Vier riesenhafte Figuren, ebenfalls aus Bronce, die vier Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Athanasius und Chrysostomus vorstellend, tragen ihn. Dieser Stuhl ist der nämliche, welchen der Senator Pudens dem hl. Apostel Petrus schenkte, als er ihn in sein Haus aufnahm und die hl. Taufe mit seiner ganzen Familie von ihm empfing. - Der Stuhl selbst ist aus Holz und ganz mit Elfenbein bedeckt. An seinen beiden Seiten befinden sich Ringe, um ihn mittels durchgesteckter Stangen tragen zu können. Dies beweist, daß er ein kurulischer Stuhl war, deren sich in dem Senat* (* <em>Zum Senat gehörten die edelsten Römer.</em>) die Senatoren bedienten, wenn sie sich in die hohe Ratsversammlung begaben. - Er kann in zwei Teile zerlegt werden, und seine Vorderseite ist mit erhabenen Bildern aus Elfenbein von ausgezeichneter Kunst und mit Verzierungen vom reinsten Golde geschmückt.* (* <em>Kardinal Wisemann "Abhandlungen" Band III. Gerbet "christliches Rom" Band I.</em>)<br />Auf diesem Stuhle saß also der hl. Petrus, wenn er als Oberhaupt der Kirche sein Lehramt ausübte, und von diesem Umstand kommt es her, daß die Benennung <em>"apostolischer Stuhl"</em> das erhabene Lehramt und die höchste geistliche Gerichtsbarkeit des Papstes bedeutet* (* <em>Die Kirche feiert "Petri Stuhlfeier zu Rom" am 18. Januar.</em>)<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiM9su_-Z1_g0t_cQ791uQZxzIS87zpsbea-bkMFgCeixJgcCwrzB-oheW_S2iafuCIhDCpjd3Ff4JBiAKklVvXab5w90QY5z7VL7-kpXDN9TuhxbAdovf47W2_uxvuQN9_yLWSfQ/s1600-h/Ott_Christen_12.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164702599077268370" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiM9su_-Z1_g0t_cQ791uQZxzIS87zpsbea-bkMFgCeixJgcCwrzB-oheW_S2iafuCIhDCpjd3Ff4JBiAKklVvXab5w90QY5z7VL7-kpXDN9TuhxbAdovf47W2_uxvuQN9_yLWSfQ/s200/Ott_Christen_12.jpg" border="0" /></a>So wurde denn Rom durch die Aufrichtung des Stuhles des hl. Petrus die erste und vornehmste Kirche der Welt, der Sitz des Oberhauptes derselben und die treue Bewahrerin der heiligen apostolischen Überlieferung. Stets auch gedachten die römischen Christen der großen Wohltaten und Segnungen, deren sie durch die beiden heiligen Apostel teilhaftig geworden und hielten beide als ihre geistlichen Väter, Lehrer und Erleuchter in höchster Verehrung. Sie suchten die Orte, wo sie geweilt, wo sie gelehrt, wo sie getauft, das hl. Opfer gefeiert, wo sie gelitten haben und gestorben sind, dem Andenken der Nachwelt aufzubewahren, versammelten sich an ihren Gräbern und hielten hier besonders an ihrem Todestage großartige Liebesmahle (Agapen), wobei sie sich kostbarer Trinkgefäße von Glas bedieten, deren Boden mit verschiedenen Gemälden auf Goldgrund, besonders mit den Bildnissen der heiligen Apostel, geziert waren. Solche Goldgläser wurden viele in den altchristlichen Cömeterien gefunden. Auf einem dieser Goldgläser sieht man beide Apostel nebeneinander, eine Krone über ihrem Haupte. <em>(Siehe Abbildungen hievon.)</em><br />Auf einem andern Goldglase sieht man sie stehend, zwischen ihnen eine Säule mit dem Monogramm Christi. Die Säule sinnbildet die von den glorreichsten Aposteln, Petrus und Paulus gegründete, große, altehrwürdige und überall bekannte Kirche zu Rom** <em>(** Worte des hl. Martyrers Irenäus, Bischofs zu Lyon, +202)</em> von der der heilige Paulus sagt: <em>"sie ist eine Säule und Grundfeste der Wahrheit."</em> (I. Tim. 2, 15.)<br />Ein anderes Mal sieht man die beiden Apostel abgebildet, in ihrer Mitte Maria die allerseligste Jungfrau.<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhN29aERDmxlKTBgQviDQjMmNzTI6OmquXb-Q4B_vHeVa_lMNO2xx9yXpXg51s2C7adFzcwNHFJS0ZgGohLWmks0I16WDiDNmLZklHL6koTvzWTo_ZsucYJ760x0wGD8W9YJQ1CmQ/s1600-h/Ott_Christen_13.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164895072106494322" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhN29aERDmxlKTBgQviDQjMmNzTI6OmquXb-Q4B_vHeVa_lMNO2xx9yXpXg51s2C7adFzcwNHFJS0ZgGohLWmks0I16WDiDNmLZklHL6koTvzWTo_ZsucYJ760x0wGD8W9YJQ1CmQ/s200/Ott_Christen_13.jpg" border="0" /></a>Im Cömeterium der hl. Domitilla, dessen Entstehung bis zu den Zeiten der Apostel hinanreicht, fand man eine sehr schöne Medaille von Bronce mit den Bildnissen der heil. Apostel Petrus und Paulus; Petrus mit kurzem gekräuseltem Bart, Paulus mit langem Bart.<br />Wenn auch die ersten Christen Roms die beiden Apostel hoch in Ehren hielten, so machten sie doch immer einen ganz bestimmten Unterschied zwischen denselben. <em>Nur Petrus</em> wurde von ihnen <em>als der Gründer und eigentliche Stifter der römischen Kirche, als der erste Bischof Roms</em> verehrt, und als das Oberhaupt der ganzen Kirche angesehen. Gewöhnlich nimmt Petrus auf den verschiedenen Darstellungen den Ehrenplatz ein, und steht zur Rechten. Öfter sitzt Petrus auf einer Art Thronsessel, während der Sitz Pauli ein gewöhnlicher Sessel ist. - Besonders ist es der <em>Vorrang</em> (Primat), durch den man Petrus von Paulus unterschied und jenen diesem entgegensetzte. So nennt der hl. Papst Leo I. (440) beide Apostel Väter und Hirten der Stadt Rom, fügt aber bei: Haupt der (christlichen) Welt sei Rom durch den Stuhl des hl. Petrus geworden. - Und in der Tat glaubten die ersten Christen immer, Petrus sei das Oberhaupt der Kirche, ihn habe Christus zum Grundstein seiner Kirche gesetzt, ihm die höchste Regierungsgewalt übertragen, ihm das unfehlbare Lehramt anvertraut. - Dies bezeugen mehrere Bilder, welche man in den römischen Cömeterien gefunden hat. -<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmrUPJQBx7lQ8rY701ek9HPBtT6v_mlaaEtjhrWr3d1IWKMCdn4QylGw8M5i2m8KVBsjxCFx35NggoUEQ6uDwk5Wc4jn0cRNztknfLEgnpKpdHUAVsySG_II4z194wFROWcueipQ/s1600-h/Ott_Christen_10.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164896016999299458" style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmrUPJQBx7lQ8rY701ek9HPBtT6v_mlaaEtjhrWr3d1IWKMCdn4QylGw8M5i2m8KVBsjxCFx35NggoUEQ6uDwk5Wc4jn0cRNztknfLEgnpKpdHUAVsySG_II4z194wFROWcueipQ/s200/Ott_Christen_10.jpg" border="0" /></a>Auf einer gläsernen Schale, <em>Patena vitrea </em>genannt, auf welcher der Diakon oder Priester nach der Messe des Bischofs das konsekrierte Brot, nämlich die hochheiligen Hostien, legt, um sie den Gläubigen in den Pfarreien der Stadt auszuteilen, steht Christus auf einem Berge und reicht dem Petrus eine Rolle, auf welcher man die Worte liest: "Der Herr gibt das Gesetz." Petrus aber nimmt die Rolle, zum Zeichen der Ehrfurcht, in den Falten seines Gewandes entgegen. Nun pflegten gerade so die römischen Statthalter ihre Instruktionsrolle aus dem Händen der Kaiser zu empfangen. Es ist also hier Petri Ernennung zum Statthalter Christi auf Erden, sowie die feierliche Übergabe der Regierungsgewalt in der Kirche, welche in dem Berge sowohl als in einer fruchtbeladenen Palme versinnbildet ist, dargestellt. Im untern Teile des Doppelbildes erscheint Christus als das göttliche Lamm auf dem Berge Sion, aus dem sich die vier evangelischen Ströme ergießen, während die Lämmer (die Gläubigen) zu ihm aufblicken. Petrus trägt ein Kreuz auf der Schulter, das die Väter für das Zeichen der Macht und Herrschaft halten. Um aber anzudeuten, daß diese Macht dem Petrus und nicht den übrigen Aposteln zukomme, steht ihm Paulus gegenüber. Beiden übergibt Christus die Mission der apostolischen Predigt, aber nur dem Petrus die Vollmacht und Herrschaft der Regierung. Eine ähnliche Darstellung sieht man auf einem Marmorsarge aus dem vatikanischen Cömeterium, der jetzt im Lateranensischen Museum aufbewahrt wird. Jesus sitzt mitten unter den Aposteln auf dem symbolisch dargestellten Himmelsgewölbe. Dem Petrus übergibt er eine Rolle, die derselbe mit verhüllten Händen empfängt. Ihm gegenüber steht Paulus.<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAtYRYgBweJIn3AwUepEaNzunoolYeVE6GIjpbW8dZgPovy2F4-gUfDS1xtCAiFaYrBE5I7uL0KTSXhPo6mCzbzii5wyC0u7ORMNEkboKyi_Em5bLzBJUXQkArTasX8f9jQiol6w/s1600-h/Ott_Christen_16.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164897095036090770" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAtYRYgBweJIn3AwUepEaNzunoolYeVE6GIjpbW8dZgPovy2F4-gUfDS1xtCAiFaYrBE5I7uL0KTSXhPo6mCzbzii5wyC0u7ORMNEkboKyi_Em5bLzBJUXQkArTasX8f9jQiol6w/s200/Ott_Christen_16.jpg" border="0" /></a>Noch deutlicher zeigt sich der Glaube der ersten Christen an den Primat Petri auf einer schönen Lampe von Bronce. Dieselbe hat die Gestalt eines Schiffes mit geschwelltem Segel. Am Kiele steht Paulus, aber das Steuerruder lenkt Petrus. Den Mast ziert eine Tafel mit der Inschift: der Herr gibt das Gesetz. Der Sinn dieser Darstellung ist: "Paulus waltet als Herold des Evangeliums in der Kirche, aber die steuernde, gesetzgebende Hand des Petrus führt sie sicher durch das stürmische Weltmeer an das Ufer der Ewigkeit."<br /><br /><br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhS7aVpAH8nHpPXFWQG-qlbVOEvFY03SfY99Ph8WO92mOJpBqTTGtEwK1bXMQz-1YZNi9kuDETOLhXDuu1oLwdhZRxLuG7VQCLcYitWPQTezTeuzBO58UNbjqUDegNvHdsW2ggD_A/s1600-h/Ott_Christen_17.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164897653381839266" style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhS7aVpAH8nHpPXFWQG-qlbVOEvFY03SfY99Ph8WO92mOJpBqTTGtEwK1bXMQz-1YZNi9kuDETOLhXDuu1oLwdhZRxLuG7VQCLcYitWPQTezTeuzBO58UNbjqUDegNvHdsW2ggD_A/s200/Ott_Christen_17.jpg" border="0" /></a>In einer Gallerie des Cömeteriums der hl. Domitilla zeigt ein Bild, wie hier beigesetzt, den Elias, wie er gen Himmel fahrend seinen Mantel dem Elisäus zurückläßt.<br />Die Übernahme des Mantels eines Propheten oder Lehrers galt den Alten bekanntlich als ein Zeichen der rechtmäßigen Nachfolge, Stellvertretung und Erbschaft seines Geistes, weshalb auch ein Prophetenschüler (die Gestalt rechts vom Wagen) verwundert dem Elisäus zuruft: "Der Geist des Elias ruht auf ihm!" Der Sinn dieses Bildes, das auch auf altchristlichen Marmorsärgen vorkommt, ist dieser:<br />Elias ist der Heiland, der auffahrend zum Himmel dem neuen Elisäus, Petrus, seinen Mantel und mit diesem seine Stellvertretung, die Statthalterschaft, Amts- und Machtfülle in seine Kirche überträgt, so dass auch die christlichen Prophetenschüler, die Gläubigen, erstaunt bekennen: "Der Geist Christi ruht auf ihm!"<br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrJ011GzX-4lHQjo1FOePeH_xXLvPyG5anezOyV_piW_oNNtSMatZ4ApQcjowtMIeaU6kbl0qAEY_olXNAMxrZb_UZQ8qY575wd6NcT2T6my5T2bfJ_khYodPJuPEHMgmxdU_YFg/s1600-h/Ott_Christen_15.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164898246087326130" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjrJ011GzX-4lHQjo1FOePeH_xXLvPyG5anezOyV_piW_oNNtSMatZ4ApQcjowtMIeaU6kbl0qAEY_olXNAMxrZb_UZQ8qY575wd6NcT2T6my5T2bfJ_khYodPJuPEHMgmxdU_YFg/s200/Ott_Christen_15.jpg" border="0" /></a>Die ganze Summe der Vorrechte des hl. Petrus als Oberhaupt der Kirche sehen wir aber versinnbildet in jenen Wandgemälden und Goldgläsern, auf deren letzteren er gleich dem Moses Wasser mit seinem Stabe aus dem Felsen schlagend dargestellt wird. Der danebenstehende Name "Petrus" läßt keinem Zweifel Raum.<br />Wie Moses der Führer des alten Volkes Israel, so Petrus der Führer des neuen Israels oder des christlichen Gottesvolkes; wie Moses Oberhaupt der jüdischen Synagoge, so Petrus das Oberhaupt der Kirche Christi; wie Moses der höchste Gesetzgeber und Richter im alten Bunde war, der das Gesetz Gottes verkündete, so Petrus höchster Lehrer der Kirche. - Der Stab ist das Sinnbild der göttlichen Allmacht; er befindet sich aber in den Händen Mosis, Christi und Petri. Der Sohn Gottes hatte vor alter Zeit diesen Stab dem Moses übergeben, von dem die Schrift bezeugt, "daß er der Vertrauteste im Hause seines Herrn war." (I. Num. 12,7.) Nur kurze Zeit führte Christus während seines Erdenlebens diesen Stab in sichtbarer Hand. Nach seiner Auffahrt in den Himmel trat Petrus an Mosis Stelle. Ihm wurde die Kirche anvertraut, ihm von Christus der Stab übergeben. Petrus berührt mit diesem Stabe, d.h. in göttlicher Vollmacht, Christum, den Urfels der Kirche, <em>"der Fels"</em> aber, sagt Paulus, <em>"ist Christus"</em> (I. Kor. 10, 4) und entlockt ihm das Heilwasser der Lehre und Sakramente, um sie rein, klar und treu allen Menschen mitzuteilen, die in der Wüste des Unglaubens und des Irrtums in dieser Welt nach Wahrheit und Gnade schmachten. So versinnlichten also die ersten Christen in einem trefflichen Bilde des hl. Apostels Lehr-, Priester und Hirtengewalt. - Diese dreifache Gewalt übte auch Petrus 25 Jahre in Rom aus. - Die Stadt Rom nun, früher der Mittelpunkt der heidnischen Welt, wird Hauptstadt des Christentums, früher der Hauptsitz der Lüge und des Truges, wird nun Mittelpunkt und Sitz der Wahrheit; früher Sitz des heidnischen Pontifex Maximus, wird nun der Sitz des christlichen Pontifex, des Papstes. - Dem, der mit Rom, dem Mittelpunkt der Wahrheit und mit Petrus, dem Lehrer der Wahrheit, in Verbindung steht, ist der Friede gesichert. Schön drücken diesen Gedanken folgende zwei altchristliche Grabschriften aus:<br /><br /><div align="center">+ EXVPERRANTIA D. XV. KL. SEPT:</div><div align="center">HIC DEPOSITA EST IN PACE ROME; QVAE</div><div align="center">BIXIT P. M. MENSES III.</div><br /><em>"Exuperantia starb am fünfzehnten Tag der Kalenden des September. Sie ist hier beigesetzt im Frieden Roms; sie lebte ungefähr 3 Monate."</em><br /><br /><div align="center">RVTA OMNIBVS SVBDITA ET ATFABI-</div><div align="center">LIS BIBET IN NOMINE PETRI IN PACE.</div><br /><em>"Ruta, Allen unterwürfig und leutselig, lebt im Namen Petri im Frieden."</em><br /><br />Wir haben bisher gesehen, dass der hl. Apostel Petrus 9 Jahre nach dem Tode seines göttlichen Meisters und Herrn unter Kaiser Klaudius nach Rom sich begab, dort eine Christengemeinde bildete, seinen Lehrstuhl aufschlug und des Martertodes starb. Dies ist eine unleugbare Tatsache. Wie nun in einem Wahlreiche der gesetzmäßig gewählte Fürst als rechtmäßiger Nachfolger des verstorbenen Königs in alle Würden und Rechte desselbe eintritt, wie er zugleich die höchste Gewalt erlangt, seine Würde zu behaupten, seine Gerechtsame zu wahren und auszuüben; wie er mit Einem Worte gleich seinem Vorgänger König und als solcher vor dem Gesetze Eine und dieselbe Person mit dem Verstorbenen ist, - so wurden auch die römischen Päpste, welche durch gesetzliche Wahl den bischöflichen Stuhl von Rom bestiegen, als Petri Nachfolger, gleichfalls die Inhaber seiner Würde, aller seiner Reche, seiner ganzen Machtvollkommenheit. - "Petrus lebt in den Päpsten auf seinem, dem römischen Stuhle fort; er führt den Vorsitz und verkündet unfehlbar von seinem Stuhle aus (ex cathedra) die wahre Lehre Christi, denn der Heilige Geist ist es, der ihn vor allem Irrtum bewahrt und durch ihn spricht." <a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8Z_3q0hWqVLpuMb2cb7NUT-Ap2l2Gq2gMwXVrBa0NzkPquCaKSH16th69umCV1r7ZkZqeHiNdanQUlQCi4Vren3i0Kyg51clnfTjKQ9BfcRGGREQ0xH8X9hg_FU4DdhtEiUzkRw/s1600-h/Ott_Christen_18.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5164906844611852738" style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8Z_3q0hWqVLpuMb2cb7NUT-Ap2l2Gq2gMwXVrBa0NzkPquCaKSH16th69umCV1r7ZkZqeHiNdanQUlQCi4Vren3i0Kyg51clnfTjKQ9BfcRGGREQ0xH8X9hg_FU4DdhtEiUzkRw/s200/Ott_Christen_18.jpg" border="0" /></a>Treffend ist dies ausgedrückt im nachstehenden, mit dem Meissel in Marmor eingegrabenen Bild, im Cömeterium auf der <em>Via Labicana</em>. Auf der Spitze des Stuhles steht die göttliche Taube, das Bild des Heiligen Geistes. Die Draperie, welche ihn umgibt, weist auf das hohe Ansehen hin, in welchem der Stuhl Petri in den ersten christlichen Jahrhunderten stand. Die römisch Kirche ist deshalb, wie schon gesagt, die erste und vornehmste. Schon der hl. Bischof und Martyrer Ignatius, Schüler des Apostels Johannes, nennt sie <em>"die Vorsteherin des Liebesbundes"</em>*) <em>(* Epist. ad. Rom. c. 1)</em>, d.h. der ganzen Christenheit. - Von dieser, der römischen Kirche schreibt der hl. Irenäus, Bischof und Martyrer (+ 202): "Mit dieser Kirche müssen <em>ihres mächtigen Vorranges wegen alle Kirchen übereinstimmen</em>", und er gibt den Grund hievon an, indem er schreibt: <em>"weil in ihr immer die apostolische Überlieferung erhalten worden ist."</em>**) <em>(** Adv. haeres. L. 3. c. 3.)</em> Der hl. Cyprian, Bischof von Karthago (+ 258) und ebenfalls Blutzeuge des Herrn sagt: "Auf Petrus ist die ganze Kirche der Einheit wegen gegründet, dieser Apostel ist der Mittelpunkt der Kirche. Seinen Vorrang (Primat) hat er auf die römische Kirche übertragen, daher der bischöfliche Stuhl derselben in der Stuhl Petri <em>und die Kirche zu Rom die erste und vornehmste ist.</em>"* <em>(* De unitate Eccl.)</em><br />Ist aber die Kirche von Rom die erste und vornehmste, hat in ihr der Apostelfürst Petrus seinen Stuhl aufgeschlagen, hat sie die apostolische Überlieferung immer treu bewahrt, hatte nie zu ihr ein Irrtum Zutritt, so werden uns ihre ersten gläubigen Kinder, sowohl über als unter der Erde und diejenigen, welche mit ihr, dem Haupte und der Mutter aller Kirchen, in innigster Verbindung standen, den sichersten Aufschluß geben können, was sie selbst und ihre Glaubensbrüder geglaubt, gehofft und geliebt haben und wir werden dann ebenso sicher zu erkennen vermögen, wie die katholische Kirche heut zu Tage die nämlich ist, wie die Kirche der ersten Jahrhunderte.<br />Unter den ersten Christen aber über der Erde sind wohl die bewährtesten Zeugen jene Männer, welche durch Wort, Schrift und heiligen Wandel die ersten Christengemeinden geleitet, eine Menge Ungläubiger bekehrt und die Lehre Jesu Christi gegen ihre Widersacher und Feinde verteidigt haben. Man nennt sie <em>die apostolischen Väter der Kirche</em>, weil sie noch die Apostel gesehen und mit ihnen verkehrt haben, wie der hl. Ignatius, Bischof von Antiochia, Klemens von Rom, Polycarp, Justin etc. Nicht minder bewährte Zeugen sind <em>die Kirchenlehrer</em>, welche wegen ihrer Verdienste um die kirchliche Wissenschaft und ihrer Gelehrsamkeit als Vertreter der kirchlichen Lehre von der Kirche anerkannt sind. Zu ihnen zählen der heilige Bischof Irenäus, Tertullian in den ersten Jahren seiner Bekehrung, der hl. Cyprian, der hl. Cyrillus etc., welche in den ersten vier Jahrhunderten lebten, mit Wort und Schrift für den heiligen Glauben einstanden und den Irr- und Unglauben niederkämpften. Ihre uns hinterlassenen Schriften gestatten einen klaren Einblick in das Glaubensleben der ersten Christen.<br />Diesen Zeugen der ersten Christen über der Erde schhließen sich an <em>die heiligen Martyrer</em> mit ihren Aussprüchen, Bekenntnissen und Reden vor den Richterstühlen der Heiden. An ihnen erfüllte sich das Wort des Heilandes: "Wenn sie euch hinführen und überliefern, so bedenket nicht zuvor, was ihr reden sollet, sondern was euch eingegeben wird zur selben Stunde, das redet, denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Heilige Geist." (Mark. 13,11.) Der nämliche Geist der Wahrheit, den Christus seiner Kirche verhieß und sandte und der sie alle Wahrheit lehrte, sprach auch aus den heiligen Martyrern; ihre Bekentnisse und Reden vor den Richterstühlen und im Anblicke des gewissen Todes sind untrügliche zuverlässige Zeugnisse für die Lehren des Christentums in den ersten Jahrhunderten und die Akten über ihren glorreichen Martertod und ihre Bekentnisse vor den Richtern besitzen die höchste Glaubwürdigkeit; denn es sind<br /><ol><li>diese Martyrerakten eigenhändige, authentische gerichtliche Protokolle, weil sie von den Richtern oder Statthaltern bei ihrer Amtsverrichtung diktiert und von den Gerichtsschreibern aufgezeichnet wurden. Sie enthalten die Fragen der Richter, die Antworten der Martyrer und den Urteilsspruch. Die Christen, welche so gerne schriftliche Nachrichten über das heldenmäßige Bekenntnis und heilige Ende ihrer Martyrer zu besitzen verlangten, kauften nun unter dem Beifalle der Bischöfe und mit schwerem Gelde diese Gerichtsakten. Zuweilen boten die Gerichtsschreiber die Abschriften dieser Protokolle selbst zum Kaufe an, oder brachten, wenn sie geheime Christen waren, den Priestern oder Bischöfen dieselben als kostbare Geschenke. Diese vervollständigten sie mit den nähern Umständen der bestandenen Martern und des Todes.</li><li>Sehr oft drangen die Christen selbst unter großen Gefahren in die Gerichtszimmer, um zu hören und zu sehen, was vorging und das Vorgefallene Andern mündlich oder schriftlich mitzuteilen.</li><li>Bisweilen verfaßten die heiligen Martyrer selbst im Kerker eine Geschichte ihrer erlittenen Peinen und Bekenntnisse, welche dann von ihren Freunden oder Vertrauten vollendet wurden.</li><li>Schon frühzeitig stellten die Bischöfe eigene verläßliche Geheimschreiber oder Notare auf, welche getreu aufzeichnen mußten, was täglich mit den Martyrern in den Kerkern oder öffentlich in den Gerichtsstuben oder auf dem Kampfplatze vorging. So hat der hl. Papst Clemens I. zu Rom schon um das Jahr 91 einige Notare für bestimmte Bezirke bestellt, diesen setzte Papst Fabian (236) sieben Subdiakone vor, deren Amt es unter anderem war, die von den Notaren verfaßten Akten durchzusehen, zu berichtigen und dann dem Oberhaupte der Kirche zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen.</li><li>Bei den größten Stürmen der Verfolgung, welche gewöhnlich zuerst die Bischöfe und Priester traf, ließ sich nicht immer die Leidensgeschichte der Martyrer aufzeichnen. - Erst bei eingetretenem Stillstande fing man an, aus den Bruchstücken der gerichtlichen Urkunden oder aus dem, was von glaubwürdigen und bewährten Müännern vernommen wurde, eine kurze Darstellung zu entwerfen und das schriftlich aufzuzeichnen, was allgemein bekannt war. Leicht ist in diesen Akten zu erkennen, was den gerichtlichen Protokollen entnommen ist.</li></ol><p>Diese auf solche Art in den Zeiten der dreihundertjährigen Verfolgung der Kirche entstandenen Martyrerakten wurden bei der Feier des Todestages eines Martyrers (dies natalitius) vorgelesen, um die Gläubigen zur Standhaftigkeit zu ermuntern; auch zu Hause lasen sie die Gläubigen gerne, um an dem schönen Beispiele der heiligen Martyrer sich zu erbauen und in den Tagen der Leiden und Trübsal sich zu trösten. -Aus dieser großen Wertschätzung der Akten der heiligen Martyrer kann man wohl annehmen, daß man sich schon frühzeitig alle Mühe gab, sie zu sammeln. Jedoch gingen im Laufe der Zeit viele verloren. Die bewährtesten Akten finden sich in dem großen Werke des Bollandus und in dem berühmten Werke des Bendiktiners Theodorich Ruinart, dem die in diesem Buche enthaltenen Bekenntnisse und Aussprüche der heiligen Martyrer entnommen sind, und die auf volle Glaubwürdigkeit Anspruch machen können.Die heiligen Kirchenväter also und die Lehrer der Kirche aus den ersten vier Jahrhunderten des Christentums und die heiligen Martyrer mit ihren gleichsam mit Blut geschriebenen Bekenntnissen sollen die ersten Christen <em>über der Erde</em> sein, welche uns sagen werden, was sie geglaubt, gehofft und geliebt haben. - Doch es ist Zeit, daß wir hinabsteigen in die Totengrüfte und dort auch jene Christen hierüber befragen, die da <em>unter der Erde</em> zur ewigen Ruhe eingebettet sind, und der glorreichen Auferstehung entgegen harren.</p><p><a style="font-style: italic; font-weight: bold;" href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/02/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Fortsetzung</a><br /></p><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-55967382786460945942008-02-20T15:32:00.005+01:002008-03-01T17:17:37.768+01:00Die Katakomben oder die ersten Christen unter der Erde<a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/02/des-heiligen-apostels-petrus.html"><span style="font-size:85%;"><em><strong>Vorausgehender Abschnitt</strong></em></span></a><br /><span style="font-size:78%;"></span><br /><span style="font-size:78%;">*) Rossi: "Roma sotteranea"; Boldetti: "Osservazioni"; Aringhi: "Roma subterranea"; Garruci: "Storia dell'arte christiana"; Martigny: "Dictionnaire des Antiquités"; Kraus: "Roma sott." und dessen "Die christl. Kunst"; Richemont: "Neueste Studien"; Northkote: "Die röm. Katakomben"; Gerbet: "Skizze des christl. Rom's"; Gournerie: "Das christl. Rom"; Gaume: "Stimmen aus Rom"; Wolter: "Die röm. Katakomben"; Bellermann: "Die ältesten christl. Begräbnisse"; "Rom", von Wittmer und Molitor; Ausserer: "Pilgerfahrt"...</span><br /><br />Zur Zeit, als der blutdürstige Kaiser Nero die von ihm verbrannte Stadt Rom wieder aufbauen sich selbst einen Palast von unerhörter Pracht herstellen ließ, arbeiteten ganz eigene Bauleute geräuschlos außerhalb der Mauern Rom's am Baue einer andern Stadt in der Tiefe der Erde. Diese große, stille Stadt unter der Erde hatte ihre Straßen, Plätze, Tempel, Häuser, Geräthschaften und zahllosen Bewohner; aber die Straßen sind enge, finstere, in harten Tuffstein gehauene Gänge, die sich nach allen Richtungen hin verzweigen, die Plätze und Tempel sind Kammern, die Häuser sind Gräber, die Geräthschaften sind Blutgefäße und Lampen und die Bewohner sind - Todte!! - Die Erbauer dieser großen Gräberstadt sind - die ersten Christen, welche vor Allem bedacht sein mußten, ihren abgeschiedenen Lieben und für den Glauben hingeschlachteten Brüdern und Schwestern eine entsprechende Ruhestätte zu verschaffen. -<br /><br />So wie der Glaube ihnen verbot, im Leben mit den Heiden Gemeinschaft zu haben, so verbot ihnen derselbe Glaube auch, ihre Todten mit denselben in Berührung zu bringen, besonders auch deßhalb, weil die heidnische Beerdigung mit abgöttischen Gebräuchen verbunden war. Wie einst die Juden, das auserwählte Volk Gottes, die Gräber ihrer Verstorbenen heilig hielten, wie die Patriarchen Abraham, Jakob, Joseph ihre Grabstätten nur unter den Gläubigen sich wählten und wie man den göttlichen Heiland nach seinem Tode am Kreuze in ein neues Felsengrab legte: so wollten auch die ersten Christen in ein neues, eigens geweihtes Grab zur Ruhe gebettet werden. Den Platz*) <em>(* Daß die ersten Christen nicht die Sandgruben und Steinbrüche zu ihren Grabstätten benützten, geht aus ihrer Bauart und dem Material hervor, in welchem sie angelegt wurden.)</em> zu ihren Grabstätten überließen ihnen vornehme vermögliche Bürger oder Matronen Rom's auf ihren Landgütern außerhalb den Mauern der Stadt. - Dort bauten sich dieselben selbst eine Memoria, eine Gruft, und gestatteten, daß man in dieselbe auch die Leiber heiliger Martyrer und anderer abgeschiedener Christen zur Ruhe niederlege. So entstanden die christl. Friedhöfe, "Cömeterien" später "Katakomben" genannt. - Die ersten Christen nannten ihre Friedhöfe Coemeterium "Schlafstätte", weil sie den Tod nur für einen Schlaf bis zum Tag der Auferstehung ansahen, gemäß den Worten Jesu bei Joh. 11, 11. und Lukas 8, 52.<br /><br /><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279181745/"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2071/2279181745_53fd74bf64_m.jpg" height="232" width="240" /></a>Die Zahl der Cömeterien entsprach der Zahl der Pfarreien "Tituli" genannt, deren es anfangs sieben gab. Im Jahre 96 war die Zahl der Christen bereits so groß geworden, daß der hl. Papst Evaristus die Pfarreien auf 26 festsetzen mußte, und es entstanden so mit Zunahme des Christenthums 26 große Cömeterien oder Katakomben, denen sich noch 14 kleinere anschlossen. - Sie erhielten ihren Namen nicht nach den Pfarreien, sondern entweder nach denen, welche sie gründeten, daher Coemeterium S. Domitillae, S. Lucinae, S. Aproniani etc., oder nach den berühmten Martyrern, welche dort bestattet wurden, z. B. S. Pancratii, S. Calepodii, S. Agnetis, oder nach denen, welche sie erweiterten oder restaurirten, z. B. S. Callisti, S. Julii etc.<br /><br /><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279181871/"><img style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2006/2279181871_aa68e64e52_m.jpg" height="189" width="240" /></a>Diejenigen, welche unter der Erde, um sie vor Entweihung zu schützen, diese Cömeterien herstellten und die Todten darin bestatteten, waren die Fossores, "Gräber" genannt. - Sie bildeten eine Bruderschaft, wurden zu ihrem opfervollen, schweren Berufe durch eine Art kirchlicher Weihe oder Segnung ausgerüstet, und standen unter der Aufsicht der Priester und Diakonen. - Das Geschäft oder Amt der Fossores vererbte sich vom Vater auf den Sohn und ihr Leben war ein Leben des Glaubens, der Liebe, des Opfers und beeständiger Gefahr. In jeder Leiche sahen sie den Leib des Herrn, gleich ihm bestimmt zur Auferstehung und eines Bruders, den sie mit möglichster Andacht und Sorgfalt zur Ruhe betten mußten. Deßhalb gruben sie unter der Erde, in finsterer Nacht, beim Scheine einer Lampe; deßhalb unterzogen sie sich der mühseligen Arbeit, Gänge auf Gänge und in die Wände derselben Gräber auf Gräber im harten Tuffsteine auszuhöhlen; deßhalb suchten sie unter den größten Schwierigkeiten und Gefahren die Leichen ihrer Brüder aus den Händen der Henker, der Wuth des Volkes, der Bewachung der Soldaten, aus den Tiefen des Flußes, aus den Lachen von Blut, aus den Scheiterhaufen und Kohlen zu erretten, zu erkaufen, zu erbitten und sie heimlich, zuweilen massenweise, mit aller Vorsicht, damit kein feindliches Auge die Zufluchtsstätte erspähe, in die Cömeterien in Sicherheit zu bringen.<br /><br />Hatten sie die Leichen glücklich unter die Erde gebracht, dann wuschen sie dieselben rein von Staub und Blut, umhüllten sie mit weißen Leinen, oft auch mit kostbaren Stoffen, begossen sie mit Balsam oder bestreuten sie mit wohlriechenden Blumen und Kräutern und legten sie unter Gebet in ihre Ruhestätte, in ein in der Wand angebrachtes Grab nieder, das sie mit einer Marmorplatte oder mit Ziegelsteinen schnell schlossen, um allen schädlichen Ausdünstungen zuvorzukommen. Auf die Marmorplatte oder die übertünchten Steine, die das Grab schlossen, meisselten oder schrieben "die Todtengräber", "Fossores" bald eine längere oder kürzere Inschrift, bald nur einen Namen und das trostvolle in pace "im Frieden", bald zeichneten sie darauf eine Palme, eine Taube, einen Anker etc., lauter bedeutungsvolle Zeichen.<br /><p align="center"><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279181927/"><img alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2214/2279181927_d016c8be94_m.jpg" height="84" width="240" /></a></p>Die Schreibart dieser Inschriften ist oft fehlerhaft, z.B. statt vixit: bixit, statt menses: messes, statt quae: que; die Zeichnungen zeugen oftmals von geringer Übung. Buchstaben und Zeichen sind mehrfach nur mit einem spitzigen Instrument in den Mörtel gekritzelt. Die Todtengräber waren ja keine Männer der Wissenschaft und der Kunst, gewöhnlich aus gemeinem Stande, aber voll des Glaubens und heiliger Liebe. Doch sehr oft findet man auch schön und korrekt geschriebene Grabschriften und auf den Gräbern und den Wänden und Decken der Grakammern Bilder und Gemälde, welche von großer künstlerischer Begabung ihrer Verfertiger zeugen. -<br /><br />Manche Gräber haben gar keine Inschrift; es fehlte an Zeit oder an Kunde, sie zu bezeichnen; wieder andere sind mit Marmorplatten verschlossen, mit heidnischer Inschrift. Wo dies der Fall, ist die Platte entweder übertüncht oder umgekehrt. Die Todtengräber nahmen öfters solche Marmorplatten, wo sie dieselben eben fanden, um schnell ein Grab verschließen zu können.<br /><br />Wie schon gesagt, waren die Gräber in der Wand angebracht, oft zwei bis drei bis sechs übereinander. (Siehe Abbildung)<br /><br /><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279972376/"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2226/2279972376_23d7f585e3_m.jpg" height="240" width="176" /></a>Ein Grab mit Einem Leichnam hieß Loculus "kleiner Ort", befanden sich aber zwei, drei Leichen in demselben, so hieß es Bisomus, Trisomus. Oft lagen in einem Grabe die Überreste vieler Martyrer. Sie wurden andächtig gesammelt und bestattet und die einfach Inschrift: "Ruffinus und hundert fünfzig Martyrer", "Marcella und hundert fünfzig Martyrer", weist keinen andern Schmuck auf als das Siegeszeichen "die Palme".<br /><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279972524/"><img style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2340/2279972524_4024d5b7ce_m.jpg" height="112" width="240" /></a><br />Waren die Wände eines Ganges mit Gräbern gefüllt, so wurde ein neuer gegraben und mit der ausgegrabenen Erde bisweilen der alte verschüttet; oder es wurde unter dem alten ein neuer Gang angelegt, und so entstanden zahlose Gänge und Gallerien von ein, zwei, drei Stockwerken, nach allen Richtungen, wie folgende Abbildung verdeutlicht.<br /><br /><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279972642/"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2130/2279972642_b84ce9f7bf_m.jpg" height="240" width="176" /></a>Da die Fossores oder Todtengräber, deren Anzahl beträchtlich gewesen sein mußte, vom gemeinen Stande waren und ihr ganzes Leben dem Dienste der Kirche weihten, so mußte man auch für ihren Unterhalt und den ihrer Familie sorgen, daher die Begräbnißkosten nicht unbeträchtlich waren. Damit nun die Armen in gleicher Weise wie die Vermöglichen der Ehre theilhaftig wurden, wie ihr Heiland in einem neuen Grabe bestattet zu werden, mußten die Begüterten den größten Theil der Kosten tragen. Es waltet daher in den Katakomben kein Unterschied zwischen Reichen und Armen. Selbst wenn begüterte Familien sich eine eigene Grabkammer errichteten, so waren sie doch nicht von der allgemeinen Begränißstätte der Gläubigen getrennt. - Nicht selten kam es vor, daß eine ganze Kammer oder ein Gemach einer ganzen Familie gleichsam als Familiengruft angewiesen wurde. Eine solche Kammer hatte den Namen Cubiculum "Schlafgemach" oder Hypogeum "unterirdisches Gemach".<br /><br />In den meisten dieser Kammern, auch öfters in den Gängen, erscheinen ein oder mehrere Gräber, die mit größerer Sorgfalt angelegt sind. Eine längliche, sargförmige Lade ist in den Stein gehauen oder an der Wand aufgemauert und oben mit einer mehr oder weniger starken Marmorplatte zugedeckt. Die Nische, welche das Grab halbkreisförmig überspannt oder einen flachgewölbten Bogen bildet, hieß dann Arcosolium.<br /><br /><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279972688/"><img style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2122/2279972688_78cdee9ddb_m.jpg" height="240" width="192" /></a>Diese Arcosolia oder gewölbte Grabmonumente konnten zwei bis drei und vier Leichname bergen. Die Meisten sind Grabstätten heiliger Martyrer.<br /><br />Aus dem bisher Gesagten sieht man, welch ein wichtiger, mühe- und gefahrvoller Beruf der eines Fossor oder Todtengräbers in der alten Kirche war. Unter der Erde beim Scheine der Lampe bauten sie, immer von beständiger Nacht und feuchter modernder Luft umgeben, die christlichen Friedhöfe Rom's, höhlten die Gräber aus, legten die Leichname zur Ruhe, versahen die Gräber mit Inschriften, bemalten die Wände und Decken mit Bildern und symbolischen Zeichen und so entstand unter ihren Händen die wunderbare Stadt der Gräber, das unteriridsche Rom. -<br /><br />In ruhigen Zeiten waren nur sie in den Katakomben beschäftiget; brachen aber die Stürme der Verfolgung aus, wurden hunderte von Christen oft an einem Tage hingeschlachtet, dann rechneten sich's alle Gläubige, selbst die edelsten Männer und Matronen, ja heilige Päpste und ihre Priester, zur höchsten Ehre, ihnen beizustehen und die Leichen in die Katakomben zu bringen und da zu bestatten. Daher bildet der Name Fossor "Todtengräber" einen Ehrentitel in der alten Kirche. Hier die Inschrift des Grabes eines Fossor:<br /><br /><div align="center">FELIX FOSSOR IN P.</div><div align="center">Felis, der Todtengräber im Frieden.</div><div align="center">SERGIVS ET IVNIVS FOSSORES</div><div align="center">B. N. M. IN PACE BISOM.</div><br /><br /><div align="center">Sergius und Junius, Todtengräber, wohlverdient, im Frieden,</div><div align="center">in demselben Grabe.</div><br />Das folgende Bild zeigt einen solchen Fossor aus der Katakombe von S. Callisto.<br /><br /><br /><p align="center"><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279182629/"><img alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2240/2279182629_6ce7fce860_m.jpg" height="240" width="228" /></a></p>Die Katakomben waren aber nicht blos Friedhöfe, Gottesäcker, sie dienten auch noch zu einem anderen Zweck. Die meisten Cömeterien verdanken ihre Entstehung der Ruhestätte eines berühmten Martyrers. So entstand um die Gruft des hl. Petrus das vaticanische Cömeterium, wo man die ersten Nachfolger des hl. Apostels bestattete; so um das Grab des hl. Apostels Paulus das Cömeterium S. Pauli Apostoli in praedio S. Lucinae; so um das Grab der heiligen Martyrer Nereus und Achilleus das Cömeterium S. Domitillae etc.<br /><br />Die Grabstätten dieser heiligen Martyer wurden nun in den ältesten Zeiten des Christenthums der Vereinigungspunkt der Gläubigen. An ihrem Todestag, den man Dies natalis "Geburtstag" hieß, weil der Tod für sie gleichsam die Geburt für den Himmel, der Anfang eines neuen seligen Lebens war, versammelten sich die Gläubigen mit ihren Priestern in der unterirdischen Gruft. Man gedachte hier der Leiden und des Todes des Martyrers; las die Akten *) <em>(* Es waren bei den ersten Christen Notare aufgestellt, welche das Verfahren und das Urtheil des Gerichtes gegen die Martyrer und die Umstände ihrer Marter und ihres Todes aufzeichnen mußten, wie schon früher gesagt.)</em> seines Martyriums zur Nacheiferung der noch Lebenden, man betete, sang Hymnen; man feierte die heiligen Geheimnisse auf dem Grabe des Martyrers und genoß zuletzt das heilige Abendmahl. - Eine ähnliche Feier fand statt bei der Bestattung gewöhnlicher Todten und an ihrem Todestage. Die lebenden Familienglieder vereinigten sich unter größerer oder geringerer Theilnahme der Gemeinde in der Nähe des Grabes des Verstorbenen, um den heiligsten Geheimnissen beizuwohnen und das Mahl des Herrn als Zeugniß und Ausdruck der fortwährenden Glaubens- und Liebesgemeinschaft mit demselben zu halten. Beim heiligsten Opfer wurde des Verstorbenen gedacht und beim memento sein Name genannt, und eine besondere Opfergabe dargebracht. So redet der Kirchenlehrer Tertullian am Ende des zweiten Jahrhunderts einen Ehegatten mit den Worten an: "Du bewahrst ihr (deiner Ehefrau) eine um so heiligere Liebe, weil sie schon aufgehoben ist bei Gott; du betest für ihren Geist und bringest für sie die jährlichen Opfergaben dar." *) <em>(* De exhort. cart. c. 11.)</em> Diese Opfergaben betrachtet der hl. Johannes Chrysostomus als Almosen, wodurch man die Todten ehre.**) <em>(** Hom. 61 in Joann. Das ist auch der Ursprung des Opferganges bei Leichengottesdiensten.)</em><br /><br />Außer dieser Feier, welche alljährlich sowohl an den Todestagen der hl. Martyrer als auch der Gläubigen begangen wurde, bestand in der alten Kirche noch eine andere Sitte, wozu die Katakomben dienen mußten. Dies sind die Agapen "Liebesmahle" zu Ehren der heiligen Martyrer und anderer Verstorbenen, welche in der Nähe der Gräber gehalten wurden. Die feierliche Erinnerung an die gestorbenen Glieder einer Familie mußte die Zurückgebliebenen zu desto innigerer Liebe vereinigen. So hielt denn auch der Christ mit Recht dafür, daß er die Gebete für einen Entschlafenen und das Andenken an ihn mit nichts Anderm besser und würdiger verbinden könne als mit den Werken der Liebe und des Wohlthuns. Daher vereinigte der christliche Leidtragende an den Begräbnißtagen und andem Jahrestage des Todes ihrer Lieben nicht nur die Blutsverwandten, sondern auch andere Glieder der Gemeinde und besonders die Armen. <a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279972884/"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2296/2279972884_a914e6e906_m.jpg" height="155" width="240" /></a>Aber auch den Martyrern galten oft solche Liebesmahle in den Cömeterien oder in der Nähe ihrer Grabstätten am Jahrestage (Dies natalis) ihres Todes. Die vermöglicheren Christen brachten Speise: Früchte, Mehlspeisen, Fische, und Fleischspeisen nebst mit Wasser vermischtem Wein und luden die Armen und alle, die Nichts hatten, zum Mahle ein. Die Priester, oft der Bischof selbst, leiteten das Mahl. Alle mitsammen sangen dabei das göttliche Lob und vermischtes es mit andächtigem Gebet, Thränen und Seufzern.*) <em>(* Theodoret: Evang. veritatis lib. VIII. )</em><br /><br />Um die Liebesmahl gehörig halten zu können, befand sich bei manchem Cömeterium ein Gemach, Schola oder Triclinium genannt, wo man zum Mahle sich versammelte. Beim Eingang in das Cömeterium S. Domitillae, welchen man im Jahre 1865 unter einem Hügel fand und bloslegte, ist ein solches Gemach ersichtlich.<br /><br /><br /><p align="center"><a title="Katakomben Rom by Immaculata Helvetia, on Flickr" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2279973030/"><img alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2207/2279973030_b4c32df2dc_m.jpg" height="127" width="240" /></a></p>b ist das Gemach für den Grabeswächter;<br />a der Eingang in das Cömeterium;<br />c das Triclinium oder Versammlungsort zum Liebesmahl.<br /><br /><br /><img style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" alt="Katakomben Rom" src="http://farm3.static.flickr.com/2287/2279182997_a6ab0a857b_m.jpg" height="91" width="240" />Den Grund zu diesen Liebesmahlen bei den Grabstätten gibt der Kirchenlehrer Origines an, wenn er schreibt: "Wir laden die Armen und Dürftigen zu einem Leichenmahle ein, auf daß so unsere Festlichkeit zum Andenken an die Ruhe der Seele des Verstorbenen, uns aber zu einem Gott angenehmen Geruche werde."**) <em>(** Lib. 3 in Joh.)</em> Und der heilige Johannes Chrysostomus beantowrtet die Frage: "warum rufst du nach dem Leichenbegängnisse die Priester und Armen zusammen": also: "damit der Todte im Frieden ruhe und ein gnädiges Urtheil erhalte."*) <em>(* Hom. 31 in Matth. Siehe auch krüll. Christl. Alterthumskunde etc. Bd. II)</em><br /><br /><em><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/03/die-katakomben-oder-die-ersten-christen.html">Fortsetzung</a><br /></em><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-88144373504551363902008-02-06T08:32:00.000+01:002008-02-09T10:03:29.183+01:00Der Martertod der heiligen Apostel Petrus und Paulus<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjOD6cpUITA82BA8gd79rDJYO3SvGnE_nRyn-Tk_XpoYhgalF-7oRyFWvoipDfPIR8z08eOjLqIIRVoydiP9wpmvx1SoiqJO9dWy0oD7yUOOPKbgBQn2ho9xi41EammWJXlUBOjZg/s1600-h/Ott_Christen_01.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5163861253638687442" style="CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjOD6cpUITA82BA8gd79rDJYO3SvGnE_nRyn-Tk_XpoYhgalF-7oRyFWvoipDfPIR8z08eOjLqIIRVoydiP9wpmvx1SoiqJO9dWy0oD7yUOOPKbgBQn2ho9xi41EammWJXlUBOjZg/s400/Ott_Christen_01.jpg" border="0" /></a><br /><br /><div>Nach 9 Monaten schwerer Haft wurden beide Apostel unter den Consuln Lucius Fontejus Capito und Cajus Julius Rufus zum Tode verurteilt. Petrus, weil er nicht römischer Bürger war, wurde zuvor gegeißelt und dann mit seinem Leidensgenossen Paulus am 29. Juni 67 nach Christus durch das Ostiensische Tor zur Richtstätte abgeführt. Als sie an den Ort kamen, wo heute die Kapelle <em>SS. Trinità (S. Pietro e Paolo separati)</em> steht, wurden sie durch die Wache getrennt. Sie umarmten sich nach der Sitte der ersten Chisten zum letztenmal und nahmen Abschied. Der hl. Apostel Paulus wurde drei Meilensteine, d. i. eine Stunde, bis zu dem Ort <em>ad aquas Salvias</em> geführt. Auf dem Wege dahin bekehrte er drei Soldaten Acestus, Megistus und Longinus. Sie fragten ihn, wer denn jener König sei, den er so sehr liebe, dass er mit solcher Freudigkeit für ihn sterbe? Darauf lehrte er sie Jesus Christus kennen und gewann sie für den christlichen Glauben. Ihm trat auch in den Weg seine Schülerin Plautilla, die sich weinend seinem Gebete empfahl. Er bat sie um ihren Schleier, den sie auf dem Haupte trug, um sich bei der Hinrichtung damit die Augen verbinden zu lassen, und versprach ihr, denselben nach seinem Tode wieder zurückzustellen. Wirklich erschien er ihr sogleich nach dem Tode und brachte ihr den Schleier wieder, der mit seinem Blute bespritzt war. -</div><div>Am Ort der Hinirichtung angekommen, mußte er noch einige Zeit weilen. Noch zeigt man jenen engen Raum unter der zweiten der drei Kirchen, welche hier stehen. Hierauf wurde er an eine Marmorsäule gebunden und enthauptet. Seine letzten Worte waren: <em>"Herr Jesus! in deine Hände empfehle ich meinen Geist."</em> Da, wo sein Haupt fiel, entsprangen drei Quellen, über welche die Kirche <em>alle tre Fontane</em> gebaut ist, und in welcher die Säule noch vorhanden ist, an der gebunden der Apostel enthauptet wurde.</div><div>Der hl. Apostel Petrus wurde, nachdem er vom hl. Paulus Abschied genommen, über den Tiber geführt und auf die Höhe des Berges Janiculus geschleppt. Ehe er den Leidensort erreichte, verlor er von seinem Fuße die Binde, welche die Wunde verhüllte, die ihm die Kette verursachte. Zum Andenken bauten die ersten Christen hier ein Oratorium, jetzt nimmt dasselbe die kleine Kirche <em>della Fasciola</em> ein.</div><div>Es war eine fromme Sitte der ersten Christen, die geringsten Ereignisse im Leben der beiden heiligen Apostel dem Andenken der Nachwelt aufzubewahren. Sie folgten den Aposteln gleichsam Schritt für Schritt und bauten auf allen Plätzen, welche eine apostolische Erinnerung aufwiesen, Oratorien oder Kapellen, welche später in oft prachtvolle Kirchen umgewandelt wurden.</div><div>Als der hl. Petrus auf dem Berge angelangt war, wurde für ihn das Kreuz zubereitet, an dem er wie sein göttlicher Meister sterben sollte. - Der Heilige aber hielt sich für unwürdig, in derselben Stellung am Kreuze zu sterben, wie Jesus, und verlangte daher, mit zur Erde gesenktem Haupte gekreuzigt zu werden. So starb er, Gott lobend und preisend, von Soldaten, Henkern und frommen Frauen umgeben. Die hl. Anastasia und Asilissa, zwei römische Matronen, wollten das Blut des hl. Apostels mit Tüchern auftrocknen; sie wurden ergriffen, mit Fackeln gebrannt und enthauptet.</div><div>An der Stelle der Kreuzigung steht jetzt die Kirche <em>S. Pietro in Montorio</em>. Den ersten Bau führte der erste christliche Kaiser Konstantin auf. Im Hofe des anstoßenden Klosters der Franziskaner-Mönche steht ein schöner Rundtempel gerade über der Marterstelle des hl. Apostels. Marmorstufen und 16 Granitsäulen umgeben ihn im Kreise. In dem untern Raum derselben bezeichnet eine Öffnung im Boden den Ort, wo das Kreuz aufgerichtet war. -</div><div>Die Ketten, mit welchen der Apostel Petrus gefesselt war, kamen in Besitz frommer Christen, welche dieselben heimlich aufbewahrten, bis sie zur Zeit des Papstes Alexander I. (109 n. Chr.) bekannt wurden. - Als nämlich dieser hl. Papst den Präfekten Roms, namens Hermes, mit seiner ganzen Familie und vielen andern Heiden zum Glauben an Christus bekehrt hatte, wurde er in den Kerker geworfen, wo er den Tribun Quirinus und dessen Tochter Balbina ebenfalls für Christus gewann. Da dieselbe durch den Papst Alexander von einer Krankheit geheilt worden war und die hl. Taufe empfangen hatte, ließ sie nicht ab, aus Dankbarkeit und Verehrung seine Fesseln zu küssen. Das ihr verweisend, sprach der hl. Papst zu ihr: "Lasse ab, Tochter, diese Fesseln zu küssen und suche vielmehr die Ketten des Apostelfürsten aufzufinden; diese sollst du verehren und mit deinen Küssen bedecken." Gott belohnte ihr eifriges Nachforschen und ließ sie die Ketten des Apostels finden. Sie übergab dieselben, wie die Überlieferung meldet, der vornehmen Matrone Theodora, der Schwester des hl. Hermes, welche am Abhange des Esquilinischen Hügels ein Oratorium errichtete und die Ketten dortselbst hinterlegte.</div><div>Gegen das Jahr 439 wallfahrtete die Kaiserin Eudoxia, Gemahlin des Kaisers Theodosius nach Jerusalem, um die heiligen Stätten zu verehren, und erhielt vom Bischofe Juvenalis die zwei Ketten zum Geschenk, womit auf Befehl des Königs Herodes der hl. Apostel Petrus gefesselt in den Kerker geworfen wurde, und welche ebenfalls fromme Christen in ihren Besitz zu bringen wußten. - Die Kaiserin behielt eine der Ketten für sich, die andere aber sandte sie ihrer Tochter Eudoxia, der Gemahlin des Kaisers Valentinian III. nach Rom. Dieser zeigte sie dem damaligen Papst Sixtus III. (432-440), und als jener sie mit den andern Ketten, welche Petrus in Rom trug, vergleichen wollte, verbanden sich beide wunderbar zu Einer Kette, als wären sie von demselben Schmiede gemacht worden. - Eudoxia erbaute dann über dem Oratorium der Theodora die gegenwärtige Kirche, in welcher sie die heiligen Ketten hinterlegte. - Von da an wurden dieselben hochverehrt, und wurden durch Berührung derselben viele Kranke plötzlich geheilt. Man pflegt auch Feilspähne der Ketten in Kreuze oder Schlüssel einzuschließen und am Halse zu tragen. Der hl. Papst Gregor der Große (590) machte damit mehrere Geschenke, womit viele wunderbare Heilungen geschahen. - Die Ringe der Ketten sind von alter Form, und an jedem Ende befindet sich ein Charnier, womit man sie um den Hals legte.* (* Die Kirche begeht jährlich am 1. August Sankt Petri Kettenfeier.)</div><div>Auch die Ketten, welche der Apostel Paulus getragen, wurden von den ersten Christen mit derselben Sorgfalt aufbewahrt. Sie befinden sich gegenwärtig in einer Kapelle der prachtvollen Kirche <em>S. Paolo fuori le mura</em>, und bestehen aus länglichen schlecht geschmiedeten Ringen, welche ein hohes Alter anzeigen. -</div><div>Den Leib des hl. Apostels Paulus bestattete die edle und fromme Matrone Lucina auf ihrem Landgute an der ostiensischen Straße. Lucina war eine Schülerin der heiligen Apostel und suchte mit ihrem Vermögen den materiellen Bedürfnissen der Heiligen abzuhelfen; sie besuchte und tröstete die Gefangenen und besorgte die Begräbnisse der heiligen Martyrer. Über dem Grabe des hl. Apostels wurde ein Oratorium erbaut; unter dem Altar ruhte während der dreihundertjährigen Verfolgung in einer eigenen Grabkammer in einem Sarg von Marmor der Leib des hl. Apostels, und rings um seine Grabstätte wurde im Laufe der Zeit eine große Menge von heiligen Martyrern und abgeschiedenen Christen beerdigt. So entstand das Cömeterium <em>S. Pauli Apostoli in praedio Lucinae</em>.</div><div>Nachdem endlich die Kirche den Frieden erhielt, ließ Kaiser Konstantin auf die Bitte des Papstes Sylvester (314) eine prachtvolle Basilika (Kirche) über das Grab des Apostels erbauen. Die Kaiser Valentinian, Theodosius und Arcadius ließen dieselbe 336 wieder niederreißen und an ihrer Stelle einen andern Bau von gewaltiger Größe und wunderbarer Pracht aufführen. Diese Basilika war durch 80 kostbare Marmorsäulen in fünf Schiffe geteilt. (Siehe Abbildung). Die Wände waren mit den schönsten Musiv- oder Mosaikbildern* <em>(* Bilder aus kleinen farbigen geschliffenen Steinen zusammengesetzt)</em> geschmückt, das Deckengebälke aus Zedernholz vom Libanon mit Goldblech verkleidet. Rings an den Wänden waren die Brustbilder der Päpste von Petrus an angebracht. Unter dem Hochaltar befand sich die Confessio** <em>(** Die ersten Christen hielten gerne ihre gottesdienstlichen Versammlungen bei den Gräbern der Apostel und berühmten Martyrer. Über dem Grabe war der Altar und unter demselben in einem Sarg von Stein oder Marmor der Leib des Heiligen. War der Sarg des Heiligen in einer Grabkammer oder Gruft, dann stand der Altar über der Gruft, zu der man durch eine Treppe gelangen konnte. Diesen Altar mit der Gruft des Heiligen nannte man Confessio*</em> (* Auch Testimonium "Zeugnis" oder Mamoria "Gedächtnis")<em> oder "Bekenntnis". Daher kommt es, daß die unter dem Hauptaltar der großen Kirchen zu Rom sich befindlichen Gräber Confessio S. Petri, S. Pauli, S. Laurentii genannt werden. Denn da sind die sterblichen Überreste Dejenigen, welche Jesus durch ihr tatenreiches, heiliges Leben und ihren Martertod bekannt und bezeugt haben. Hier, bei diesen Gräbern, beteten die ersten Christen inbrünstg zur Zeit der Verfolgung, um die Gnade eines standhaften Bekentnisses ihres Glaubens; hier feierten sie alljährlich den Todestag des Heiligen; hieher wallfahrteten sie, um die Fürbitte der Heiligen anzurufen.)</em> die Krypta oder das Grab mit dem Sarg des hl. Apostels aus Bronce, in welchem die Hälfte der Gebeine des Apostels eingeschlossen war. Die andere Hälfte legte Papst Sylvester im Jahre 319 zu den Gebeinen des hl. Petrus, als Kaiser Konstantin über dessen Grab im Vatikan eine prachtvolle Kirche erbauen ließ.</div><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgMFsZ9U6zCYog2MiNNLvto1PY-7xGKB9kF54HaLOx6ArnmuR8tW5LM7V7quNkBmriW660Ra2D750GiNRw68tb0F6KqFc0mzl_GOI9BbfIQC6ZJfqo5zScJkat3LSXFOu3jcHlBRA/s1600-h/Ott_Christen_02.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5163861605826005730" style="CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgMFsZ9U6zCYog2MiNNLvto1PY-7xGKB9kF54HaLOx6ArnmuR8tW5LM7V7quNkBmriW660Ra2D750GiNRw68tb0F6KqFc0mzl_GOI9BbfIQC6ZJfqo5zScJkat3LSXFOu3jcHlBRA/s400/Ott_Christen_02.jpg" border="0" /></a><br /><br /><div>Alle diese Herrlichkeit und Pracht wurde in der Nacht vom 15.-16. Juli 1823 ein Raub der Flammen, wodurch die altchristliche Kunst einen unersetzlichen Verlust erlitt. Doch erhielten sich teilweise die Mosaikbilder und der Hochaltar, auch die Grabkammer mit dem Sarg des hl. Apostels verschonte das Feuer. Die Kirche wurde durch die Bemühungen der Päpste Leo XII. und Gregor XVI. und durch Geschenke der Gläubigen des ganzen Erdkreises wieder prachtvoll aufgebaut. (Siehe das Bild, das das Innere derselben zeigt.)</div><div>Nachdem der hl. Petrus am Kreuze verschieden war, nahm seinen Leichnam, so erzählt die Legende* <em>(* De Waal, des Apostelfürsten Petrus Ruhestätte)</em> einer seiner Schüler, Marcellus mit Namen, herab. Der Leichnam wurde vom Blute gereinigt, gewaschen, mit Spezereien gesalbt, in ein neues weißes kostbares Gewand gehüllt und bei Fackelschein und Psalmengesang der begleitenden Christen zu Grabe getragen. Marcellus besaß an der Cornelischen Straße, am Abhang des vatikanischen Hügels, da, wo schon eine Menge Martyrer aus der frühern Neronischen Verfolgung begraben lagen, eine Familiengruft. Bei derselben angekommen, wurde der Leichnam des hl. Apostels in einen hölzernen Sarg gelegt, mit demselben in einen steinernen Sarkophag eingeschlossen und in der Gruft des Marcellus beigesetzt.</div><div>Im Jahre 68, am 9. Juni, hatte sich der grausame Tyrann Nero aus Verzweiflung das Schwert selbst in die Kehle gestoßen und die Christen hatten nun einige Zeit Ruhe. Diese Ruhe benützte der hl. Papst Anakletus, welchen Petrus zum Priester geweiht hatte, und der jetzt den apostolischen Stuhl einnahm, um über dem Grab des Apostelfürsten eine Memoria oder Monumentum zu errichten. Angelehnt an den vatikanischen Hügel, von einem Garten mit Blumen und Bäumen umfriedet, erhob sich die Vorderseite des Monumentes mit der Inschrift des Gründers desselben. Daneben lag das Triclinium* <em>(* In diesem Gemach hielten die Gläubigen am Todestag des Verstorbenen ihre Totenmahle.)</em> ein Gemach für die Versammlung der Gläubigen. Aus dem Vorhof trat man in das Innere, in eine Grabkammer aus Steinen gemauert, deren Wände und Decke mit Marmor bekleidet und mit Gemälden geschmückt waren. Hier stand der Sarkophag oder steinerne Sarg mit der einfachen Inschrift "SIMON, GENANNT PETRUS" (in griechischen Versalien).</div><div>In einer Nische an der Wand brannte eine mit Nardenöl gefüllte Lampe. An diese Grabkammer oder Gruft des hl. Apostels stieß die Ruhestätte seiner Nachfolger, des hl. Linus, Cletus, Anacletus, Evaristus, Pius, Anicetus, Soter, Eleutherius und Viktor. Noch im siebten Jahrhundert zeigte man den Pilgern, welche zum Grab des hl. Apostelfürsten wallten, die Särge der genannten Päpste. Und im 17. Jahrhundert fand man hier einen Stein mit der einfachen Inschrift "Linus", des Nachfolgers des hl. Petrus. -</div><div>Während der hl. Papst Anacletus die Memoria des hl. Petrus baute, ließ er den Leib desselben erheben und einstweilen an einem andern Ort, <em>ad catacumbas</em> genannt, beisetzen und bewahren. Um diese Zeit kamen Christen aus dem Morgenland, in der Absicht, die Leiber der heiligen Apostel in ihr Vaterland zurückzubringen, wo sie zuerst christliche Gemeinden gegründet und ihnen Bischöfe vorgesetzt hatten. - Die Leiber der hl. Apostel sollten gewissermaßen Zeugen sein, dass diese Gemeinden wirklich durch die heiligen Apostel gestiftet und ihre Bischöfe rechtmäßige Nachfolger der Apostel seien. - Als nun die morgenländischen Christen ihre Ansprüche auf die hl. Leiber geltend machen wollten, wurden sie abgewiesen. Diese aber wollten von ihren Ansprüchen nicht abstehen und suchten nun heimlich in den Besitz der hl. Leiber zu gelangen. Und in der Tat, schon waren sie, wie der hl. Papst Gregor schreibt, mit den Apostelleibern bis zum dritten Meilenstein, etwa eine Stunde weit auf der Appischen Straße, die nach Süditalien führt, gekommen, als die Gläubigen in Rom den geschehenen Raub erfuhren, den Fliehenden nachsetzten und sie zwangen, die hl. Leiber wieder herauszugeben. Dieselben wurden dann nach dem Ort <em>ad catacumbas</em> wieder zurückgebracht und verwahrt. Hier blieben sie ein Jahr und sieben Monate lang, bis die Memoria hergestellt war, in welche man ihre Gebeine beisetzen wollte. Nachdem endlich das Werk vollendet war, wurde der Leib des hl. Petrus feierlich unter Lobgesängen dahingebracht und beigesetzt, der Leib des hl. Paulus aber in der Grabkammer der Lucina an der ostiensischen Straße bestattet.</div><div>Die Leiber der beiden heiligen Apostelfürsten blieben jetzt unbehelligt, hochverehrt von den Gläubigen, die zu Zeiten des Friedens in Scharen kamen, um da zu beten, das heilige Opfer zu feiern und ihre Liebesmahle zu halten. Doch noch einmal sollte die Grabesruhe der beiden Heiligen gestört werden. Bisher konnten die Christen, geschützt durch das Gesetz über die Unverletzlichkeit der Grabstätten, ihre Cömeterien (Friedhöfe) unbehindert besuchen und ihre Toten dort bestatten, auch zur Zeit der Verfolgung sich dort verbergen und heimlich ihren Gottesdienst feiern. Aber da brach unter Kaiser Valerian eine furchtbare Verfolgung aus.</div><div>Dieser Christenfeind erließ ein Edikt, welches den Christen den Zutritt zu den Cömeterien verbot. Es wurden Wachen an die Eingänge zu denselben gestellt, um jeden Eintretenden zu verhaften. Weil nun die Christen befürchten mußten, dass die Heiden in die Cömeterien eindringen und sie entweihen könnten, so erhoben sie die Leiber der heiligen Apostel nochmal und verbargen sie, 3 Meilensteine außerhalb der Stadt, wieder an dem Orte <em>ad catacumbas</em>. Diese Übertragung geschah am 29. Juni 258, am Todestag der heiligen Apostel.</div><div>Hier verblieben sie bis zum Tod des Kaisers Valerian (260), den der Perserkönig Sapor in einem Krieg gefangen nahm, lebendig schinden und töten ließ. Des Kaisers Sohn und Nachfolger Gallienus gab den Christen nicht nur ihre Cömeterien zurück, sondern erkannte auch die Christengemeinde Roms als eine zu Recht bestehende Körperschaft an, die behufs Bestattung ihrer Toten Grund und Boden und Vermögen erwerben und besitzen und deren Mitglieder sich bei den Grabstätten ihrer Angehörigen versammeln und ihren Todestag feiern durften.</div><div>Es war also den Christen gestattet, die Leiber der heiligen Apostel wieder in ihre frühere Ruhestätte zurückzubringen. Das Cömeterium <em>ad catacumbas</em>, an der appischen Straße, blieb aber, obwohl die Leiber der heiligen Apostel daselbst nicht mehr ruhten, doch für die Christen ein lieber heiliger Ort. Sie errichteten dort ein Oratorium, besuchten dasselbe gerne und bestatteten auch ihre Toten in der Nähe des ehemaligen Apostelgrabes. So z.B. setzten die Christen den Leib des hl. Sebastian, der in der letzten Christenverfolgung unter Diocletian des Martertodes starb, hier bei.* <em>(* Nach De Waal, "des Apostelfürsten Petrus Grabstätte")</em></div><div>Kaiser Konstantin ließ das Oratorium in eine Kirche umwandeln, welche den Namen Basilika der heiligen Apostel erhielt. Später mußte die altehrwürdige Kiche einem Neubau weichen und die neue Kirche erhielt den Namen <em>S. Sebastiano fuori le Mura</em> "Sankt Sebastian außer den Mauern". Sie zählt jetzt zu den 7 Hauptkirchen Roms, und ist das Ziel zahlloser Pilger, die dahin kommen, teils das Grab des hl. Sebastian zu besuchen, dessen Leib in einer schönen Kapelle ruht, teils der Gruft, wo die heiligen Apostelleiber eine Zeit lang ruhten, ihre Verehrung zu bezeigen. Unweit des Hochaltars steigt man auf 27 Stufen in die Platonia, eine halbrunde Kapelle, hinab. In der Mitte derselben steht ein freier Altar mit kleinen Fenstern an der Vorder- und Rückseite, durch welche man in die eigentliche Apostelgruft hinabsehen kann, und welche durch eine Marmorplatte in zwei Teile geschieden ist und die so ein Doppelgrab, die Ruhestätte Petri und Pauli, bildet. -</div><br /><div>Aus: <a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/05/vorwort-zum-werk-die-ersten-christen.html"><em><strong>Die ersten Christen ober und unter der Erde</strong></em></a></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1148321931517457022006-05-22T18:52:00.000+02:002008-02-08T19:05:49.067+01:00Vorwort zum Werk: Die Ersten Christen ober und unter der Erde<a href="http://photos1.blogger.com/blogger/4490/2035/1600/Die_Ersten_Christen_001-1.jpg"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="http://photos1.blogger.com/blogger/4490/2035/320/Die_Ersten_Christen_001-1.jpg" border="0" /></a><span style="font-size:85%;">oder "Zeugnisse für den Glauben, die Hoffnung und Liebe unserer heiligen Mutter, der Kirche. Ein Buch des Trostes und der Ermutigung für die Katholiken und der Belehrung für ihre Gegner" von Georg Ott, Dekan und Stadtpfarrer in Abensberg. Mit zahlreichen Bildern. Dritte Auflage. Mit Genehmigung des Bischöfl. Ordinariates Regensburg. 1880. Regensburg, New York & Cincinnati, Druck und Verlag von Friedrich Pustet, Typograph des heiligen Apostolischen Stuhles. </span><br /><p><span style="font-size:85%;"><em></em></span></p><p><span style="font-size:85%;"><em>Das hier abgebildete reiche xylographische Titelblatt ist den schönen Fresken von Fracassini in der Basilika des hl. Laurentius in Rom entnommen, die dessen Hauptszenen der Weihe des hl. Diakons duch Sixtus II. in den Katakomben, seine grausame Marter auf glühendem Roste und die Übertragung seines Leichnams in das Coemeterium der hl. Cyriaka darstellen, während sich an den Seiten kleine passende Bilder aus den Coemeterien Roms befinden.</em><br /></span><br /><strong>Vorwort<br /></strong><br />Es war ohne Zweifel eine der zahlreichen auffallenden Fügungen der göttlichen Vorsehung im thatenreichen Leben Unsers großen Papstes Pius IX., daß durch ihn die Erforschung der altchristlichen Todtengrüfte oder Katakomben, welche die Stadt Rom wie mit einem geweihten Gürtel umgeben, mehr als durch einen der frühern Päpste gefördert wurde. Papst Pius IX. verdient in der That den Namen "zweiter Damasus" <em>(der heilige Papst Damasus I. (367-385) hat sich um die Erhaltung und Ausschmückung der Katakomben und ihrer Grabkammern die größten Verdienste erworden.)</em>, nicht allein dadurch, daß er eine eigene Kommission gelehrter Kenner des christlichen Alterthums gegründet hat und deren Arbeiten und Bestrebungen bedeutende Geldunterstüzung zuwendete, sondern auch durch seine persönliche rege Theilnahme und Ermunterung, welche er den Studien über die Katakomben zu Theil werden ließ, und worin er von dem berühmten Gelehrten und Alterthumsforscher Johann Bapt. de Rossi am eifrigsten unterstützt ward, der in der Erforschung der Katakomben mehr geleistet hat, als alle seine Vorgänger im Laufe der letzten Jahrhunderte.<br />Das Pontificat Pius IX. ist aber wie kein anderes noch besonders charakterisirt durch den gemeinsamen Sturmlauf, welcher vom Un- und Irrglauben, sowie vom Indifferentismus und Materialismus und von Seiten weltlicher Machthaber gegen die Kirche unternommen wurde und mit gleicher Wuth noch immer fortgesetzt wird.<br />Es ist nun keine Ueberteibung, wenn wir sagen: die fortdauernde, sorgfältige und äußerst umsichtige Erforschung der Todtengrüfte der ersten Christen und die merkwürdigen Resultate derselben sind eine neue Widerlegung der Behauptungen des Un- und Irrglaubens, eine neue eigenartige Strafpredigt gegen die indifferente und materialistische Richtung unserer Zeit und ein neues Zeugniß von der Ohnmacht weltlicher und kirchenfeindlicher Machthaber.<br />Wenn der Unglaube unserer Tage im wahnsinnigen Unterfangen es wagt, die göttliche Institution des Christenthums oder, was Eines ist, der Kirche, die Wahrheit ihrer Lehre und ihrer heiligen Geheimnisse in Abrede zu stellen und für Menschenfindung auszugeben; ja wenn dieser gottlose Unglaube so weit geht, die geschichtliche Existenz Christi, des Erlösers, sein Dasein auf Erden und seine wundervollen Thaten zu läugnen, so tritt jetzt in den Katakomben das gesammte Leben, Lehren und Wirken Christi und seiner Kirche wie eine glänzende Gemäldegallerie aus den ersten Jahrhunderten vor die Augen eines ungläubigen Geschlechtes und es erheben nicht blos die ersten Christen über der Erde, die den Beginn der Katakomben noch geschaut, sondern auch die Todten, welche in ihren Grüften seit Jahrhunderten im Frieden schlafen, ihre Stimme, um die frivolen Angriffe dieses Unglaubens zurückzuweisen.<br />Und wenn der Irrglaube, wie er sich besonders im Protestantismus kundgibt, viele wichtige Lehren und Gebräuche der Kirche als nicht von Christus herrührend und den ersten Christen unbekannt, läugnet, so sind die Grabinschriften und Bildwerke der Katakomben aus der ersten Zeit der Kirche eine solch handgreifliche Widerlegung, daß einer der besodern Verfechter des Irrthums nach einem Besuche der Katakomben ausrief: "Ich sehe, der katholische Aberglaube geht bis in die Katakomben zurück", und ein anderer seinen Glaubensgenossen den Rath gab, die Katakomben nicht zu besuchen, um nicht beunruhiget zu werden! -<br />Höchst beklagenwerth ist die Gleichgiltigkeit einer großen Anzahl Katholiken, besonders aus den gebildeten Ständen, gegen ihre heilige Religion, in der sie doch geboren und erzogen worden. Diese Gleichgiltigkeit erhält aus der Tiefe der Katakomben ihre verdiente Strafpredigt durch die laut sprechenden Beweise der Frömmigkeit, ja Heiligkeit der ersten Christen, ihres Starkmuthes, ihrer Opferwilligkeit und Anhänglichkeit an die Vorsteher der Kirche und zwar nicht blos der Armen und Unwissenden, sondern auch der Reichen, Vornehmen, Hochgestellten und Gelehrten. Daher ist die Behauptung, als ob die ersten Christen nur ein Haufe armer, unwissender, niedriger Leute gewesen sei, durch die Katakomben hinfällig geworden. Denn de Rossi, von dem ein gelehrter Alterthumsforscher (Martigny) sagt, daß man auf jedes Wort, das er schreibt, sich unbedingt verlassen könne, hat nachgewiesen, daß die meisten <em>areae</em> oder Begräbnißstätten (Cömeterien) eine Stiftung reicher, vornehmer, neubekehrter Geschlechter waren, welche auf ihren Landgütern die ersten Todtengrüfte anlegten, und ihre Grabkammern (cubicula) mit Bildern von klassischer Kunst schmücken ließen, daher auch die Beschuldigung von dem Kunsthaß der ersten Christen in das Reich der Fabeln gehört.<br />Abgesehen nun von diesem hohen geschichtlichen und küstlerischen Werthe der Katakomben, dienen dieselben wie kein anderes Mittel zur Stärkung des Glaubens, zur Belebung des Vertrauens, der Liebe und Anhänglichkeit an die Kirche, die, wie sie einst viele ihrer Tage in Trauer und Schmerz im Dunkel der Katakomben hinbringen mußte, aber nach einem dreihundertjährigen blutigen Kampfe mit den Mächtigen dieser Erde aus der Nacht der Katakomben zum Lichte triumphirend emporstieg, so auch in unsern Tagen der Bedrückung und Verfolgung von Seite irdischer Machthaber über ihre Feinde triumpiren wird.<br />Deßhalb nun diese Schrift zum Troste und zur Belehrung für Gläubige und Ungläubige. - Dem Verfasser war kein Buch von gleicher Tendenz bekannt, noch fand er eine Vorarbeit ähnlicher Art, um sie benützen zu können, auch gestattete ihm sein hohes Alter nicht, nach Rom zu wallen, um dort die Katakomben zu besuchen und an Ort und Stelle seine Studien zu machen, aber er hat mit regstem Fleiße die Schriften jener gelehrten Männer durchsucht: eines de Rossi, Boldetti, Aringhi, Martigny, Northcote, Dr. Kraus, Becker usw., welche sich die Erforschung der Katakomben zur besondern Aufgabe gemacht und das Resultat ihrer Forschungen mit größter Treue in Wort und Bild bekannt gegeben haben. Zugleich hat er die Schriften der ersten Väter und Lehrer der Kirche befragt, welche das Glaubensleben der ersten Christen so lebhaft schildern und über die sinnbildlichen Darstellungen und Bildwerke der Katakomben erst volles Licht verbreiten; er hat die Akten der heiligen Martyer durchlesen, welche die Göttlichkeit des Christenthumes mit ihrem Blute bezeugten, und hat zu seiner Freude gefunden, daß die ersten Christen sowohl über als unter der Erde das Nämliche geglaubt, gehofft und geliebt haben, was die römisch-katholische Kirche noch heute glaubt, hofft und liebt, und sowie er daraus Vermehrung seines Glaubens, Stärkung seiner Hoffnung und Nahrung für seine Liebe geschöpft, so hofft und wünscht er herzlich, daß die gläubigen Leser dieses Buches dasselbe aus seinem Inhalte schöpfen, die Gegner der Kirche aber erkennen möchten, daß das Christenthum eine unläugbare geschichtliche Thatsache, Gottes eigenes Werk ist. -<br />Schließlich erklärt der Verfasser, daß er dieses Buch, wie alle seine Bücher, nur für das Volk, nicht für Gelehrte geschrieben hat und den gnazen Inhalt desselben dem Urtheile der Kirche unterwirft.<br /></p><div align="right"><br />Abensberg, am Tage der hl. Cäcilia, 1876.<br />Georg Ott, Stadtpfarrer und Dekan.</div><div align="right"></div><div align="left"><em><strong>Fortsetzung</strong>: </em><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/06/rom-und-die-rmer-zur-zeit-der-ersten.html"><em>Rom und die Römer zur Zeit der ersten Christen</em></a></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1149698758956340812006-06-07T17:10:00.000+02:002008-02-08T19:05:02.387+01:00Rom und die Römer zur Zeit der ersten Christen<p align="center"><a href="http://photos1.blogger.com/blogger/4490/2035/1600/Rom_erste_Christen_01-1.1.jpg"><img style="CURSOR: hand" alt="" src="http://photos1.blogger.com/blogger/4490/2035/400/Rom_erste_Christen_01-1.1.jpg" border="0" /></a></p><div align="left">Kein Ort der Welt ist geeigneter, das Glaubensleben der ersten Christen, ihre Hoffnung und ihre Liebe kennen zu lernen als Rom, die ewige Stadt, die Stadt, "welche zugleich das Höchste der Zeit und der Ewigkeit in sich enthält".<br />Zur Zeit, als das Christentum seine ersten Strahlen über diese Stadt ergoß, war sie zu einer Großartigkeit herangewachsen, die alle Begriffe übersteigt. - Mehr als zwei Millionen Menschen zählte sie innerhalb ihren Mauern.Von ihrer Mitte, "der goldenen Meilensäule" des Forums aus, führten 28 mit breiten Steinplatten belegte Straßen in die fernsten Provinzen des Reiches. Alle Schätze der damals bekannten Welt flossen in ihr zusammen. Nichts glich der unerhörten Pracht ihrer Paläste und Tempel. Von den erstern zählte sie beinahe 2000, von den letztern mehr als 400, in welchen alle Götter der Welt angebetet und verehrt wurden. Die Stadt war stolz darauf, mehr als 3000 Gottheiten zu besitzen, deren Zahl immerfort sich vermehrte. Vom Kaiser Augustus angefangen, betrachteten sich alle Beherrscher des Reichs als die höchsten Priester (pontifices maximi) dieser Gottheiten, ja die größten Scheusale unter ihnen verlangten sogar bei Lebzeiten göttliche Ehre. Der wahre Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde, war weder erkannt noch verehrt.<br />Was nur immer den Sinnen schmeichelte, was nur immer der Weichlichkeit fröhnte, was nur immer die Genußsucht förderte und der Wollust diente, war in dieser Stadt zu finden und zum Genusse geboten. Wohin immer das Auge blickte, sah es Gegenstände unbeschreiblicher Pracht, bewundernswerter Kunst, aber auch Dinge, vor denen jegliche Tugend errötet. - Unzählige Statuen von Marmor, von Bronze und vergoldetem Kupfer erglänzten im Sonnenlicht. Circus-Anlagen von unerhörter Größe vergnügten die Römer mit Spielen aller Art; mehr als 800 Bäder mit Säulengängen und Lustgärten dienten dem weichlichen Leben der römischen Bürger und Frauen. In der Tat war Rom die Stadt der Welt, an Reichtum, Pracht und Herrlichkeit kam ihr nichts mehr gleich.<br />Aber "hinter all diesem Glanze lauerte das tiefste Elend, die größte menschliche Verkommenheit, die entsetzlichste Verwilderung des Gemütes. Dem allgemeinen Sittenverderbnis konnte der Dienst, den man den Göttern widmete, nicht abhelfen." "Gab es doch keine Schandtat, welche nicht im Beispiel der Götter seine Rechtfertigung fand." Hatten ja die Diebe, die Betrüger ihre eigene Gottheit!! Man brachte den Göttern Opfer und Gebete dar, aber nicht um Weisheit und Tugend zu erlangen, sondern um Glück und Wohlstand oder das Gelingen irgend eines, nicht selten frevelhaften Unternehmens. Wahrsagerei, Zeichendeuterei, Zauberei, kurz Lug und Trug war mit diesem Götzendienst verbunden!! Weil eine solche Religion dem eingerissenen Sittenverderbnis noch Vorschub leistete, wandte sich der denkende Römer von derselben hinweg, aber nur, um den Ungereimtheiten, dem Zweifel der sogenannten Philosophen oder Weltweisen Gehör zu geben, die meistens die Wahrheit verdunkelten, auf die wichtigsten Fragen des menschlichen Herzens keine Antwort zu geben wußten und selbst das Beispiel eines verkommenen Lebens gaben. -<br />So kam es, daß die Selbstsucht der Beweggrund aller Handlungen des Römers wurde, daß seine Habsucht, sein Ehrgeiz, seine Genußsucht alle Schranken durchbrach. - Wer nicht römischer Bürger war, war kein Mensch, ein Barbar, nur geschaffen, um zu dienen und zu gehorchen. Vermögen galt als Tugend, der Stolz als Seelengröße, die Demut kannte man nicht einmal dem Namen nach!<br />Die Ehe war aller religösen Weihe entkleidet; sie war kein Bund der Herzen. Ehrgeiz, Laune, Habsucht, rohe Lust schlossen sie. - Eheliche Treue war fast unbekannt geworden. Des Kaisers Claudius Gattin, Messalina, verlobte sich bei Lebzeiten desselben öffentlich und feierlich mit einem jungen römischen Bürger, ohne daß dies beanstandet wurde. -<br />Die Frau stand ganz unter der Gewalt des Mannes; sie war nur Gegenstand seiner Gelüste. Weil herabgesunken von ihrer Würde kannte die römische Frau keine Gottesfurcht, keine Keuschheit mehr. Ehebruch und Ehescheidung waren an der Tagesordnung. Vergebens gebot unter Kaiser Augustus ein Gesetz den Männern, sich zu verehelichen. Aus Eckel an dem Weibe entehrte sich der Mann.<br />Das Kind war Eigentum des Vaters; er konnte schalten mit ihm, wie er wollte. Wurde es geboren, legte man es zu seinen Füßen; hob er es auf, durfte es leben und wurde erzogen; ließ er es liegen, so wurde es ausgesetzt, ins Wasser geworfen oder im Wald den wilden Tieren überlassen. Die Erziehung des Kindes besorgten nicht die Eltern, sondern Sklaven. Diese entwürdigten Menschen konnten dem Kinde keinen Seelenadel, keine Tugend beibringen.<br />Der Arme war ohne Hilfe, ohne Trost. Bei den Römern war Armut Schande. Wurde ein Armer krank, oder war er gebrechlich, so blieb er seinem Elende erbarmungslos preisgegeben; man hielt es für ein Verbrechen, sein Schicksal zu erleichtern. Unter Kaiser Claudius belud man drei Schiffe mit solchen Unglücklichen und versenkte sie dann ins Meer!!<br />Nur Sklaven arbeiteten; der römische Bürger glaubte sich durch Arbeit entehrt. Der Sklave war vollkommenes Eigentum des Herrn; er war nur eine Sache, nach Geld geschätzt. Der Herr hatte das Recht über sein Leben; er konnte ihn peitschen, entehren, töten, ohne Bestrafung zu fürchten. Er war nur das Lasttier des Römers und als solches geduldet. Wurde ein Sklave krank oder alt, so ließ man ihn liegen oder schlug ihn tot. In Rom gab es mehr als eine Million Sklaven; auch die Kriegsgefangenen zählten zu ihnen. Den Launen ihrer Herren und Frauen preisgegeben, war oft ihr Leben nichts als eine lange Marter, die nur der Tod entdete, und oft was für ein Tod?!! Sie mußten sich zur Augenweide des blutdürstigen Römervolkes als Gladiatoren im Amphitheater gegenseitig bekämpfen und erwürgen; denn am liebsten sah der Römer Menschen im blutigen Kampfe miteinander oder im Kampfe mit Elephanten, Löwen, Bären getötet, zerfleischt, zerrissen weden. Oft an einem einzigen Tage erwürgten sich gegenseitig hundert oder fielen unter den Tatzen und Zähnen wilder Tiere!!!<br />Mitleid kannte der Römer nicht mehr; am liebsten sah er Menschenblut fließen. Je mehr Blut, desto lauter sein Jubel. Selbst sein üppiges, mit den kostbarsten Leckerbissen aus allen Ländern der Welt besetztes Mahl genoß der Römer nicht ohne Anblick von Wunden und Blut. Während er auf schwellendem Polster den köstlichsten Wein schlürfte, Pfauenzungen und mit Menschenfleisch gemästet Fische speiste und Wohlgerüche das von Gold und Marmor schimmernde Gemach erfüllten, mußten arme Sklaven nackt, nur mit einem kurzen Schwert bewaffenet, bis aufs Blut kämpfen und sich erwürgen!!<br />Den Greuel des Verderbens, der damals in Rom herrschte, noch weiter zu schildern, sträubt sich die Feder. Rom war, wie der Evangelist Johannes in seiner geheimen Offenbarung schreibt: <em><strong>"das große Babylon, die Mutter der Hurerei und des Greuels auf Erden </strong></em>(17, 5)<em><strong>, das Weib bedeckt mit Gold, Edelsteinen und Perlen, den Becher in der Hand, voll Greuel, Unreinigkeit und Hurerei"</strong></em> (17, 4).<br /><br />(Quelle: siehe <a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/05/vorwort-zum-werk-die-ersten-christen.html">diesen Post</a>) - Fortsetzung: <a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/08/der-beginn-des-christentums-in-rom.html">Der Beginn des Christentums in Rom</a></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1157047320364151902006-08-31T19:46:00.000+02:002008-02-08T19:04:12.749+01:00Der Beginn des Christentums in Rom<div align="right"><span style="font-size:78%;">Vorausgehend: </span><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/06/rom-und-die-rmer-zur-zeit-der-ersten.html"><span style="font-size:78%;">Rom und die Römer zur Zeit der ersten Christen</span></a></div><br />Es war im Jahre 42 nach Christi Geburt, zur Zeit, als Claudius römischer Kaiser war, da schritt ein Mann der Stadt Rom zu, dem man es ansah, daß er ein Fremder sei. Zu Ostia war er ans Land gestiegen, und nun ermüdet von der Reise setzte er sich beim Schiffstore, Navalia genannt, auf einen Markstein, um einige Zeit auszuruhen. Das Alter hatte bereits in des Mannes Antlitz tiefe Furchen gegraben, sein Haar und Bart waren kraus, seine Augen von Tränen feucht, er war gehüllt in ein blaues Oberkleid und einen gelben Mantel (1) , an seinen Füßen hatte er ärmliche Sandalen gebunden. Sich besinnend, wohin er sich in der großen Stadt wenden solle, schweift sein Blick über die zahllosen Gebäude, die im Glanze der Morgensonne vor ihm lagen. Hoch über die Paläste und den Circus ragte das Kapitol empor, gekrönt mit der Burg und dem Tempel des Jupiter, das größte Heiligtum des heidnischen Roms. Während der Fremdling so sinnend dasitzt, naht sich ihm ein Römer, der ihn schon längere Zeit neugierig betrachtet hatte und knüpft mit ihm folgendes Gespräch an (2) :<br />Römer. Fremdling! dürfte ich wohl wissen, welches Geschäft dich nach Rom führt; ich wäre wohl im Stande, dir einen Dienst zu erweisen.<br />Der Fremdling. Ich komme, um hier den unbekannten Gott zu verkünden und seine Verehrung für die der Götter einzuführen.<br />Der Römer. Wirklich? Sieh' doch, wie ganz neu mir die Sache ist! Ich habe wohl Lust, dies sogleich meinen Freunden zu hinterbringen. Laß uns aber, wenn es dir beliebt, noch ein wenig davon reden. Doch vorerst sage mir, woher du kommst, und was du für ein Landsmann bist?<br />Der Fremdling. Ich gehöre zu jenen Menschen, die ihr hasset, die ihr verabscheut, und die ihr nur duldet. Meine Landsleute wohnen, wie man mir sagte, nicht weit von hier, ich bin ein Jude!<br />Der Römer. Aber du bekleidest wohl eine hohe Würde bei deinem Volke?<br />Der Fremdling. Siehe dort in der Nähe am Ufer des Flusses die armen Fischer. Ich bin von demselben Stande. Ich habe einen guten Teil meines Lebens zugebracht, um in einem See meines Landes Fische zu fangen und Netze zu stricken, um meinen Lebensunterhalt zu gewinnen. Ich habe weder Gold noch Silber.<br />Der Römer. Und seit wann hast du diesen Stand verlassen? Du hast dich ohne Zweifel dem Studium der Weltweisheit hingegeben, hast die Schulen der Gelehrten besucht und hältst viel auf deren Wissenschaft und Beredsamkeit?<br />Der Fremdling. Ich bin ohne alle wissenschaftliche Bildung.<br />Der Römer. Bisher bemerke ich nichts an dir, was deinem Unternehmen, den unbekannten Gott zu verkünden, förderlich sein und seine Verehrung empfehlen könnte.<br />Der Fremdling. Der Gott, den ich verkünde, hat die schimpflichste Todesart am Kreuze zwischen zwei Missetätern erlitten.<br />Der Römer. Was willst du aber von diesem unbekannten Gott verkünden?<br />Der Fremdling. Eine Lehre, welche dem hochmütigen und sinnlichen Menschen Torheit ist und welche alle diese Götzen und ihre Laster, denen diese Stadt Tempel gebaut, vernichtet.<br />Römer. Wie? Du willst diese Lehre in Rom verkünden und etwa auch in anderen Ländern?<br />Der Fremdling. In der ganzen Welt.<br />Der Römer. Und das für lange Zeit?<br />Der Fremdling. Für ewige Zeiten.<br />Der Römer. Beim Jupiter! Dein Unternehmen ist kühn und nicht ohne große Gefahr. Ich glaube, du brauchst schon für den Anfang einen Beschützer, um deinen Plan auszuführen. Doch sage mir, wie kannst du dir einbilden, daß du die Kaiser, die Reichen, die Gelehrten zu deinen Freunden zählen wirst?<br />Der Fremdling. Zu den Reichen werde ich sagen, sie sollen ihrer Schätze zu Gusnten der Armen sich entledigen, die Gelehrten werde ich mit ihrer Wissenschaft unter das Joch des Glaubens beugen, den Kaisern werde ich ihre höchste Priesterwürde abnehmen!<br />Der Römer. Wie willst du das zuwege bringen? Du kannst leicht einsehen, daß man, statt dir beizustimmen, sich mit aller Macht widersetzen wird!<br />Der Fremdling. Ich werde den Tod erleiden.<br />Römer. Das ist in der Tat das Wahrscheinlichste, was du mir sagst. Ich danke dir Fremdling, du hast mich gut unterhalten. Doch sage mir noch, ehe ich hingehe, um meinen Freunden von dir zu erzhählen, wie heißest du?<br />Der Fremdling. Ich heiße Petrus, zuvor nannte man mich Simon, des Jonas Sohn!<br />Und wirklich war es Petrus, der geliebte Apostel des Herrn, der zum erstenmal Roms Straßen betrat (3), mit dem Entschlusse, des Satans Reich hier in seinem Mittelpunkte anzugreifen, seine Tempel zu zerstören und auf ihren Trümmern das Zeichen der Erlösung, das Kreuz, aufzurichten.<br />Er hatte bereits zu Jerusalem und in mehreren Provinzen Kleinasiens Juden und Heiden das Evangelium verkündet und überall Christengemeinden gebildet. In der Stadt Antiochia schlug er zuerst seinen Bischofsstuhl auf (4) . Nach sieben Jahren rastloser Tätigkeit bestimmte er den Evodius als seinen Nachfolger, und schiffte sich dann nach Italien ein. - Rom war das Ziel seiner Reise. Nicht Jerusalem, wo der Gottesmord geschehen, und das starre Judentum mit größter Zähigkeit am Alten hing, während bereits die Tage der Wiedergeburt der Menschheit durch das Christentum begonnen hatten, war von der Vorsehung ausersehen, der Mittelpunkt der großen, Welt umfassenden, christlichen Gesellschaft zu werden, sondern Rom, die Stadt der Welt.<br />Am Fuße der goldnen Meilensäule (Milliardium aureum) (5) liefen alle Hauptstraßen der Welt zusammen, auf welchen die römischen Legionen hinauszogen, um die Völker der Erde dem römischen Adler zu unterwerfen und auf den nämlichen Straßen sollten die Apostel des Glaubens in alle Welt hinausziehen, um die nämlichen Völker unter das sanfte Joch des Kreuzes zu beugen. Rom war der Herd jeglicher Unsitten, der Mittelpunkt der Laster; das Christentum war aber bestimmt, die verdorbene Welt zu regenerieren und darum war es passend, den Mittelpunkt, von dem die Wiedergeburt ausgehen sollte, an den Ort zu verlegen, wo der Herd des Verderbens sich befand. Rom war endlich die fruchtbae Mutter des scheußlichen Götzendienstes, alle Götzen der unterjochten Völker nahm diese Stadt in sich auf und nötigte sie hinwiederum den unterworfenen Völkern auf. Darum mußte auch von da aus, wo Lüge und Trug in alle Welt ausging, das Licht der Erkenntnis des Einen wahren persönlichen Gottes und die geoffenbarte Wahrheit in die Welt sich ergießen. Daher lenkte denn auch die heilige Vorsehung die Schritte des Apostels Petrus in diese Stadt.<br />Hier angekommen, wandte er sich zuerst an seine Landsleute, die Juden, welche schon vor der Geburt des Heilandes das rechte Ufer des Tiber oder die Transtiberinische Region bewohnten. Nachdem er viele derselben dem Herrn gewonnen, wandte er sich auch an die Heiden. Der Erste, welcher ihn gastlich in sein Haus aufnahm, war der Senator Pudens, ein edler Römer, welcher am Fuße des esquilinischen Hügels ausgedehnte Besitzungen hatte. Dieser vornehme Bürger wurde von den salbungsvollen Worten des Apostels so ergriffen, daß er mit seiner Mutter Priscilla, seinen Söhnen Timotheus und Novatus und seinen Töchtern Pudentiana und Praxedis dem Götzendienste entsagte und sich taufen ließ. Er errichtete auch in seinem Palaste ein Oratorium für die Feier der heiligen Geheimnisse. Das Haus des Pudens wird das Vorbild eines jeden christlichen Hauses; die Familie wird eine Familie von Heiligen, der Reichtum wird mit den Armen geteilt, die Türe des Hauses steht armen Fremdlingen offen, in den Räumen des Hauses, in welchem heiliger Friede herrscht, vernimmt man nur mehr das Lob Gottes. Dieses Haus bildete mit seinem kleinen Oratorium die erste Kathedralkirche Rom's, wo der heilige Petrus Bischöfe weihte und sie als Glaubensboten aussendete. Hier versammelten sich jene ersten, eifrigen heiligen Christen um das erste Oberhaupt der Kirche, um den hl. Petrus, der hier lehrte, taufte, die heiligen Geheimnisse feierte und ausspendete. Hier weilte später mit dem hl. Petrus auch der hl. Paulus. Hier begruben die hl. Töchter des Hauses Pudentiana und Praxedis 3000 Leiber der Martyrer, die sie zur Zeit der blutigen Verfolgung mit ihren Gehilfen auf den Richtstätten aufsuchten und deren Blut sie mit Schwämmen sammelten und hieher brachten. Heir in diesem Hause übten die Nachfolger des hl. Petrus, die ersten hl. Päpste, ihr heiliges Amt aus. Hier feierte Pius I. (142 n. Chr.) die hl. Geheimnisse, hier taufte er Viele, und dieses Haus des Pudens war es, welches derselbe Papst auf Bitten der hl. Praxedis, nach dem Tode ihres Vaters und ihrer Geschwister, zu einer förmlichen Kirche einweihte, der er seinen Bruder, den hl. Pastor als Priester vorsetzte, woher sie auch den Namen (Titel) des Pastors erhielt, bis der Name S. Pudenziana bleibend wurde.<br /><br /><p align="center"><a href="http://photos1.blogger.com/blogger/4490/2035/1600/Pudentiana_Rom_1.jpg"><img style="CURSOR: hand" alt="" src="http://photos1.blogger.com/blogger/4490/2035/320/Pudentiana_Rom_1.jpg" border="0" /></a></p><div align="center"><span style="font-size:78%;">Altar aus St. Pudenziana, in dem der Tisch des hl. Petrus eingeschlossen ist.</span></div><p><br />Das alte Oratorium wurde 1803 niedergerissen und an seine Stelle eine prachtvolle Kapelle gebaut. Bei dieser Gelegenheit fand man fünf hl. Leiber mit einem vom Blute geröteten Schwamme. Links vom Hochaltar ist die Kapelle und der Altar, nach der Überlieferung an der Stelle, wo der hl. Petrus das hl. Opfer darbrachte (siehe Abbildung). Ein Teil des Tisches, der dem Apsotel zum Altare diente, ist in demselben eingeschlossen, den anderen Teil ließ Papst Sylvester in die Kirche des Laterans übertragen.<br /><br />(1) In solcher Gestalt und Kleidung stellen den Apostel Petrus seit Jahrhunderten die Maler dar.<br />(2) Nach Gerbet: Skizze des christlichen Roms<br />(3) Daß Petrus um diese Zeit die Kirche Roms gegründet, ist eine unleugbare geschichtliche Tatsache. Als Paulus seinen Brief an die Römer schrieb, fand sich dort schon eine wohlgeordnete Christengemeinde, "deren Glaube in der ganzen Welt verkündet wird, deren Gehorsam der ganzen Welt bekannt ist." Wer hat nun diese Christengemeinde gestiftet? Niemand anderer als Petrus. Die allgemeine und besondere Überlieferung nennt ihn als Stifter und ersten Ordner dieser Kirche. Petrus selbst bezeugt es in seinem ersten Briefe, welchen er von Babylon aus schrieb, unter Babylon verstand aber die alte Kirche immer Rom, wie der Apostelschüler Papias bezeugt. Dionysius von Korinth und Irenäus bezeichnen schon im zweiten Jahrhundert Petrus, der den Grund der römischen Gemeinde gelegt hat, und der Martyer Ignatius, ein Schüler des Apostels Johannes, nennt deshalb die römische Kirche: "Vorsteherin des Liebesbundes". Übrigens stößt man in Rom sowohl über als unter der Erde fast bei jedem Schritt auf Petrus, das Haupt der Kirche. In Rom lehrte er, in Rom taufte, in Rom regierte er und starb er am Kreuze wie sein göttlicher Meister. Dies bezeugt das einstimmige Zeugnis der ganzen alten Kirche. Nie hat eine andere Stadt außer Rom jemals den Anspruch erhoben, daß in ihr dieser heilige Apostel gestorben sei. "Ich kann", schreibt ein römischer Christ, Cajus, um das Jahr 200, "auf dem Vatikan und auf dem Wege nach Ostia die Denkmäler der Apostel (Petrus und Paulus) zeigen, welche diese Kirche gegründet haben." Merkwürdig ist auch, jdaß alle Ketzer des Morgen- und Abendlandes zwar sich gegen die Lehre der Kirche Rom's empört, aber nie geleugnet haben, daß Petrus diese Kirche gegründet hat.)<br />(4) Das Andenken daran feiert die Kirche alljährlich am 22. Februar unter dem Namen "Petri Stuhlfeier"<br />(5) Auf dieser Säule war die Entfernung der Stadt von allen Endpunkten der römischen Straßen verzeichnet. </p><p><span style="font-size:85%;">Folge: </span><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/10/die-ausbreitung-des-christentums-in.html"><span style="font-size:85%;">Die Ausbreitung des Christentums in Rom</span></a></p><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1162390838991990962006-10-28T15:20:00.000+02:002008-02-06T10:31:44.039+01:00Die Ausbreitung des Christentums in Rom<p align="right"><span style="font-size:85%;">Vorausgehend: </span><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2006/08/der-beginn-des-christentums-in-rom.html"><span style="font-size:85%;">Der Beginn des Christentums in Rom</span></a> </p><p align="left">Des hl. Apostels Petrus Predigt aus einem Herzen voll lebendigen Glaubens und heißer Liebe zu Jesus hatte in der Hauptstadt der Welt gleichen Erfolg wie zu Jerusalem und Antiochia. Sein Wort fand Eingang selbst bei den höchsten Familien. Flavius Klemens, Bruder des Kaisers Vespasian und römischer Konsul, wurde ein Schüler des hl. Petrus und starb unter Kaiser Domitian für Christus den Martertod. Seine Gemahlin, Domitilla, ebenfalls mit der kaiserlichen Familie der Flavier verwandt, wurde auf die Insel Pandataria verbannt. Eine andere Domitilla, Schwestertochter des Martyrers und Konsuls Flavius Klemens, hatte auf ihrem Landgute an der adreatinischen Straße eine Familiengruft für die Flavier, ihre Verwandten, erbaut, und wurde, weil sie dem Verlangen des Kaisers, sich zu verehelichen, kein Gehör gab, auf die Insel Ponzia verbannt. Diese beiden Domitilla waren Schülerinnen des hl. Petrus. Eine geistliche Tochter des Apostelfürsten war auch die hl. Petronilla, ebenfalls aus dem Geschlechte de Flavier.<br />Von Tag zu Tag mehrte sich nun der Kreis der Jünger des Apostelfürsten. - Die Besseren unter den Heiden fanden nirgends Befriedigung für ihr Herz. Sie sehnten sich ungemein nach einer festen Lehre, welche ihnen Aufschluß über ihre Bestimmung und über den Zustand nach dem Tode gewähre. Der Götzendienst mit seinen Ausschweifungen eckelte sie an, sie verlangten nach einem Vorbilde menschlicher Tugenden, dem sie nachfolgen konnten, und fanden dies Alles in der Lehre des Gekreuzigten und in seinem und seiner Anhänger Beispiel. Sie bewunderten an den Christen, mit denen sie bekannt wurden, den standhaften Glauben, für den sie sogar zu sterben immer bereit waren, den hohen Adel der Gesinnung, der jedes Gemeine und Niedrige verschmähte; die größte Entsagung, die bereit war, für Gott Alles hinzugeben; die ungeheuchelte Bruderliebe, die auch den ärmsten und elendesten Sklaven umfaßte, die keine Rache, sondern nur Vergebung kannte und selbst dem Feinde und Verfolger noch Gutes tat; eine Demut, die jedes Lob und jeden Ruhm floh, und eine innere Ruhe und Zufriedenheit, die nur in einem reinen Gewissen ihre Wurzel haben konnte.<br />Durch dieses schöne Beispiel der Christen sahen sich die Heiden zu Dem hingezogen, Der dieses in jenen hervorbrachte, die an Ihn glaubten und treu Seine Lehre befolgten, - zu Jesus, unserm göttlichen Heilande! - Immer größer wurde die Zahl der Christen und so konnte der Apostel Paulus in seinem Briefe an die Römer, den er 58 Jahre nach Christi Geburt schrieb, sagen: "Euer Glaube wird in der ganzen Welt verkündet, und euer Gehorsam ist aller Orten bekannt worden." -<br />Auch aus den Juden zu Rom war schon eine bedeutende Zahl zum Christentum bekehrt. Diese aber wurden von jenen Juden, die verstockt blieben, sehr beunruhigt und verfolgt; es entstand ein Tumult und Kaiser Claudius ließ 49 n. Chr. alle Juden aus Rom vertreiben. Auch Petrus verließ Rom und kehrte in das Morgenland zurück. - Im Jahre 51 - 52 war er auf dem Konzil zu Jerusalem, welches die Apostel hielten, um die Streitigkeiten zwischen Heiden- und Judenchristen über die Verbindlichkeit des mosaischen Gesetzes zu entscheiden. Nach Beendigung des Konzils hielt sich Petrus noch einige Zeit in Jerusalem, und nachher in Antiochia auf und kehrte dann mit seinem geliebten Jünger Markus nach Rom zurück.<br />Mit erneutem Eifer verwaltete der hl. Apostel sein heiliges Amt. Ihm zur Seite stand der hl. Markus, der nach dem einstimmigen Zeugnisse des christlichen Altertums auf Bitten der Christen Rom's die Predigten und Vorträge des hl. Apostels über das Leben und die Taten Jesu in seinem Evangelium aufzeichnete. -<br />Die römische Christengemeinde stand in schönster Blüte, als auch der hl. Apostel Paulus nach Rom kam. Es war schon lange sein Wunsch gewesen, die Christen daselbst zu sehen und ihnen die Schätze der Gaben mitzuteilen, zu deren Ausspender und Diener ihn Gott gemacht hatte. Er hatte gehofft, in aller Freiheit sie zu begrüßen, allein seine Hoffnung ging nicht in Erfüllung. Nach seiner dritten Missionsreise geriet er zu Jerusalem in Gefangenschaft. Um ihn der Wut des aufgereizten jüdischen Pöbels zu entreißen, ward er nach Cäsarea in die Residenz des römischen Prokurators Felix gebracht und hier zwei Jahre (58-60) in Gefangenschaft gehalten. - Bei seiner Ablösung durch Festus ließ Prokurator Felix den Apostel als Gefangenen zurück und da nun Paulus gegen die auf seine Verurteilung dringenden Juden an den Kaiser appellierte, wurde er in Ketten nach Rom abgeführt.<br />Hier langte er im Frühling des Jahres 61 an. Römische Christen waren ihm entgegengegangen, um ihn zu begrüßen. Zu Rom wurde ihm von dem Befehlshaber der Prätorianer (kaiserliche Leibwache) Burrus Afranus, gestattet, mit den ihn bewachenden Soldaten eine Privatwohnung zu mieten. Er durfte da alle, die ihn besuchten, empfangen, und mit allen über das Heil, welches in Christo Jesu erschienen ist, sprechen, woher es kam, daß seine Gefangenschaft gerade dazu beitrug, daß die Kenntnis der Lehre Jesu in noch weitere Kreise drang, und bei dem Wechsel der Wache haltenden Soldaten der Name Jesu im ganzen Prätorium (das Lager der kaiserlichen Leibwache), ja selbst im Palaste des Kaisers Glauben und Verehrung fand.<br />Hier in seiner Wohnung besuchte ihn oft der hl. Petrus; hier weilte auch sein Schüler und getreuer Gefährte Lukas; hier schrieb er seine Briefe an die Epheser, Kolosser und Philipper, hier schrieb er auch seinen rührenden Brief an Philemon, einen frommen, angesehenen Bürger zu Kolossä, und bat ihn, er möge seinen Sklaven Onesimus, der ihm entlaufen und nach Rom gekommen war, wo ihn der Apostel bekehrte, wieder aufnehmen und ihm verzeihen. (Apostelgesch. 28, 31 und 32). Hier, obwohl gefangen, predigte er ununterbrochen Juden und Heiden, und seine hinreißende Beredsamkeit und die Gnade des hl. Geists, welche seine Worte begleitete, gewann immer mehr Seelen dem Christentum. Nach zwei Jahren wurde er aus der Gefangenschaft entlassen. Er ging nun nach Spanien und besuchte dann die Christengemeinden zu Ephesus, der er den Timotheus und zu Kreta, der er den Titus als Bischof vorsetzte.<br />An dem Orte, wo der hl. Apostel gewohnt hatte, steht jetzt die Kirche S. Maria in via lata. - Die ersten Christen errichteten hier ein Oratorium, welches später unter den Ruinen benachbarter Häuser begraben wurde. Gegenwärtig steigt man auf Stufen hinab an den Ort, den Paulus bewohnte. Hier steht ein kleiner Marmoraltar, auf welchem der hl. Papst Gregor der Große (+604) einst das hl. Meßopfer feierte. Im Boden wird ein Brunnen gezeigt, dessen klares Wasser auf das Gebet des Apostels hervorsprudelte, als er den Gefangenenwärter Martialis taufen wollte. In der Kirche selbst, welche sich über dem ehemaligen Oratorium erhebt, befindet sich auf dem Hochaltar das Bild der Gottesmutter, welches der hl. Lukas gemalt haben soll.<br />Nach Entfernung des Apostels Paulus leitete der hl. Petrus die Kirche Rom's unermüdet mit sorgsamer Treue fort. Seine Tätigkeit beschränkte sich aber nicht bloß auf Rom. Er sandte auch seine Schüler in die verschiedenen Gegenden Italiens, auch nach Gallien, dem heutigen Frankreich, nach Sizilien, Spanien, Afrika usw., um das Evangelium dort zu verkünden und Christengemeinden zu gründen.<br />Während dieser Zeit hatte der Apostel viele Kämpfe mit Simon dem Zauberer, dem Vater der Ketzer, zu bestehen. Schon früher war der hl. Apostel mit diesem Genossen des Satans in Samaria zusammengetroffen, wo er die Gaben des hl. Geists um Geld kaufen wollte. Petrus aber entgegnete ihm: "Dein Geld wird dir zum Verderben, weil du meintest, die Gabe Gottes zu bekommen um Geld... darum tue Buße über deine Bosheit!" (Apostelgesch. 8, 14-24) Simon aber blieb verstockt, fiel vom Glauben ab, verführte viele Samaritaner und verbreitete gottlose Lehren. Nun war er auch nach Rom gekommen, um Seelen zu verführen. Doch Petrus widerstand ihm auch hier und machte ihn zu Schanden. </p><p align="left"><span style="font-size:85%;">Folge: </span><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2008/02/die-erste-christenverfolung.html"><span style="font-size:85%;">Die erste Christenverfolgung</span></a></p><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-65763858022464676502008-02-05T10:40:00.000+01:002008-02-05T14:32:48.100+01:00Die erste ChristenverfolgungBereits war, wie der heidnische Geschichtsschreiber Tacitus meldet, die Christengemeinde "zu einer ungeheueren Menge" herangewachsen, als Kaiser Nero, der dem Claudius auf dem Throne folgte, die Christen zu verfolgen begann.<br />Dieser Kaiser, ein Scheusal der Menschheit, der seine eigene Mutter ermorden, seinen Lehrer töten ließ, und in viehischer Wollust und allen erdenkbaren Lastern sein Leben zubrachte, verfiel im Jahre 64 auf den wahnsinnigen Gedanken, die Stadt Rom anzuzünden. Die unerhörte Feuersbrunst verzehrte 3 Stadtteile gänzlich, sieben wurden gräßlich verwüstet und nur 4 blieben unbeschädigt. Sechs Tage und sieben Nächte währte der Brand. Vom Palaste des Mecänas aus schaute der grausame Tyrann dem Feuer zu und besang beim Klange der Laute den Untergang Trojas. Er ließ zwar die niedergebrannten Stadtteile wieder prächtig aufbauen und sich selbst einen Palast von unerhörter Pracht, "goldnes Haus" genannt, mit Theatern, Gärten etc. herstellen, allein er konnte sich, bei allen Schmeicheleien gegen das Volk, doch nicht täuschen über die Gefahr, die ihm drohte, da man ihn immer offener beschuldigte, die Stadt angezündet zu haben. Um nun der Wut des erbitterten Volkes zu entgehen, schob er die Schuld des Brandes auf die Christen. Der heidnische Geschichtsschreiber Tacitus schreibt hierüber: "Um das böse Gerücht von sich abzuwenden, schob Nero Andere unter als schuldig und übte die ausgesuchtesten Strafen an denjenigen, welche das Volk Christen nannte." - Diese aber waren schon lange den Heiden verhaßt, teils weil sie sich vom Götzendienste und heidnischen Festen ferne hielten, teils weil ihr tugendhaftes Leben die Ausschweifungen der Heiden verdammte.<br />Man fahndete nun von allen Seiten auf die Christen und hielt sie fest. Mit Ketten beladen mußten sie Spott und Hohn und alle Arten Martern über sich ergehen lassen. Man heftete die einen an's Kreuz, andere hüllte man in Tierfelle und ließ sie von Hunden zerreißen, andere bedeckte man mit in Wachs und Pech getränkte Kleider, band sie an Pfosten, die man an Straßenecken aufpflanzte und zündete sie an, damit sie während der Nacht als Fackeln dienten. Nero wählte seine Gärten zum Schauplatze dieses blutigen Greuels. - Als ein Wagenlenker verkleidet sah man ihn beim Scheine dieser schrecklichen Fackeln den Wagen lenken. -<br />Die noch lebenden Christen sammelten die Überreste der so grausam dahingemordeten Brüder und setzten sie in den am vatikanischen Hügel sich befindlichen Höhlen bei. Sie erweiterten nach und nach diese Höhlen und so entstand das vatikanische Cömeterium (Friedhof), welches der hl. Apostel Petrus oft besuchte und wo er selbst später seine Ruhestätte fand.<br />So lange Nero lebte, hörten die Verfolgung nie gänzlich auf, auch die entferten Provinzen waren damit bedroht. Petrus blieb in Rom und tröstete die bedrängte Herde. Im Cömeterium ad Nymphas, auch Ostrianum genannt, stellte er seinen Stuhl auf, hier lehrte und taufte er, und stärkte die Gläubigen. Auch richtete er ein Schreiben an die Christengemeinden in Pontus, Galatien, Kappadocien, Kleinasien und Bythinien, wo er früher Christengemeinden gegründet hatte. In diesem Sendschreiben mahnte er die Gläubigen zu einem heiligen Wandel und zur Geduld in Leiden, unterwies sie über ihr Verhalten in den Verfolgungen, munterte sie auf zur geduldigen Ertragung derselben um des Glaubens willen, erinnerte die Kirchenvorsteher und Untergebenen an ihre gegenseitigen Pflichten und feuerte alle an zur Standhaftigkeit inmitten der Verfolgungen. In diesem Schreiben gibt der hl. Apostel der Stadt Rom wegen der Sittenlosigkeit und Lasterhaftigkeit, die in ihr herrschte, den Namen "Babylon".<br />Indessen rückte immer näher die Zeit heran, wo in Erfüllung gehen sollten die Worte, welche Jesus am See Tiberias nach seiner Auferstehung zu Petrus sprach: <em>"Wahrlich, wahrlich, sag ich dir, da du jünger warst, gürtetest du dich selbst, und wandeltest, wohin du wolltest: wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein Anderer wird dich gürten, und dich führen, wohin du nicht willst."</em> (Joh. 21,18.) Petrus wußte die Nähe seines Todes, denn in einem zweiten Brief, welchen er den Gläubigen als Denkmal hinterließ, sagt er: <em>"Ich weiß, dass meine Hütte bald abgebrochen wird, wie mir auch unser Herr Jesus Christus geoffenbart hat."</em> (II. Petr. 1, 14.) In diesem Briefe bezeugt er auch, dass er keine grundlose Lehre gepredigt, sondern als Augenzeuge des verherrlichten Lebens Jesu Christi gesprochen habe, warnt vor falschen Lehrern, welche Ketzereien des Verderbens einführen werden und mahnt, in einem heiligen Wandel der Wiederkunft Christi entgegen zu harren.<br />Als Petrus seinen zweiten Brief schrieb, war Paulus bereits wieder nach Rom zurückgekehrt. Er hatte die Vorsicht gebraucht, in einem sehr abgelegenen Teile der Stadt, jetzt die Kirche <em>S. Paolo alla Regola</em>, früher "<em>die Schule des hl. Paulus</em>" genannt, die Gläubigen zu unterrichten, zu trösten und zu stärken. Trotz der Verfolgung gelang es ihm, die Konkubine des Kaisers Nero zu bekehren und dessen Oberschenk für Christus zu gewinnen. - Doch auch Paulus ahnte seinen Tod. In seinem letzten Brief an seinen geliebten Jünger Timotheus sagt auch er seinen nahen Martertod voraus. <em>"Ich werde jetzt geopfert", </em>schreibt er,<em> "und die Zeit meiner Auflösung ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt; im übrigen ist mir die Krone aufbewahrt, welche mir an jenem Tage geben wird der gerechte Richter, nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Wiederkunft lieb haben."</em> (II. Tim. 4, 6-8.)<br />Mittlerweile griff die Verfolgung immer weiter um sich. Kaiser Nero, wütend über die Bekehrungen an seinem Hofe, beschloss, die ganze christliche Gemeinde zu vertilgen. Die Christen, welche Kunde erhalten hatten, dass man bereits nach Petrus suche, drangen mit Bitten und Tränen in ihn, sich durch die Flucht der Rache des Tyrannen zu entziehen. Lange weigerte er sich, konnte aber dem Bitten und Flehen nicht widerstehen, und sich erinnernd an die Worte seines Meisters: <em>"Wenn sie euch in einer Stadt verfolgern, flieht in eine andere"</em>, begab er sich auf die Flucht. (Nach der Erzählung des hl. Ambrosius) Er ging der appischen Strasse zu, um die Stadt zu verlassen. Allein, kaum war er dahin gelangt, als ihm Jesus mit dem Kreuz auf den Schultern entgegen trat. Domine, quo vadis? "Herr, wo gehst du hin?" fragte ihn Petrus. "Veni iterum crucifigi." "Ich komme, um mich nochmal kreuzigen zu lassen", war die Antwort des Heilandes. Petrus verstand sie und kehrte zurück, um mit den Brüdern alle Gefahr zu teilen und für Jesus zu sterben. An der Stelle diees Ereignisses steht jetzt eine kleine Kirche mit dem Namen: <em>Domine, quo vadis?</em><br />Nicht lange befand sich Petrus in Mitte der Gemeinde. Er wurde gefangen und mit Ketten beladen in das schauerliche mamertinische Gefängnis gworfen. Dasselbe ist noch vorhanden. Es ist am Fuße des kapitolinischen Hügels, von ungeheuern Quadersteinen in die Tiefe gebaut. Schwarz, finster, feucht, abscheulich, besteht es eigentlich aus zwei Kerkern. Ursprünglich konnte man nur durch eine runde Öffnung im Gewölbe in dieselben gelangen; der obere Kerker hat 24' Länge, 18' Breite und 13' Höhe. Unter diesem lag der zweite, noch enger, niedriger und feuchter und hieß der Tullische. In diesem schauerlichen Kerker, gänzlich des Lichtes beraubt, wurde der hl. Apostel geworfen. Fast zu gleicher Zeit mit Petrus wurde auch der hl. Paulus in Banden gelegt. Als römischer Bürger vor den Richter gestellt, verteidigte er sich selbst, weil er Niemanden fand, der sich seiner annahm, und es gelang ihm mit der Gnade Gottes so gut, dass er, wie er selbst sagt, "von den Rachen der Löwen befreit", d.h. den Löwen im Amphitheater nicht vorgeworfen wurde. Er wurde ebenfalls in das mamertinische Gefängnis gebracht.<br />Die beiden heiligen Apostel suchten und fanden ihren Trost im Gebet. Die Leiden, welche sie im Gefängnisse erduldeten, konnten ihren Glauben und ihren Eifer nicht schwächen; sie freuten sich, in die Fußstapfen ihres Herrn und Meisters zu treten und um seinetwillen Schmach und Verfolgung und selbst den Tod zu leiden. Petrus suchte auch in Banden Seelen für den Herrn zu gewinnen. Es gelang ihm, die beiden Wächter des Gefängnisses Martinianus und Processus nebst 47 Mitgefangenen zum Glauben an Jesus zu bewegen. - Auch hier entsprang auf sein Gebet eine Quelle, um die Neubekehrten taufen zu können. Die Quelle ist noch vorhanden, sie läuft niemals über und wird, so viel man schöpft, nie trocken. Die Neugetauften erlitten alle den Martertod. -<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTkmYZ9X70ch3gCnp1DoPQHFBXGN5vkmjPH7nrq1JXHCoHYNGNznfK2gLSGYP_b_5RrmlxdiPjYpxntKlKbqqdN4vL-l578TvNZDikux6m_q95ZkPuSDtRaiJGfp_rlGDClEZpxA/s1600-h/Mamertinus_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5163480010866657986" style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTkmYZ9X70ch3gCnp1DoPQHFBXGN5vkmjPH7nrq1JXHCoHYNGNznfK2gLSGYP_b_5RrmlxdiPjYpxntKlKbqqdN4vL-l578TvNZDikux6m_q95ZkPuSDtRaiJGfp_rlGDClEZpxA/s200/Mamertinus_1.jpg" border="0" /></a>Gerade über dem unterirdischen mamertinischen Kerker steht die vielbesuchte Kirche <em>S. Pietro in Carcere</em> und über dieser Kirche erhebt sich die Kirche <em>S. Giuseppe de' Falegnami</em>.<br /><p></p><p><em><strong>Siehe auch: "</strong></em><a href="http://penelope.uchicago.edu/Thayer/I/Gazetteer/Places/Europe/Italy/Lazio/Roma/Rome/Forum_Romanum/_Texts/Huelsen*/2/20.html"><em><strong>Il Carcer Mamertinus</strong></em></a><em><strong>"<br /></strong></em></p><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-59751764499640945662007-05-30T19:34:00.000+02:002007-05-30T19:37:10.352+02:00Joachim und Anna weihen Maria dem Tempeldienst<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvbJHAQsaCHAozBl0qJG2lssRBfbkyro_tEev6acQ9_3-Y7yjHCubKRW09aHJWcYcxHj-RUC5oXP2B2RcaeZT67ozUfG3BhOGRxMhvzFhi37I3i4L7-0sDNMfffXV0H-NFgTv_/s1600-h/Maria_Tempeleintritt_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5070408653559296194" style="CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvbJHAQsaCHAozBl0qJG2lssRBfbkyro_tEev6acQ9_3-Y7yjHCubKRW09aHJWcYcxHj-RUC5oXP2B2RcaeZT67ozUfG3BhOGRxMhvzFhi37I3i4L7-0sDNMfffXV0H-NFgTv_/s400/Maria_Tempeleintritt_1.jpg" border="0" /></a><br /><div></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-91986502922873821702007-05-09T19:53:00.000+02:002007-05-09T22:10:55.982+02:00Des ehrw. P. Martin von Cochem Erklärung des heiligen Meßopfers<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJ0MX7Pcu-WvX2VJhiUzUp1EGdvKzUQa5ZkOYOeHoRfsmJ3QGgxIy7_h_naACJLmVgca70EGd-jiD1fxV3blb3r553KxAkf1_Y0H43D3aXoGOt6sOLFy-PpLEjSL7Zj2OSxB-u/s1600-h/Mysterium_Fidei_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5062646043008535490" style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJ0MX7Pcu-WvX2VJhiUzUp1EGdvKzUQa5ZkOYOeHoRfsmJ3QGgxIy7_h_naACJLmVgca70EGd-jiD1fxV3blb3r553KxAkf1_Y0H43D3aXoGOt6sOLFy-PpLEjSL7Zj2OSxB-u/s320/Mysterium_Fidei_1.jpg" border="0" /></a><strong>Die zahlreichen Früchte des heiligen Meßopfers</strong><br /><br /><em>Was für Gnaden und Wohltaten schenkt Jesus Christus der Seele bei der heiligen Messe? Wie viele Mittel gibt er uns an die Hand, um die Tugend zu üben und die Seligkeit zu vermehren? Höre und staune! In jeder heiligen Messe teilt Jesus dir, wenn du sie andächtig mitfeierst, unzählige Gnaden aus. Einige dieser Gnaden will ich dir hier aufzählen:<br /></em><br />1. Der himmlische Vater hat seinen Sohn in die Welt gesandt, damit er ihm die Ehre gebe, die Adam und alle Sünder ihm veweigert hatten. Auch deines Heiles wegen sandte er seinen Sohn in die Welt und läßt ihn noch täglich auf den Altären gegenwärtig werden.<br />2. Zu deinem Heile vewandelt der Heilige Geist Brot und Wein in den wahren Leib und in das wahre Blut Jesu Christi.<br />3. Um deinetwillen kommt der Sohn Gottes vom Himmel herab und verbirgt sich in der heiligen Hostie.<br />4. Ja, er erniedrigt sich so sehr, daß er auch in dem kleinsten Teil der heiligen Hostie gegenwärtig ist.<br />5. Zu deinem Heile erneuert er das gnadenreiche Geheimnis seiner Menschwerdung.<br />6. Zu deinem Heile wird er in jeder heiligen Messe geistigerweise wiedergeboren.<br />7. Zu deinem Besten erneuert er auf dem Altar die Hingabe an den Vater, die er auf Erden geübt hat.<br />8. Christus erneuert für dich sein bitteres Leiden und macht dich dessen teilhaftig.<br />9. Er stirbt wiederum geistigerweise und gibt sein kostbares Leben für dich hin.<br />10. Er opfert sein Blut für dich dem himmlischen Vater auf.<br />11. Mit diesem heiligen Blut besprengt er deine Seele und reinigt sie von ihren Makeln.<br />12. Für dich opfert sich Christus als wahres Anbetungsopfer.<br />13. Wenn du diese Anbetung Gott aufopferst, so erstattest du ihm die Ehre, die du ihm früher nicht gegeben hast.<br />14. Für dich opfert er sich zum Lobe Gottes und ersetzt, was du hierin versäumt hast.<br />15. Wenn du dieses Lob Christi Gott aufopferst, so gibst du ihm ein höheres Lob, als selbst die Engel ihm geben.<br />16. Für dich opfert sich Christus als vollkommenstes Dankopfer und erstattet, was du im Danksagen versäumt hast.<br />17. Wenn du diesen Dank Christi Gott aufopferst, so vergiltst du ihm reichlich alle Wohltaten, die er dir erweisen hat.<br />18. Für dich opfert sich Christus als mächtigstes Versöhnungsopfer und macht dir den erzürnten Gott wieder zum Freund.<br />19. Er verzeiht dir auch alle deine läßlichen Sünden, die du ernstlich meiden willst.<br />20. Er ersetzt auch viele Versäumnisse, welche du durch Unterlassung des Guten begangen hast.<br />21. Er verbessert viele Nachlässigkeiten, die du in Verrichtung des Guten begangen hast.<br />22. Er verzeiht dir deine unbewußten und vergessenen Sünden, die du noch nicht gebeichtet hast.<br />23. Er opfert sich für dich als Opfer der Genugtuung und zahlt einen Teil deiner Sündenstrafen.<br />24. Durch jede heilige Messe kannst du mehr Strafen abbüßen als durch das schwerste Bußwerk, denn<br />25. Christus schenkt dir einen Teil seiner Verdienste, die du Gott dem Vater für deine Sünden aufopfern kannst.<br />26. Christus opfert sich für dich als kräftigstes Bittopfer und bittet für dich so innig, wie er am Kreuze für uns gebetet hat.<br />27. Sein heiliges Blut ruft für dich mit so vielen Worten, als Blutströpflein aus seinem Leibe geflossen sind.<br />28. Seine heiligen Wunden rufen für dich mit so vielen Stimmen, als er Wunden an seinem Leib empfangen hat.<br />29. Deine Bitten werden weit eher erhört als außerhalb der heiligen Messe.<br />30. Das Gebet, das du bei der heiligen Messe verrichtest, ist viel besser als das außerhalb der heiligen Messe.<br />31. Denn Christus vereinigt es mit seinen Gebeten und opfert es seinem himmlischen Vater auf.<br />32. Deine Nöte und Gefahren trägt er dem Vater vor und nimmt sich um dein Heil an.<br />33. Alle gegenwärtigen Engel bitten auch für dich und tragen dein Gebet vor den Thron Gottes.<br />34. Durch die heilige Messe wird die Kraft des bösen Feindes von dir ferngehalten.<br />35. Der Priester feiert die heilige Messe auch für dich und opfert sie Gott zu deinem größeren Heile auf.<br />36. Christus verleiht dir die Gewalt, die heilige Messe aufzuopfern sowohl für dich als für andere.<br />37. Wenn du die heilige Messe aufopferst, so gibst du der heiligsten Dreifaltigkeit die angenehmste Gabe.<br />38. Du opferst ihr eine Gabe, die mehr wert ist als Himmel und Erde.<br />39. Du opferst ihr eine Gabe, die soviel wert ist als Gott selbst.<br />40. Durch diese Aufopferung erweisest du Gott jene Ehre, die der Würde Gottes entspricht.<br />41. Durch diese Aufopferung erfreust du die allerheiligste Dreifaltigkeit auf unenliche Weise.<br />42. Diese edle Gabe opferst du als deine eigene Gabe, weil sie dir von Christus geschenkt wird.<br />43. Wenn du die heilige Messe recht mitfeierst, so verrichtest du ein Werk des höchsten Gottesdienstes.<br />44. Durch das Mitfeiern der heiligen Messe erweisest du der Menschheit Christi den höchsten Dienst und die würdigste Huldigung.<br />45. Dadurch verehrst du das Leiden Christi auf die beste Weise und machst dich seiner Früchte teilhaftig.<br />46. Du kannst dadurch auch die Mutter Gottes auf die beste Weise verehren und ihre Freude vermehren.<br />47. Alle Engel und Heiligen kannst du durch die Mitfeier der heiligen Messe mehr verehren als durch viele Gebete.<br />48. Durch das andächtige Mitfeiern der heiligen Messe kannst du seelisch reicher werden als durch alle guten Werke in der Welt.<br />49. Denn dadurch verrichtest du das beste gute Werk.<br />50. Du machst eine Übung des wahren Glaubens und verdienst dadurch einen sehr großen Lohn.<br />51. Wenn du dich vor der heiligen Hostie und dem heiligen Kelch in Andacht beugst, verrichtest du ein vortreffliches Werk der Anbetung.<br />52. Sooft du die heilige Hostie andächtig anschaust, verdienst du dir einen besonderen Lohn im Himmel.<br />53. Sooft du reumütig an deine Brust schlägst, erlangst du die Verzeihung läßlicher Sünden.<br />54. Wenn du im Stande der Todsünde bist, so bietet dir Gott durch die heilige Messe die Gnade der Bekehrung an.<br />55. Wenn du im Stande der Gnade die heilige Messe mitfeierst, so vermehrt dir Gott seine Gnade.<br />56. In der heiligen Messe empfängst du als Opferspeise den Leib und das Blut Jesu Christi.<br />57. Du wirst gewürdigt, Christus, unter den Gestalten verborgen, mit deinen Augen anzuschauen und von ihm angeblickt zu werden.<br />58. Du empfängst den priesterlichen Segen, und Christus bekräftigt ihn.<br />59. Durch den fleißigen Besuch der heiligen Messe wirst du an zeitlichen und leiblichen Gütern gesegnet.<br />60. Du wirst vor Unglück bewahrt, in das du sonst gefallen wärest.<br />61. Du wirst in deinen Anfechtungen siegen, in denen du sonst überwunden worden wärest.<br />62. Durch jede heilige Messe kannst du dir die Gnade eines guten Todes erwerben.<br />63. Durch die heilige Messe erlangst du die besondere Hilfe der Engel und Heiligen für dein Sterben.<br />64. In deinem Tode werden dich die heiligen Messen trösten und dir ein festes Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit geben.<br />65. Sie werden mit dir zum göttlichen Gerichte gehen und bei dem strengen Richter Gnade erbitten.<br />66. Du darfst ein kurzes und gelindes Fegfeuer erwarten, weil du mit den vielen heiligen Messen deine zeitlichen Strafen zum großen Teil schon abgebüßt hast.<br />67. Durch eine jede heilige Messe milderst du dein Fegfeuer, mehr als durch ein anderes schweres Bußwerk.<br />68. Eine Messe, die du in deinem Leben mitgefeiert hast, wird dir mehr nützen als viele, die nach deinem Tode für dich gelesen werden.<br />69. Im Himmel wirst du eine hohe Stufe der Glorie erhalten und ewiglich besitzen; denn jede heilige Messe vermehrt deine Seligkeit im Himmel.<br />70. Für deine Freunde kannst du nicht wirksamer beten, als wenn du zur heiligen Messe gehst und diese für sie aufopferst.<br />71. Deinen Wohltätern kannst du durch das Aufopfern der heiligen Messe für sie alles aufs reichlichste vergelten.<br />72. Den Kranken und Sterbenden kannst du durch die Aufopferung der heiligen Messe die beste Hilfe und den stärksten Trost bringen.<br />73. Vielen Sündern kannst du durch die Aufopferung der heiligen Messe die Bekehrung erlangen.<br />74. Durch die heilige Messe kannst du allen Christgläuigen viele Gnaden erlangen.<br />75. Durch die heilige Messe kannst du den armen Seelen im Fegfeuer am meisten und besten helfen.<br />76. Wenn du für deine Verstorbenen keine heilige Messe feiern lassen kannst, so kannst du sie doch durch eifriges und andächtiges Mitfeiern der heiligen Messe aus dem Fegfeuer erlösen.<br /><br />Gibt es ein anderes gutes Werk, das Gott so sehr ehrt und dir so viele Gnaden vermittelt wie die heilige Messe? Welch ein großer Schatz ist die heilige Messe! Glücklich derjenige, der mit geringer Mühe sich so große Gnaden erwerben kann! Wer wollte also nicht gerne zur heiligen Messe gehen? Versäume doch die heilige Messe nie! Gehe zur heiligen Messe, sooft deine Berufspflichten es dir erlauben. Du wirst einst im Jenseits dich ewig darüber freuen.<br /><br /><strong>Das hohe Geheimnis der Menschwerdung Christi<br /></strong><br />Im Credo sagt der Priester von Gottes Sohn: "Er ist für uns Menschen und um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria der Jungfrau und ist Mensch geworden." Bei diesen Worten fällt der Priester anbetend auf seine Knie und sagt der göttlichen Güte Dank für diese Erniedrigung; denn durch seine Menschwerdung hat Gottes Sohn dem Menschengeschlecht eine unaussprechliche Wohltat erwiesen. Die heilige Kirche hat in ihrer Weisheit angeordnet, daß alle Gläubigen jährlich die ganze Adventszeit hindurch diese hohe göttliche Wohltat beherzigen, andächtig verehren und der göttlichen Güte dafür innigst danken. Das ist unsere heilige Pflicht; denn durch seine gnadenreiche Menschwerdung hat Christus uns so viel Gutes erwiesen, daß wir ihm weder in dieser Zeit noch in der Ewigkeit genug dafür danken können.<br /><br />"O hohe Würde der Priester; in deren Händen Christus wiederum Mensch wird! O himmlisches Geheimnis, das Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist durch die Priester auf so wunderbare Weise wirken!" Augustinus:<br /><br /><strong><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVhXVx8OUtdgrAfe9dusBUAOE_jESHcn3GCsPsR7YhgVjRJZE9a1NgBHqUZpeIA_qbSF2V0dPVc69PAB9sMTAWdr0lG55fnXRZesgepSsKsepaf70UDAt5l0k6RNQbG6IdU059/s1600-h/Mysterium_Fidei_2.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5062651201264258002" style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVhXVx8OUtdgrAfe9dusBUAOE_jESHcn3GCsPsR7YhgVjRJZE9a1NgBHqUZpeIA_qbSF2V0dPVc69PAB9sMTAWdr0lG55fnXRZesgepSsKsepaf70UDAt5l0k6RNQbG6IdU059/s320/Mysterium_Fidei_2.jpg" border="0" /></a>In jeder heiligen Messe wird die Menschwerdung Christi erneuert</strong><br /><br />Die Menschwerdung des Sohnes Gottes bereitete dem himmlischen Vater und dem Heiligen Geist die höchste Freude. Darum wollte Christus sich in seiner Liebe nicht damit begnügen, nur einmal Mensch zu werden, sondern wollte diese Freude der heiligsten Dreifaltigkeit täglich und unaufhörlich erneuern und vermehren. Dazu hat er in seiner unendlichen Weisheit das hohe Geheimnis der heiligen Messe erfunden und eingesetzt. In jeder heiligen Messe wird seine Menschwerdung sakramental, aber wahrhaft und wirklich erneuert.<br /><br /><strong>Die heilige Wandlung: ein Wunder größer als alle Wunder</strong><br /><br />Wenn der Priester vor der Wandlung die heilige Hostie in seinen Händen hält, hat er nur natürliches Brot in den Händen. Spricht er aber die Worte der Wandlung darüber, wird in demselben Augenblick die Hostie durch göttliche Kraft in den wahren Leib Christi verwandelt. Mit diesem Leib ist aber auch das heilige Blut vereinigt, weil ein lebendiger Leib nicht ohne Blut sein kann. Statt Brot hat nun der Priester Jesus Christus, den wahren Sohn Gottes, in seinen priesterlichen Händen. Ein großes Geheimnis, ein unergründliches Wunder!<br /><br /><span style="font-size:78%;">Die kirchliche Druckerlaubniß wird hiermit ertheilt. Köln, 3. April 1894. J. Nr. 2288. Das Erzbischöfliche Generl-Vicariat. Kleinheidt.</span><br /><span style="font-size:78%;">"Die Früchte des heiligen Meßopfers" - Dieser Auszug ist vergriffenen Auflagen verschiedenen Ursprungs entnommen als Orientierungshilfe in der Stunde des großen Abfalls. - Marianisches Schriftenwerk, CH-4632 Trimbach.</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-45560022727826316902007-03-15T11:17:00.000+01:002007-03-15T16:48:48.947+01:00Leben und Wirken des heiligen Franz Xaver mit der üblichen Andacht zu diesem großen Apostel Indiens<em>"Wie schön sind die Füße derer, welche den Frieden verkünden, die frohe Botschaft vom Guten bringen."</em> (Römerbrief 10.15)<br /><br />Rastlos schreitet ein Mann von Land zu Land, von Provinz zu Provinz, von Stadt zu Stadt. Er ist angetan mit einem wallenden schwarzen Kleide, das Haupt beschattet von einem mächtigen Hute, in der Rechten den Wanderstab, an der Brust das Kreuz, schreitet er über Berg und Tal, durch Sonnegluten und Regenströme --; von Europa hat er seinen Ausgang genommen, auf einer einsamen Insel des chinesischen Meeres beschloß er sein engelgleiches Leben. Wer ist dieser Mann? Es ist Franz Xaver, der Apostel Indiens, der größte Völkerlehrer seit den Tagen des heiligen Paulus.<br /><br /><strong>1. Geburt und Beruf</strong><br /><br />Franz Xaver wurde am 7. April 1506 in der Nähe von Pamplona, in Spanien, auf dem väterlichen Stammschlosse geboren. Im 18. Jahre ging er auf die Hochschule von Paris und zeichnete sich daselbst durch seine Fähigkeiten und großen Talente aus. -- Ignatius von Loyola, der damals ebenfalls in Paris studierte, warf durch die Worte: "Was nützte es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, an seiner Seele aber Schaden litte", zündedes Feuer in das Herz des Xaverius. Er wurde Jesuit und suchte nichts mehr als Gott und seine Liebe und gerade diese Liebe weckte in ihm den Seeleneifer. Das gottliebende Herz kennt ja kein edleres Ziel und keine höhere Freude, als Seelen dem Himmel zuzuführen. Darum läuft Xaverius mit der beglückenden Botschaft des Evangeliums duch die halbe Welt. "Eine große weitaussehende Türe ist mir geöffnet." (1. Cor. 16,9).<br />Es gibt gar viele sorglose Menschen auf der Welt, denen es gleich ist, ob das Haus Gottes steht oder fällt -- ob die Seelen zum Himmel oder zur Hölle gehen -- Menschen, die keine Hand erheben und keinen Fuß bewegen, wenn es gilt, für die Ehre des Himmels etwas zu tun -- eine Seele für Gott zu gewinnen. "Es schlafen viele." (1. Cor. 11, 30).<br />Hätten die Menschen eine rechte Liebe zu Gott, die Dinge in der Welt würden eine ganz andere Gestalt gewinnen -- das tote Herz würde erwachen und in heiligem Eifer flammen. -- "Liebe das eine Gut, in welchem alle Güter sind." (Hl. Anselm)<br />Die menschliche Seele ist ein herrliches Meistersrtück des Allerhöchsten und der Gegenstand seiner ewigen und unbegreiflichen Liebe. "So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß Er seinen eingeborenen Sohn hingegeben" und der Sohn opferte für die Seelen Blut und Leben. -- Xaverius erkannte diese unendliche Liebestat Gottes an der Menschenseele gar sehr und darum ebenfalls in Liebe entflammt, suchte er mit heißer Inbrunst die Rettung seiner Brüder. Ganz besonders drängte es ihn, den Ungläubigen das Himmelreich zu eröffnen. Am 6. Mai 1542 landete er zu Goa in Ostindien und begann sein großes Missionswerk, welches 10 Jahre dauerte.<br />Unter unsäglichen Entbehrungen jeglicher Art und bedroht von zahllosen Gefahren, durchzog er mit entblößten Füßen ganz Indien bis auf das 2000 Stunden von der Hauptstadt entfernte Vorgebirge Kamorin, welches von armen Fischern bewohnt war. Nichts vermochte seinen Mut zu brechen, nichts seinem Seeleneifer Schranken zu setzen.<br />Als man ihm auf dem Gange nach China das Gefährliche dieses Unternehmens schilderte und den sicheren Tod vorhersagte, antwortete er:<br />"Wenn der Herr mit uns ist, wer wird dann gegen uns sein? Sollen die Handelsleute dem Golde zuliebe mehr Mut zeigen als die Missionäre aus Liebe zu Gott und den Seelen?"<br />Hier ist ein Wink für die Eltern und Vorgesetzten, daß sie treu für die Seelen der Kinder und Untergebenen sorgen.<br /><br /><strong>2. Wirksamkeit<br /></strong><br />Wie oben angedeutet, lag Xaverius zehn Jahre dem Missionswerke ob und das ausgestreute Körnlein des Evangeliums wuchs unter seinen Augen zum herrlichen Baume. In Indien taufte er über zweimalhundertausend Heiden und Juden. An manchen Tagen wurde seine Hand vom beständigen Taufen so matt, daß man sie stützen mußte. -- Von Indien trug er die Glaubensleuchte nach Japan mit demselben Erfolge. Wohin er immer kam, fiel sein Wort auf gesegnete Erde. --<br />Zu Canofema wurde der Oberbonze, der als Wunder der Gelehrsamkeit galt, so sehr von der Göttlichkeit des Christentums überzeugt, daß er vor allem Volke niedersank und rief: "O Jesus Christus! ewiger und wahrer Sohn Gottes, ich ergebe mich Dir!" Fünfzehnhundert Japanesen verlangten an diesem glücklichen Tage die heilige Taufe. Wie viele hundertausend Seelen hat Xaverius dem Himmel zugeführt! Und sie, die sonst hinabgesunken wären in den Abgrund des Verderbens, stehen jetzt am Throne Gottes, ein ewiges Loblied singend. --<br />Auch wir können vieles zum ewigen Heile der Mitmenschen beitragen, manche Seele retten wenn nur ein Fünklein Eifer in unserm Herzen brennen würde. Mancher Vater kann die Seele seiner Kinder, mancher Gatte die Seele seiner Gattin, manche Gattin die Seele ihres Gatten, mancher Freund die Seele seines Freundes retten. Es soll niemand die Kainssprache führen und sagen:<br />"Bin ich denn der Hüter meines Bruders?"<br /><br /><strong>3. Die Krone des hl. Franz Xaver</strong><br /><br />Am 2. Dezember 1552 lag Xaverius auf der Insel Sancian im Sterben. In einer elenden Hütte lag er einsam und von Fieberglut verzehrt auf dem Boden. -- Der Heilige steht am Ziele -- diese Einsamkeit -- diese Leiden sind die letzten Wermutstropfen im Becher seines Lebens. Schon nahen die Engel mit der Palme -- Xaverius stirbt und fliegt zum Himmel --. Eine strahlende Krone erwartet ihn -- die "Unverwelkliche Krone des Lebens" für so viele Opfer, für so viele gerettete Seelen. Xaverius wurde bis zur Höhe der Apostel berufen und ihm daselbst sein Thron angewiesen.<br />Nichts belohnt Gott so sehr, als die Rettung der Seelen: "Die viele in der Gerechtigkeit unterweisen, glänzen wie Sterne immer und ewig." (Dan. 12, 3).<br /><br /><p align="center"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxxeiR3BSEtc1Gct2tAHJeuCt2UAiidvnViuuxWziKsshjmjs17Z2IIG7-dV1aMpTUNhryiksMb0CWNqWwV7MG0kL0AnjAmID2-MRugXpHkVm8CNDIkEGcBs9ap9OsK4wf4NH2/s1600-h/Franziskus_Xaverius_hl_6_2.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5042178157251499138" style="CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxxeiR3BSEtc1Gct2tAHJeuCt2UAiidvnViuuxWziKsshjmjs17Z2IIG7-dV1aMpTUNhryiksMb0CWNqWwV7MG0kL0AnjAmID2-MRugXpHkVm8CNDIkEGcBs9ap9OsK4wf4NH2/s400/Franziskus_Xaverius_hl_6_2.jpg" border="0" /></a><br /></p><p align="center"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5042177319732876402" style="CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqY6Y92sSbKWLuTYEL6TgiSAgQV2lm8SGA3wBKbAi5UV-BDSIqLNOLRdgMiy8wzfv_YarIF9kt8_yGvrLAAvFoGybVOFKocNz64EFatJT_AVhs2FFQbNgNYaP3SsrxO5RtjtFb/s400/Franziskus_Xaverius_hl_6_1.jpg" border="0" /><br /></p><strong></strong><br /><strong>VORBERICHT</strong><br /><br />Diese neuntägige Andacht hat ihren Ursprung vom hl. Franz Xaver selbst. Pater Marzellus Mastrilli, ein geborener Markgraf und Priester der Gesellschaft Jesu, der in der Folgezeit sein Blut für Christi Glauben großmütig vergoß, lag im Kollegium zu Neapel tödlich krank darnieder.<br />Ein zwei Pfund schwerer Hammer, welcher der Hand eines Arbeiters entfiel, als der Pater in der Kirche Vorbereitungen zu einem Feste zu treffen hatte, traf ihn so unglücklich am Kopfe, daß er blutüberronnen in sein Zimmer gebracht werden mußte. Sogleich stellte sich heftiges Fieber und Erbrechen ein, die Zeichen einer Gehirn-Erschütterung.<br />Nun machte Pater Mastrilli in dieser äußerst gefahrvollen Lage mit Erlaubnis der Oberen das Gelübde, wenn er gesund würde, für die Mission in Indien und Japan sich freiwillig zu melden. Das Übel wurde immer größer, man glaubte bereits, die letzten Lebensstunden des eifrigen Priesters seien gekommen.<br />In jener Nacht, wo man das Äußerste befürchtete, erschien ihm der heilige Franz Xaver und sprach zu ihm: "Sei guten Mutes, Marzellus, ich habe dein Gelübde angenommen und bin gekommen, um dich zu trösten. Was möchtest du gerne vom Himmel haben? Wisse, daß ich dort oben etwas vermag." Nachdem er ihm einige sehr nützliche Belehrungen erteilt hatte, gab er ihm die Versicherung, daß alle jene, welche vom 4. bis 12. März zu seiner Ehre eine neuntägige Andacht halten, an einem der genannten Tage beichten und kommunizieren und seine Fürbitte bei Gott anrufen würden, die Gnade, welche sie verlangen, erhalten würden, vorausgesetzt, daß dieselbe dem göttlichen Willen gemäß sei. Zuletzt sagte er ihm mit besonders freundlichem Antlitz. "Steh' auf, denn du bist gesund", worauf Xaverius verschwand.<br />Pater Mastrilli erhebt sich zum Staunen aller Anwesenden und spricht: "Ich bin geheilt, der heilige Franz Xaver hat mir diese Gnade erlangt."<br />Diese nämliche Andacht hat der heilige Xaverius auch einem Blinden, dem er erschien (wie man in der Bulle seiner Heiligsprechung lesen kann) zu verrichten empfohlen und auch dieser erhielt in eben dem Augenblicke, da er diese Andacht vollendete, wieder vollkommen das Augenlicht.<br />Ein anderes Wunder geschah an einem Kinde, welches weder gehen noch stehen konnte. Neun Tage nacheinander wurde es zum Grabe des Heiligen getragen. Am dritten Tage fing es schon an zu gehen -- nach dem neunten Tage war es vollkommen gesund.<br />Die Nachricht von diesen plötzlichen Heilungen und von jener gnadenreichen Novene verbreitete sich in Neapel und in kürzester Zeit über ganz Italien und weiterhin. Im Vertrauen auf die wunderbare Macht und Güte, welche der heilige Franz Xaver hier so glänzend bewiesen, nahm man von jetzt an, zumal in neuntägigen Andachten, zu ihm überall seine Zuflucht. Der Erfolg war derart, daß diese fromme Übung den Namen der Gnaden-Novene erhielt; in ganz Italien und Frankreich, in Spanien und Portugal, am Kaiserhof zu Wien, allenthalben wurde sie mit regster Beteiligung gehalten. Im Dom zu Straßburg findet sie alljährlich vom 4. bis 12. März in feierlichster Weise mit täglicher Predigt und Segen satt. Sie schließ mit dem 12. März, weil dieses der Tag ist, an welchem der Apostel von Indien und Japan (zugleich mit dem heiligen Ignatius von Loyola) im Jahre 1622 von Papst Greogor XV. feierlich unter die Zahl der Heiligen aufgenommen wurde.<br />Die Verheißungen als Gnaden-Novene gelten nur für die Zeit vom 4. bis 12. März. Dagegen wird eine ähnliche Novene zu jeder andern Zeit des Jahres, wenn mit Andacht und Vertrauen gehalten, sicher ebenfalls von großem Nutzen sein.<br /><br /><strong>Der Zweck der Andacht ist:</strong><br /><br />1. Die Verehrung des heiligen Franz Xaver, der am 12. März unter die Zahl der Heiligen ist versetzt worden.<br />2. Die Verehrung des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi, welche Andacht der hl. Franz Xaver besonders geübt hatte.<br />3. Die Verehrung der unbefleckt empfangenen Gottesmutter Maria, die der Heilige so kindlich liebte und deren Bildnis er immer auf seinem Herzen trug.<br />4. Die Verehrung der neun Chöre der Engel, die der hl. Franz Xaver in allen seinen Nöten als Fürbitter anrief.<br /><br /><strong>Bedingung für die Gewinnung der Vorteile dieser neuntägigen Andacht</strong><br /><br />1. Ein festes Vertrauen zum heiligen Franz Xaverius, daß er uns vom Throne der göttlichen Barmherzigkeit das Verlangte erhalten werde, wenn es anders zu unserm Seelenheil gereicht.<br />2. Der Empfang der heiligen Sakramente der Buße und des Altares einmal innerhalb dieser neun Tage.<br />3. Die Verehrung des heiligen Franz Xaver während der neun Tage auf irgend welche Weise. Bestimmte Gebete sind keine vorgeschrieben.<br /><strong>Empfohlen wird:</strong><br />a) für jeden Tag eine kleine Selbstüberwindung zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu zu üben;<br />b) zum Andenken an die zehn Jahre, die der heilige Franz Xaver in Bekehrung der Heiden zubrachte, zehn Vater unser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater usw. zu beten;<br />c) die tägliche Abbetung der nachstehenden Gebete, die dem oben angegebenen Zweck dieser Andacht entsprechen;<br />d) daneben steht es jedem frei, noch andere Andachtsübungen und gute Werke der geistlichen und leiblichen Barmherzigkeit beizufügen und sie durch die Fürbitte des heiligen Franz Xaver, zu Ehren des bitteren Leidens Jesu Christi, der allezeit unbefleckten Mutter Maria, der hl. Schutzengel, zur Erhörung unserer Bitten aufzuopfern.<br /><br /><em><strong>Fortsetzung:</strong></em><br /><a href="http://totus-catholicus.blogspot.com/2007/03/gebete-fr-die-gnaden-novene-zum.html">Gebete für die Gnaden-Novene zum heiligen Franz Xaver</a><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-13652204488216139762007-03-15T14:56:00.000+01:002007-03-15T16:40:19.124+01:00Gebete für die Gnaden-Novene zum heiligen Franz Xaver<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTh2341SX9N_bE_pETuaD1V-owwTnm6dyldgyXMPUSkDBspZUdY30DjONtnMUELOw1bUT7PPqO0a2wVKyHkzYFhrG494GtQf9-AMXVwKeR3Jh65Hrkn70NvOZGVPbws7tvYeKd/s1600-h/Francisco_Xaverio_Indiarum_Apostolo_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5042175782134584418" style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTh2341SX9N_bE_pETuaD1V-owwTnm6dyldgyXMPUSkDBspZUdY30DjONtnMUELOw1bUT7PPqO0a2wVKyHkzYFhrG494GtQf9-AMXVwKeR3Jh65Hrkn70NvOZGVPbws7tvYeKd/s320/Francisco_Xaverio_Indiarum_Apostolo_1.jpg" border="0" /></a><em><span style="font-size:85%;">Abbildung: Grab des hl. Franz Xaver in Goa, Indien: Francisco Xaverio Indiarum Apostolo</span><br /></em><div><strong></strong> </div><div><strong>1. Zum heiligen Franz Xaver</strong><br /><br />Gedenke, o glorreicher Apostel der Indier und Japaner, heiliger Franz Xaver, daß Gott dich nicht allein der Welt gegeben, um jene, die in den Finsternissen des Unglaubens wandelten, mit dem Glaubenslichte zu erleuchten und die Sünder zur Buße und Gnade ihres Schöpfers wieder zurückzuführen, sondern daß Er dich auch gesandt hat, allen jenen zu helfen, die ihre Zuflucht zu dir nehmen und in ihren Nöten dich mit Vertrauen anrufen.<br />Deine Verdienste vor dem Allerhöchsten, wegen den unzähligen Wohltaten, die du den Menschen zu erflehen nie unterlassest, sind allbekannt in der Welt. -- Ganze Königreiche und Kaisertümer verdanken deiner mächtigen Fürbitte ganz besondere Guttaten. Durch dich erhielten so oft schon Kranke die Gesundheit, Blinde das Augenlicht, Taube das Gehör, Lahme den Gerauch ihrer Glieder. So vielen Betrübten verschafftest du Trost, so vielen Sündern den Geist der aufrichtigen Buße; Bedrängte jeder Art erfuhren ganz wunderbare Wirkungen deines Schutzes.<br />Nun denn, o hl. Franz Xaver, du großer Freund Gottes! was ich von dir begehre, das ist dir nicht schwerer zu erbitten, als was du für andere so oft schon erhalten hast.<br />Voll des Vertauens also, das ich auf deine vielvermögende Fürsprache setze, bitte ich demütig, du wollest mir von Gott gnädig erbitten:<br /><em>(Hier nennt man die verlangte Gnade)</em>.<br />Damit du mir hierin deine Hilfe nicht versagst, so bitte ich dich durch das kostbare Blut Jesu Christi, gegen das du stets eine besondere Andacht getragen hast, wie auch durch die unbefleckte Empfängnis seiner gebenedeitesten Mutter, welche du überall zu vertedigen dich verpflichtet hast.<br />Erinnere dich, o großer Apostel! deines Versprechens, daß du nie jemand versagen wollest, was man mittelst dieser wichtigen Beweggründe dir vortragen werde. Bewirke auch überdies, daß die nachfolgenden Gedächtnisse, die ich zu Ehren des leidenden Heilandes und seiner geliebtesten Mutter beifügen werde, ihnen gefällig seien.<br />Vermehre das Vertrauen, das alle Völker auf dich setzen, durch allezeit geneigte Unterstützung unseres Gebetes bei Gott. Indem du mir aber die Gnade von Gott erlangest, um die ich zu dir flehe, so sei mir auch vor allem dazu behilflich, daß ich deinem Tugendbeispiele nachfolge, damit ich durch deine Fürbitte zu jener Glückseligkeit, die du genießest, auch einst gelangen möge. Amen.<br /><br /><strong>2. Gedächtnis des kostbaren Blutes Jesu Christi</strong><br /><br /><strong>Antiphon:</strong> Es war sein Schweiß wie Tropfen Blutes, das auf die Erde rann. Seine Hände und Füße wurden durchbohrt. Einer von den Soldaten öffnete seine Seite mit einem Speere, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.<br /><em>Vorbeter:</em> Herr! komm zu Hilfe deinen Dienern!<br /><em>Alle:</em> Die Du mit deinem kostbaren Blute erlöset hast.<br /><br /><strong>Gebet<br /></strong>Herr Jesus Christus; der Du aus dem Schoße deines himmlischen Vaters auf die Erde herabgestiegen bist und dein kostbares Blut, unsere Sünden auszulöschen, vergossen hat; wir bitten dich demütigst durch die heiligen fünf Wunden, die Du unsertwegen, am Kreuze hängend, empfangen, wie auch durch die Verdienste und Fürbitte deines heiligen Dieners Franz Xaver, Du wollest uns in dem erhören, was wir jetzt von Dir erflehen, und uns die Gnade verleihen, daß wir am letzten Gerichtstage, zur Rechten stehend jene trostreichen Worte von Dir vernehmen: "Kommet, ihr Gesegneten meines Vates!" was wir auch von Deiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit hoffen, der Du lebest und herrschest in Ewikeit. Amen.<br /><br /><strong>3. Gedächtnis der unbefleckten Empfängnis Mariä</strong><br /><br /><strong>Antiphon:</strong> Deine unbefleckte Empfängnis, o jungfräuliche Gottesgebärerin Maria, hat der ganzen Welt Freude gebracht; denn von dir ist die Sonne der Gerechtigkeit, Jesus Christus, unser Gott, ausgegangen, der den allgemeinen Fluch aufgelöset, den Segen wieder gebracht, und nachdem Er den Tod zuschanden gemacht, uns das ewige Leben wiedergegeben hat.<br /><em>Vorb.:</em> Lasset uns die unbefleckte Empfängnis der allerseligsten Jungfrau mit Freuden verehren,<br /><em>Alle:</em> Auf daß sie für uns bitte bei ihrem Sohne, unserm Herrn!<br /><br /><strong>Gebet<br /></strong>O Gott, der Du deinem eingeborenen Sohne in der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria eine würdige Wohnung bereitet hast; wir bitten dich, daß Du, gleichwie Du sie vor aller Makel bewahrt hast, durch ihre sowohl als des heiligen Franz Xaver Fürbitte, welcher jederzeit die unbefleckte Empfängnis sehr andächtig verehrt hat, auch uns von allen Sündenmakeln reinigen wollest, damit wir deiner Gnaden teilhafig zu sein verdienen hier und in der Ewigkeit, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.<br /><br /><strong>4. Gedächtnis der neun Chöre der heiligen Engel</strong><br /><br /><strong>Antiphon:</strong> Heilige Engel, Erzengel, Throne und Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten, Mächte, Cherubim und Serphim, lobet den Herrn und seid unsere Fürbitter bei Gott.<br /><em>Vorb.:</em> Gott hat seinen Engeln deinetwegen befohlen,<br /><em>Alle:</em> Daß sie dich bewahren auf allen deinen Wegen.<br /><br /><strong>Gebet</strong><br />O Gott, der Du die Dienste der Engel und Menschen in wunderbarer Anordnung austeilest: verleihe gnädig, daß unser Leben auf Erden von jenen beschützet werde, welche Dir im Himmel unaufhörlich dienen, und den heiligen Franz Xaver hienieden stets beschützt haben, damit auch wir durch ihre Fürbite das erhalten, was wir begehren, und dann einst Dich mit ihnen im Himmel ewig loben und preisen mögen. Durch Jesum Christum unsern Herrn. Amen.<br /><br /><strong>Litanei zu Ehren des heiligen Franz Xaver</strong><br /><br />Herr, erbarme Dich unser!<br />Christus, erbarme Dich unser!<br />Christus, höre uns!<br />Christus, erhöre uns!<br />Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser!<br />Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser!<br />Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser!<br />Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser!<br />Heilige Maria, bitte für uns!<br />Heilige Gottesgebärerin, bitte für uns!<br />Heilige Jungfrau aller Jungfrauen, bitte für uns!<br />Heiliger Franz Xaver, bitte für uns!<br />Du Apostel der Indier und Japaner, bitte für uns!<br />Du auserwähltes Werkzeug, den Namen Jesus vor die Heiden zu bringen, bitte für uns!<br />Du Verkünder des hl.. Evangeliums, bitte für uns!<br />Du Säule der Kirche, bitte für uns!<br />Du Verfechterdes Glaubens, bitte für uns!<br />Du Bestreiter des Unglaubens, bitte für uns!<br />Du Prediger der Wahrheit, bitte für uns!<br />Du Freund der Kinder, bitte für uns!<br />Du Vater der Armen, bitte für uns!<br />Du Tröster der Betrübten, bitte für uns!<br />Du Beschützer der Verlassenen, bitte für uns!<br />Du Arzt der Kranken, bitte für uns!<br />Du Zuflucht der Elenden, bitte für uns!<br />Du Helfer der Notleidenden, bitte für uns!<br />Du Patron der Sterbenden, bitte für uns!<br />Du großer Wundertäter, bitte für uns!<br />In Widerwärtgikeiten, bitte für uns!<br />In Angst und Schwermut des Herzens, bitte für uns!<br />In Armut und Verlassenheit, bitte für uns!<br />In Gebrechlichkeit des Leibes, bitte für uns!<br />In aller Schwachheit, bitte für uns!<br />In harter Prüfungszeit, bitte für uns!<br />In Leibes- und Seelennot, bitte für uns!<br />Im Leben und im Tode, bitte für uns!<br />O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; verschone uns, o Herr!<br />O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; erhöre uns, o Herr!<br />O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; erbarme Dich unser, o Herr!<br />Christus, höre uns!<br />Christus, erhöre uns!<br />Herr erbarme Dich unser! usw.<br />Vater unser! Gegrüßt seist du, usw.<br /><em>Vorb.:</em> Bitte für uns, o hl. Franz Xaver,<br /><em>Alle:</em> Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi!<br /><br /><strong>Gebet</strong><br />O Gott! der Du diejenigen, welche Dich ehren, auch ehrest und groß machest; und der Du in der Verehrung deiner Heiligen selbst verherrlicht wirst; verleieh uns gnädig, daß wir alle, die wir deines heiligen Bekenners Franz Xaver glorreiche Verdienste andächtig verehren, desselben kräftige Fürbitte erfahren mögen, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen.<br /><br /><strong>Liebesseufzer des hl. Franz Xaver</strong><br /><br />O Gott, von Herzen lieb' ich Dich,<br />Nicht, daß Du gnädig rettest mich,<br />Noch weil Du, die nicht lieben Dich,<br />Mit Feuer strafest ewiglich.<br />O Jesu, Du hast gänzlich mich,<br />Am Kreuz umschlungen inniglich,<br />Du trugst die Nägel, trugst den Speer<br />Und viele Schmach und Leiden schwer.<br />Und Schmerzen ohne Zahlen,<br />Und blut'gen Schweiß und Qualen,<br />Den Tod -- dies trugst Du all' für mich,<br />Für mich, den Sünder, gnädiglich.<br />Wie soll' ich denn nicht lieben Dich,<br />Dich, Jesus, der so liebte mich? --<br />Nicht, daß Du einst beseligst mich,<br />Und ew'ger Pein entreißest mich.<br />Nein, so wie du geliebet mich,<br />So lieb' und will ich lieben Dich,<br />Allein weil Du mein König bist,<br />Allein nur, weil mein Gott Du bist.</div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1165083721442006292006-12-02T19:21:00.000+01:002007-02-21T22:11:22.024+01:00Sequuntur Agnum, quocumque ierit<a href="http://photos1.blogger.com/x/blogger/4490/2035/1600/301001/Lamm_Gottes_1.jpg"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="http://photos1.blogger.com/x/blogger/4490/2035/320/573175/Lamm_Gottes_1.jpg" border="0" /></a>O göttliches Lamm, das unter Lilien weidet und dessen königliches Gefolge Jungfrauen sind; der du von einer Jungfrau geboren wurdest und den jungfräulichen Jünger zum Vertrauten deines Herzens machtest, verleihe gnädig, daß ich die Reinheit des Standes unbefleckt wahre, zu dem du mich in deiner Weisheit berufen hast, und gib, daß ich die tausend Gefahren siegreich meide, welche besondes heute die Welt und der böse Feind der Tugend der Reinheit bereiten.<br /><br />O Jungfrau der Jungfrauen, o hl. Aloysius, hl . Bernardus, hl. Hermann Joseph, hl. Stanislaus bittet für mich!<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1166177089757391732006-12-15T10:50:00.000+01:002007-02-21T22:09:13.878+01:00Das tausendjährige Reich - Teil 2Das Tausendjährige Reich ist die Zeit unvorstellbarer Gnadenfülle. Nur aus diesem Grunde heißt es weiter vorne in der Apokalypse, daß der "Zorn Gottes" mit der Ausgießung der sieben Schalen <strong>beendet</strong> ist ("Quoniam in illis <strong>consummata</strong> est ira Dei", Apk. 15,1).<br />Die sieben Schalen des Zornes Gottes treffen in der Geheimen Offenbarung nur das Tier und den falschen Propheten und jene Menschen, die sich von diesen beiden betören lassen. Mit den sieben Zornesschalen ist nicht die Fülle aller Katastrophen bis zum Weltende gemeint.<br />Das Tausendjährige Reich wird in der Geheimen Offenbarung als Zeit der reinen Herrschaft Christi auf Erden beschrieben. Der Satan wird nicht mehr angebetet, wie es z.B. bei seinem "Thron" in der Stadt Pergamum geschah (Apk. 2,12-13), sondern er ist gefesselt. Im Tausendjährigen Reich, das heißt in jenem Zustand der Kirche, in dem Gott der Herr <strong>öffentlich</strong> und <strong>feierlich</strong> durch den im hl. Sakrament gegenwärtigen Heiland verherrlicht wird ("Per ipsum et cum ipso et in ipso est tibi Deo Patri omnipotenti in unitate Spiritus Sancti <em>omnis honor et gloria</em>") ist es mit der früheren Anbetung Satans vorbei.<br />Eben deshalb bestand auch kein Grund, dem Zorne Gottes freien Lauf zu lassen; Satan konnte die Völker im wesentlichsten Punkt nicht mehr betören.<br />Auf den großen Altarbildern altberühmter Klöster, z.B. in Weingarten (Würtemberg) und Ottobeuren, ist zu sehen, wie der Heiland im Himmel aus seiner Seitenwunde das Blut auf den Erdball hinunterfließen läßt, während Gott Vater daneben thront. ... Wenn man bedenkt, welche ungeheuren und endlosen Verfolgungen die Christen im römischen Reich dreihundert Jahre über sich ergehen lassen mußten, um irgendwo in einem Mauseloch unter dem Boden das heilige Meßopfer zu feiern - die unterirdischen <em>Erweiterungen</em>, die man heute z.B. in der Domitilla-Katakombe sieht, stammen ja erst aus der Zeit der <strong>Freiheit</strong> der Kirche -, dann kann man nicht umhin, die Zeit der <em>freien Feier</em> des erhabensten Opfers als das Tausendjährige Reich zu bezeichnen. Es kann unmöglich eine bessere Deutung dieser wunderbaren kirchengeschichtlichen Schau des Apostels Johannes geben. Diese Schau war ein echter und wahrer Trost für die alten Gläubigen... Die Verfolgungen der Christen durch das "Tier" und den "falschen Propheten", das heißt durch den römischen Staat und das Götzenpriestertum, waren so allumfassend und so grausam, daß viele Christen gar nicht an eine Zeit echter Freiheit auf Erden zu glauben vermochten.<br />Das Tausendjährige Reich war genau das, was die katholische Kirche bisher in Lesungen der Adventszeit aus den alten Propheten vortragen ließ, z.B.: "In den letzten Tagen wird das Haus des Herrn wie ein herrlicher Berg dastehen, als höchster der Berge. Er wird alle Hügel überragen, und die Völker werden zu ihm strömen. Viele Völker werden sich aufmachen und sprechen: 'Kommt, laßt uns zum Berg des Herrn hinaufgehen, zum Hause des Gottes Jakobs'... und sie werden ihre Schwerter umschmieden in Pflugscharen und ihre Lanzen in Sicheln..." (Isaias 2,2-5, am Quatember-Mittwoch im Advent).<br />So wie der Prophete Isaias hier die Kirche in berechtigter Weise in verklärtem Zustande schaut, so schaut Johannes dieselbe Sache auf andere Weise als eine Zeit, in der der Zorn Gottes beendet ist.<br />An derselben Stelle, an der der Prophet Isaias die segensreiche <strong>Herrschaft</strong> des Sprosses aus der Wurzel Jesse über die Vöker beschreibt, nämlich im 11. Kapitel, sagt er: "Der Wolf wird mit dem Lamme zusammenwohnen und der Leopard mit dem Böcklein beisammensein: Das Kalb und der Löwe und das Schaf werden beisammen sein und ein kleiner Knabe wird sie hüten. Das Rind und der Bär werden zusammen weiden; ihre Jungen werden nebeneinander daliegen, und der Löwe wird wie ein Ochse Gras fressen". Mit diesen unglaublich klingenden Schilderungen wird nichts anderes beschrieben als die völlig unmöglich scheinende <em>Zähmung</em> menschlicher Wildheit unter der Herrschaft Christi im Tausendjährigen Reich. Die größten Machthaber der Menschen, die miteinander verfeindet waren, werden friedlich nebeneinander an der Kommunionbank knien und die Speise der Engel genießen.<br />Das Tausendjährige Reich ist nichts anderes als jenes Reich, um das uns <strong>Jesus</strong> mit den Worten zu beten gelehrt hat: "Pater noster, qui es in coelis, sanctificetur Nomen tuum, <em>adveniat regnum tuum</em>, fiat voluntas tua sicut in coelo et in terra..." - Dies war der Wille des Vaters, daß an allen Orten vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ein reines Speiseopfer dargebracht werde. Um das Kommen dieses Reiches hätten wir beten sollen. Das Tausendjährige Reich ist jenes Reich, um dessen Kommen die seligste Jungfrau und Gottesmutter Maria seit dem Tag ihrer ersten heiligen Kommunion ununterbrochen gebetet hat. ...<br /><div align="right"><br /><em>Kaplan W.W.E. Dettmann</em><br /><span style="font-size:78%;">Veröffentlicht in "DAS ZEICHEN MARIENS", 4. Jahrgang, Nr. 7, Nov. 1970, Seiten 1088, 1089.</span></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1166877060030655542006-12-23T13:23:00.000+01:002007-02-21T22:08:41.355+01:00Apropos Ökumenismus"Es ist mir von meinem geistigen Führer ein strenger Verweis gegeben worden, daß ich zu sehr auf das Lob der frommen Irrgläubigen eingegangen sei. Es wurde mir gesagt: ob ich denn nicht mehr wisse, wer ich sei und wem ich gehöre. Ich sei eine gottgeweihte Jungfrau der katholischen Kirche und durch heilige Gelübte gebunden. Ich solle Gott loben in der Kirche und für die Irrgläubigen mit herzlichem Mitleiden beten. Ich könne mehr wissen, was die Kirche ist, als Andere, und solle darum die Glieder Jesu Christi in der Kiche, in seinem Leibe loben; jene aber, die sich von diesem Leibe losgerissen und ihm so furchtbare Wunden beigebracht hätten solle ich bejammern und für ihre Bekehrung beten. Mit dem Lobe der Ungehorsamen nehme man Teil an ihrer Schuld. Auch sei solches Lob keine Liebe, weil der wahre Eifer für das Heil der Seelen dadurch nur geschwächt werde. Es geschah mir recht, daß ich getadelt wurde, denn es ist nicht recht, in diesen heiligen Dingen sich so gehen zu lassen. Wohl sehe ich viele gute Menschen unter ihnen und habe großes Mitleid mit ihnen; aber ich sehe auch, daß sie Kinder ihres Ursprungs sind, die abströmen, die sich selbst unter einander spalten. Regt sich hie und da ein Trieb der Andacht aus dem katholischen Stamm in ihnen, so läuft doch ein dunkler unbeugsamer Trieb des Trotzes, des Abwendens von der Mutter nebenher. Sie wollen gar gerne recht fromm sein, nur nicht katholisch. Wenn sie gleich immer sagen, auf die Zeremonien, auf die tote Form komme es nicht an, man müsse im Geiste Gott dienen, so kleben doch gerade sie ganz eigensinnig an der Form und zwar an einer toten, selbst gemachten, und darum stets veränderlichen Form, die nicht gewachsen, nicht ein Leib des Geistes, sondern ein totes Futteral ist. Sie könnnen sich darum nicht beugen, und alle leiden an der Hoffart. Woher sollten sie auch ein demütiges Herz erlangen, da sie von Jugend auf sich nicht demütigen lernen, indem sie ihre Sünden, ihr Elend nie beichten, nie gewohnt sind, sich wie ein Kind der Kirche im Sakrament der Buße vor dem Stellvertreter Gottes reumütig und mit herzlicher Beschämung anzuklagen! Darum sehe ich selbst in den Besten unter ihnen etwas Fehlerhaftes, Eigensinniges, Starres, Hoffärtiges. Nur jene Irrgläubigen, welche, ohne von der allein seligmachenden Kirche etwas zu wissen, so fromm, wie sie es vermögen, wandeln sind auf keinem bösen Wege. Sobald ihnen aber Gott den geringsten Wink oder Zweifel gibt, sind sie berufen und müssen nach der Wahrheit forschen. Durch die heilige Taufe sind zwar auch die Irrgläubigen, wenn sie dieselbe recht empfangen haben, Glieder der Kirche geworden und leben allein von der Kirche und haben nichts an geistlicher Nahrung, als was ihnen aus der Kirche zufließen kann; aber sie stehen nicht mit den Kindern des Hauses am Tische, sie stehen draußen trotzend, prahlend oder verschmachtend. Wenn ich in Gesichten getaufte Irrgläubige sehe, welche mit der Kirche sich vereinigen, so ist es, als träten sie aus den Wänden der Kirche hervor vor den Altar und das allerheiligste Sakrament; während mir die Ungetauften, die Juden, Türken <em>(Moslems)</em> und Heiden, wenn sie sich bekehren, als durch die Türe hereintretend, gezeigt werden."<br /><br />Anna Katharina Emmerich (Schmöger, I. Band, 1867, S. 463/464)<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1167472264219175592006-12-30T10:47:00.000+01:002007-02-21T22:07:42.708+01:00Das Meßopfer, ein Werk der Heiligsten Dreifaltigkeit<a href="http://photos1.blogger.com/x/blogger/4490/2035/1600/694959/Messopfer_1.jpg"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="http://photos1.blogger.com/x/blogger/4490/2035/320/642907/Messopfer_1.jpg" border="0" /></a>Im Mittelpunkt steht das siegreiche Gotteslamm. Das Schlachtmesser erinnert an seinen Opfertod. Die Vergegenwärtigung desselben vollzieht sich in der Messe unter Mitwirkung des Heiligen Geistes, der mit seiner Flammenglut das Opfer gleichsam verzehrt und zu lieblichem Wohlgeruch aufsteigen läßt. Dieses verklärende und verzehrende Feuer ist auf dem Bilde durch einen mehrfarbigen Strahlenkranz angedeutet, der Wohlgeruch durch die Weihrauchwolken. Der himmlische Vater nimmt das Opfer des Lammes wohlgefällig an. Das Blut des Lammes fließt in den Opferkelch. Darunter sprudeln 7 Quellen aus dem Altare hervor; es sind die 7 Sakramente, welche uns die Früchte des Erlösungsopfers mitteilen. Über das ganze Bild wölbt sich der Friedensbogen als Zeichen der Versöhnung zwischen Himmel und Erde.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-72361447178810229892007-02-21T21:45:00.000+01:002007-02-21T21:49:15.662+01:00Worin besteht die Heiligkeit?<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjZ3zpO5USNGsP-J9K9FjzQsZULYzYr2BdWuyglAR7h3cofNJLSYHboe48hmrRMF6Xjh5ssyYiPXbw-cyxA7Ztd8Kpgu-01e0Q5MM61W4GnKpyifNauTCZEDDxH3yObGlFxE9Z/s1600-h/Heiligkeit_Demut_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5034091534958376770" style="CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjZ3zpO5USNGsP-J9K9FjzQsZULYzYr2BdWuyglAR7h3cofNJLSYHboe48hmrRMF6Xjh5ssyYiPXbw-cyxA7Ztd8Kpgu-01e0Q5MM61W4GnKpyifNauTCZEDDxH3yObGlFxE9Z/s400/Heiligkeit_Demut_1.jpg" border="0" /></a><br /><div><strong>Die heilige Kirchenlehrerin Theresia vom Kinde Jesu:</strong></div><div>«Die Heiligkeit besteht darin, klein und demütig in den Armen Gottes zu werden, wissend um unsere Schwäche und bis zur Verwegenheit auf seine Vaterliebe vertrauend.»</div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-28522842.post-1149275299808048852006-06-02T20:52:00.000+02:002006-12-15T10:46:36.366+01:00Das tausendjährige Reich - Teil 1Das tausendjährige Reich der Geheimen Offenbarung des Apostels Johannes ist die Zeit, in der die katholische Kirche ungestört von Verfolgungen die heiligen Geheimnisse, besonders das heilige Opfer Christi, feiern und erneuern konnte.<br />Die Anbetung des wahren Gottes, feierlich in der Öffentlichkeit vollzogen, und die Anbetung Christi im heiligsten Altarssakrament sind etwas so Erhabenes, daß es keine genauere und bessere Deutung des tausendjährigen Reiches gibt.<br />Das Wort <strong>Reich</strong> ("regnum") bezeichnet <strong>Freiheit</strong>, freies eigenes Schalten und Walten ("regere").<br />Tausend Jahre lang konnte die Kirche nach dreihundertjähriger drückender Beengung in den Katakomben frei die Form der gottesdienstlichen Feier bestimmen.<br />Frei und öffentlich konnte die katholische Kirche ihren Glauben an die Gegenwart des Heilands im heiligsten Altarsakrament bekunden. Frei konnte sie die für diese Bekundung erforderlichen Zeremonien auswählen und bestimmen, wie z.B. die Kniebeugungen. Die Apostel im Abendmahlssaal waren dazu noch nicht fähig gewesen. Denn das letzte Abendmahl des Herrn fand nicht öffentlich statt. Es war <strong>geheim</strong>: Die Häscher Jesu standen schon bereit und nahmen ihn wenige Stunden später gefangen, und er wurde als Gotteslästerer vom Hohenpriester Kaiphas zum Tode verurteilt. Darum ist es ganz und gar <strong>sinnlos</strong>, wenn heute eine <em>freie</em> Kirche die Feier des hl. Meßopfers bis auf jene Form verkleinern will, die sie hatte, als die Priester und Gläubigen noch unter höchster Lebensgefahr zusammenkamen.<br />Die oben genannte Deutung des tausendjährigen Reiches ist durch folgende Tatsachen der Apokalypse geboten:<br />1.) Das tausendjährige Reich folgt auf die Vernichtung der beiden Tiere, der heidnischen römischen Weltmacht und des römischen Götzenpriestertums: "apprehensa est bestia et cum ea pseudopropheta" - "Das Tier und der falsche Prophet wurden gepackt... und in einen See von brennendem Schwefel geworfen" (19, 20). Die Braut des Lammes, die Kirche, bereitet sich auf die große Zeit der kommenden Freiheit vor (Apk. 19, 7), auf die "Hochzeit des Lammes".<br />Eine <strong>Hochzeit</strong> ist eine öffentlich und feierlich gehaltene Trauung. Das <strong>Lamm</strong>, der gekreuzigte Sohn Gottes, erhebt Anspruch auf die Liebe sowohl jedes einzelnen Christen ("du hast deine erste Liebe verlassen", Apk. 2, 4) als auch auf die feierliche Bezeugung der Liebe durch die gesamte Kirche ("Wenn ich von der Erde erhöht sein werde, werde ich alles an mich ziehen", Joh. 12, 32).<br />Während der jahrhundertelangen blutigen Verfolgung durch den römischen Staat konnte selbstverständlich keine "Hochzeit des Lammes" stattfinden, d.h. keine öffentliche und feierliche Verbindung mit Christus. Wohl aber konnte dies geschehen, als Kaiser Konstantin der Kirche durch das Toleranz-Edikt von Mailand die Freiheit gegeben hatte (313), und erst recht konnte es geschehen, als nach den Stürmen der Völkerwanderung Kaiser Karl der Große in Rom feierlich zum Oberhaupt des heiligen römischen Reiches deutscher Nation gekrönt wurde.<br />2.) Während des tausendjährigen Reiches werden jene Zeugen Christi <em>zur Ehre der Altäre erhoben</em>, die das Tier, d. h. den heidnischen römischen Staat, und sein Bild nicht angebetet hatten. Neben der Fesselung des Drachen ist dies das zweite eigentliche Merkmal des tausendjährigen Reiches: "<strong>Selig</strong> und <strong>heilig</strong>, wer teilhat an der ersten Auferstehung", Apk. 20, 6.<br />Der Vers vier des 20. Kapitels der Geheimen Offenbarung ist nur als Vision der feierlichen kirchlichen Heiligsprechungen zu deuten. Es geht an dieser Stelle nicht um das Weltgericht Gottes am Jüngsten Tage. Denn Johannes schaut nicht nur einen einzigen Thron sondern deren viele: "Ich sah Throne, und man setzte sich darauf, und den Thronenden wurde das Gericht übertragen".<br />Es geht auch nicht um eine Gerichtsverhandlung über irgendeinen Bösewicht: Davon ist hier nicht die Rede. Es geht einzig und allein um die richterliche Entscheidung des kirchlichen Senates, daß die Seelen der wegen Christus Enthaupteten, die Johannes vor den Thronen sieht, für "<strong>selig</strong>" und "<strong>heilig</strong>" erklärt werden, und daß festgestellt wird, der zweite Tod, nämlich die ewige Verdammung, komme für sie nicht mehr in Frage. Die auf den Thronen sitzenden Richter, die Johannes schaut, und die Seelen der Enthaupteten sind nicht dieselben, sondern die Richter stellen fest, daß die Blutzeugen Christi mit diesem tausend Jahre <em>herrschen werden</em>.<br />Johannes sieht, wie geistliche Richter <strong>Urteile</strong> über die heldenhafte Tugend von Blutzeugen, Bekennern und Jungfrauen fällen und wie diese daraufhin <em>in der Kirche zu leben</em> beginnen: Sie werden zur Ehre der Altäre erhoben, d.h. nicht nur ihre Reliquien werden unter oder über den Altarsteinen verehrt, sondern auch ihre Namen werden bei der hl. Messe in unmittelbarster Nähe der hl. Wandlung genannt. Die Blutzeugen, Bekenner und Jungfrauen werden als <strong>Selige</strong> und als <strong>Heilige</strong> bezeichnet und sie werden sowohl von der gesamten Kirche als auch von den einzelnen Gläubigen <strong>angerufen</strong>, wie wenn sie lebendig anwesend wären. In dieser Weise erklärt die Kirche feierlich, daß die betreffenden Heiligen "mit Christus leben und herrschen", und die Anwesentheit der zahlreichen Heiligenbilder und Statuen in unseren Gotteshäusern ist nur ein Ausdruck dieses uralten Glaubens der Kirche. Diejenigen, die nur noch Betonsilos ohne Heiligenstatue bauen lassen, haben kein Verständnis mehr für das <strong>Leben</strong> und <strong>Herrschen</strong> der <em>Heiligen mit Christus</em>.<br />Der erste eigentliche kirchliche Heiligsprechungsprozess fand nach dem Tode des hl. Bischofs Ulrich von Augsburg im Jahre 973 statt. Aber schon lange zuvor hatte die kirchliche Obrigkeit bestimmt, welche Heilige bei der heiligen Messe zu nennen und so mit Christus als herrschend anzusehen sind.<br />Alfred Läpple hat in seinem 1966 erschienenen Buch ("Die Apokalypse des Johannes") bei der Erklärung des tausendjährigen Reiches den überaus wichtigen Vers vier des 20. Kapitels ganz ausgelassen. Das ist die einfachste Erklärungsweise der heutigen wissenschaftlichen Theologie nach dem II. Vatikanischen Konzil.<br />Prof. Alfred Wikenhauser (+) behauptete im Jahre 1949:<br />"Der Vers 4 ist kaum sicher deutbar. Der Satzteil 'Ich sah Throne, und sie setzten sich darauf...' fußt auf Daniel 7,9 ('Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter Platz nahm')". Diese Behauptung Wikenhausers ist falsch. Die Worte des Apostels Johannes "<strong>fußen</strong>" nicht auf dem Propheten Daniel, sondern sie haben nur entfernte Ähnlichkeit damit. Die Worte des Apostels <strong>fußen</strong> auf dem, was ihm Gott in der Vision gezeigt hat.<br />Weihbischof Dr. Eduard Schick (1959) sagt im übrigen über diese Stelle, daß der Vers vier des 20. Kapitels mit Daniel 7,9 <em>"inhaltlich nichts gemein hat"</em>. Ferner gibt er zu, "daß die Gruppe, die der Seher (nämlich Johannes) dann schaut und eindeutig beschreibt, diejenigen darstellt, denen das Urteil gesprochen werden soll. Es sind die Martyrerseelen... Die Belohnung, die ihnen zuteil wird, besteht darin, daß sie zum Leben kommen und Anteil erhalten an der Königsherrschaft Christi". -- Bei solchen Worten möchte man meinen, Weihbischof Dr. Schick würde sich offen dazu bekennen, daß hier nichts anderes als die <strong>Heiligsprechung</strong> der Martyrer, Bekenner und Jungfrauen gemeint ist, die von der römisch-katholischen Kirche feierlich als <strong>Lebende</strong> geehrt werden. Trotzdem tut Weihbischof Schick so, als könnte er keine sichere Auskunft darüber geben, was mit den Worten bei 20,4 gemeint ist <em>"sie wurden lebendig"</em>. Er fügt hinzu: "Nirgends ist die Erde als der Ort genannt, an dem sie sich dieser innigen Christusgemeinschaft erfreuen; den ganzen Umständen der Vision entsprechend muß an den Himmel gedacht werden".<br />Hier irrt sich Weihbischof Dr. Schick.<br />Denn der Apostel Johannes schaut unmittelbar zuvor, wie das Tier und die Könige der Erde mit ihren Armeen zum Kampf versammelt waren "gegen den, der auf dem Pferde saß". Johannes schaut also <em>Christus</em> den Herrn <strong>auf Erden</strong> zu Pferde reitend, und zwar unmittelbar bevor das tausendjährige Reich beginnt, und genau so werden auch <em>während des tausendjährigen Reiches</em> die Throne <em>dort</em> aufgestellt, wo der Drache und das Tier zuvor ihre Macht ausgeübt hatten, nämlich in Rom.<br />Christus kämpft und herrscht <strong>auf Erden</strong> ("Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat"!) und so finden auch die Heiligsprechungen des tausendjährigen Reiches auf Erden statt. Sie werden freilich im Himmel sanktioniert gemäß dem Worte Christi an Petrus: "Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben..."<br />Die katholische Kirche hat doch noch niemals eine andere Auffassung gehabt, als daß die Heiligen <strong>leben</strong>! "Gott ist kein Gott der Toten sondern der Lebendigen", sagt der Heiland (Matth. 22,32). Wenn dies von den alten Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob gilt, dann erst recht von den Blutzeugen Christi.<br />Prof. Peter Ketter (Herders Bibelkommentar 1953) meinte, daß die in Apk. 20,4 auf Thronen Sitzenden solche "Jesusjünger" seien, "die zur Seligkeit gelangt sind". Ihnen werde das Gericht darüber übertragen, das heißt die Entscheidung darüber, wer der ersten Auferstehung würdig sei und wer nicht.<br />Das ist eine Auffassung, die der Wirklichkeit der streitenden und triumphierenden Kirche widerspricht. Denn die Entscheidung darüber, wer der ersten Auferstehung würdig ist, d.h. wem der zweite Tod - die Hölle - nichts mehr anhaben kann, wird nicht von solchen getroffen, die bereits zur Seligkeit gelangt sind, sondern sie wird von solchen gefällt, die noch hier auf Erden sind, und zwar von solchen, die im Senat der Kirche sind.<br />Die <strong>Fesselung</strong> des Drachen kann nur darin bestehen, daß dieser dem "Tier" und anderen ähnlichen Wesen <em>keine Macht mehr übertragen kann</em>, wie er es vorher getan hatte (Apk. 13,2). Alle jene Völker des römischen Reches, deren Vorfahren einst gemäß der Apokalypse den Drachen angebetet hatten - dieser hatte ja sogar von Christus selbst verlangt, ihn anzubeten -, widersagten ihm jetzt bei der Taufe in feierlichen Worten und beteten Christus an. Solchen Völkern kann der Drache keine Macht mehr übertragen.<br />Nach Erlangung ihrer Freiheit sprach die Kirche künftig bei jeder heiligen Taufe, außer der Nottaufe, den Exorzismus gegen den Satan. Erst das sonderbare II. Vatikanische Konzil kam auf die Idee, diesen Exorzismus bei der hl. Taufe <em>abzuschaffen</em>. Das, was die deutschen Bischöfe in den neuen Taufzeremonien "Exorzismus" nennen, ist nur noch Schein und Täuschung. Es ist kein Exorzismus mehr. Unsere Bischöfe haben die Taufzeremonien gefälscht.<br />Ein Exorzismus ist eine Beschwörung des bösen Feindes im Namen Gottes und im Namen der Kirche, ein <strong>Befehl</strong> an ihn, von einem bestimmten Ort oder von einem bestimmten Menschen zu weichen. Ein bloßes Gebet zu Gott Vater einen "Exorzismus" zu nennen, wie es die deutschen Bischöfe in den neuen Taufzeremonien tun, ist nicht nur Täuschung und Widersinn, sondern eine Beleidigung Gottes. Hier sieht man die Verdrehtheit und Verkehrtheit des II. Vatikanischen Konzils auffallend deutlich.<br />Papst Paul VI. ist in dieser Hinsicht ohne jeden Zweifel mitverantwortlich.<br />Wenn man schon den Exorzismus der Sache nach ganz abschafft, dann sollte man auch das Wort nicht mehr gebrauchen. Aber die deutschen Bischöfe schwanken noch unentschlossen hin und her, ob sie sich ganz auf die Seite des Tübinger Teufelsspezialisten Herbert Haag stellen sollen oder nicht. Auf jeden Fall geben unsere deutschen Bischöfe ein Beispiel von Glaubensschwäche. Sie geben aber nicht nur ein Beispiel der Schwäche in der wichtigsten Tugend, sondern sie heben die Fesselung Satans dadurch auf, daß sie den Exorzismus vor der entscheidensten Sakramentenspendung beseitigen.<br />Unter Duldung, wenn nicht mit Gutheißung Papst Paul VI. zeigen die deutschen Bischöfe, daß sie den Satan und seine Macht nicht mehr ernst nehmen. Darüber ließe sich noch vieles sagen.<br />Die Fesselung des Drachen bestand darin, daß ihm die <em>freigewordene</em> katholische Kirche <strong>ununterbrochen</strong> im Namen Christi entgegentrat. Es verging keine Stunde und kein Augenblick, in dem der Drache nicht im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit und im Namen der Kirche beschworen wurde, von den Menschen zu weichen, und all das wurde jetzt durch das II. Vatikanische Konzil aufgehoben.<br />Die Bischöfe verlangen unter der Nr. 15 des neuen Kindertaufritus: "der Taufspender soll sich ohne Auslassung an die hier bechriebene Ordnung halten".<br />Das ist ein ohnmächtiger und kraftloser Wunsch unserer Oberhirten. Denn die Bischöfe haben sich selber der Auslassung eines wichtigen Teiles der Taufe schuldig gemacht, der bisher <em>über tausend Jahre lang</em> heilig gehalten worden war, nämlich des Exorzismus.<br />Die deutschen Bischöfe sagen die Unwahrheit und täuschen das Volk, indem sie behaupten, die Schlußoration des sogenannten Wortgottesdienstes bei der neuen Taufe habe "den Charakter eines Exorzismus" (Nr. 17, S. 27). Das betreffende Gebet lautet:<br /><em>"Allmächtiger ewiger Gott, du hast deinen Sohn in die Welt gesandt, damit er uns von der Macht Satans befreie, der Finsternis entreiße und in das wunderbare Reich deines Lichtes vesetze. Wir bitten dich inständig, löse diese Kinder aus der Verstrickung der Erbschuld und laß den Heiligen Geist in ihnen wohnen: Durch Christus, unseren Herrn. Amen."</em><br />Ein solches Gebet zu Gott Vater kann man nicht einen Exorzismus nennen.<br />Die deutschen Bischöfe spielen unter Döpfners Führung die schwächste Rolle seit tausend Jahren. Noch niemals haben sie sich derart geschlossen dem Irrtum verschrieben. Die Bischöfe beanspruchten gegenüber dem Papst "kollegiale" Macht, und in Wirklichkeit sind sie fast wie wertlose Nullen im geistigen Kampf der Gegenwart geworden. Sie sind unfähig, das tausendjährige Reich und die "Hochzeit des Lammes" zu verteidigen.<br /><br />Kaplan W.W.E. Dettmann, Buxheim, 1. September 1970<br /><span style="font-size:78%;">Veröffentlicht im "DAS ZEICHEN MARIENS", 4. Jahrgang, Nr. 6, Oktober 1970, Seiten 1031-1032.</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728495">Subscribe to «TOTUS CATHOLICUS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0