I. Die christliche Vollkommenheit
1. Wesen. "Das Ziel unseres Strebens ist Christus..., zu ihm zu gelangen, macht unsere Vollkommenheit aus." (Hl. Aurelius Augustinus Bi. K.L., 354-430, De natura et gratia, c. 70.)
"Über all das habt die Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist." (Kol. 3, 14.)
2. Pflicht. "Seid also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!" (Worte Jesu. Mt. 5, 48.) "Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr heilig seid." (1. Thess. 4, 3.)
3. Segen. "Die Furcht des Herrn erfreut das Herz, gibt Lust, Wonne und ein langes Leben. Wer den Herrn fürchtet, dem wird es wohl gehen an seinem Ende, er wird gesegnet werden am Tage seines Hinscheidens." (Sir. 1, 12-13.)
4. Weg. "Bei allen menschlichen Bestrebungen gibt es Anfang, Mitte und Ende, und ein solcher Unterschied findet sich auch auf dem Gebiete des inneren Lebens. Dort sind solche, die erst eben beginnen; andere, die weiter vorangeschritten sind, und wiederum andere, welche die Vollkommenheit bereits erreicht haben." (Hl. Thomas von Aquin, O.P., K.L., ca. 1226-1274, Summa Theologica, 2. 2. quaestio 24, a. 4.)
5. Verlangen. "Das Leben eines Christen ist ein heiliges Verlangen." (Hl. Aurelius Augustinus, Tr. 4. in epist. 1. Joan.)
II. Die Mittel zur christlichen Vollkommenheit
1. Geistliche Führer. "Suche einen zuverlässigen Führer des neuerwählten Lebens und folge ihm." (Hl. Basilius, Bi. K.L., ca. 330-379, De renunt.)
2. Religiöse Tagesordnung. "Alles aber geschehe in schöner Form und Ordnung!" (1. Kor. 14, 40.)
3. Reinigung der Seele. "Die erste Reinigung, welche geschehen muß, ist die von der Sünde, und das Mittel hierzu ist das Sakrament der Buße." (Hl. Franz von Sales, Bi. K. L., 1567-1622: "Philothea", 1. 6.)
4. Gebet. "Man muß allzeit beten und nicht nachlassen." (Worte Jesu. Lk. 18, 1.)
5. Gewissenserforschung. "Sobald der Tag vorüber, jede körperliche und geistige Arbeit beendet ist, wird ein jeder wohl daran tun, vor dem Richterstuhle der Seele mit seinem Gewissen sorgfältig Abrechnung zu halten, bevor er sich zur Ruhe begibt." (Hl. Basilius, Bi. K.L., ca. 330-379, S. 1. de institut. mon.)
6. Partikularexamen. "Ein jeder prüfe sein Gewissen und sehe zu, was er in der Woche Gutes getan, was in der anderen, welcher Fortschritt stattfand, welche Besserung hinsichtlich gewisser Neigungen eingetreten sei." (Hl. Johannes Chrysostomus, Patriarch, K.L., ca. 354-407, Hom. 11, in gen. 5.)
7. Beichte. "Bekennen wir aber unsere Sünden, so ist er treu und gerecht. Er vergibt uns und macht uns rein von allem Unrecht." (1. Jo. 1, 9.)
8. Vorsätze und Entschlüsse. "Ich habe mir vorgenommen, mein Herz zu erforschen und alles weise zu untersuchen." (Ekkl. 1, 13.)
4. Kommunion. "Der häufige oder tägliche Empfang der heiligen Eucharistie mehrt die Einigung mit Christus, nährt ausgiebig das geistliche Leben, schmückt die Seele reichlicher mit Tugenden und schenkt dem Empfänger ein sicheres Unterpfand der ewigen Seligkeit." (Pius X., 20. 12. 1905, Dekret über die öftere Kommunion.)
10. Hl. Messe. "Die hl. Messe ist der Mittelpunkt der christlichen Religion, das Herz der Andacht, die Seele der Frömmigkeit, ein unaussprechliches Geheimnis, das den Abgrund der göttlichen Liebe umfaßt, weil Gott sich selbst wesentlich darin uns mitteilt und den Reichtum seiner Gaben und Gnaden an uns verherrlicht." (Hl. Franz von Sales, Bi., K.L., "Philothea". II. 14.)
11. Gottesdienst. "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Worte Jesu. Mt. 18, 20.)
12. Geistliche Lesung. "Wer religiöse Bücher und Zeitschriften liest, zu dem redet Gott." (Hl. Aurelius Augustinus, Bi. K.L., Sermo 112, de temp.)
13. Betrachtung. "Betrachte immer die Gebote des Herrn und übe dich emsig in seinen Vorsschriften." (Sir. 6, 37.)
14. Wandel in der Gegenwart Gottes. "Alle Tage deines Lebens habe Gott vor deinem Geiste." (Tob. 4, 6.)
15. Geistliche Sammlung. "Beständig habe ich den Herrn vor Augen. Er steht mir zur Rechten, daß ich nicht wanke." (Ps. 15, 8. Apg. 2, 25.)
16. Geistliche Einsamkleit. "Jesus zog sich von dort in einem Boot an einen einsamen Ort zurück, um allein zu sein." (Mt. 14, 13.)
"Wer also zum innern, geistigen Leben gelangen will, der muß sich mit Jesus von der Volksmenge entfernen." (Gerhard Groote, 1340-1384: "Nachfolge Christi". 1, 20.)
17. Anmutungen. "Unter Lobpreis will ich den Herrn anrufen... Ich werde gerettet werden." (Ps. 17, 4.)
18. Erwägungen. "Das Ende aller Dinge erwägt der Mensch." (Job. 28, 3.)
19. Atmen der Seele und Stoßgebete. "Das Gebet ist das Atmen der Seele." ("Sel. Johann Gabriel Perboire", 1802-1840, Paris, Gaume et Cie., S. 327.)
"Wenn wir den lieben Gott lieben, wird uns das Gebet so vertraulich wie das Atmen." (Hl. J. B. M. Vianney, 1786-1859: "Sermons" II. S. 63 und II. S. 32.)
"Die Stoßgebete oder die Herzenserhebungen zu Gott, verbunden mit innerer und äußerer Abtötung, sind ein sicheres Mittel, bald zu großer Vollkommenheit zu gelangen. Die Geisteslehrer sagen, man könne sie wie Atemzüge verrichten und dadurch immer mit dem lieben Gott vereint und bereit sein, Tugend zu üben, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet." ("Eine moderne Mystikerin", Sr. Emilie Schneider. Von K. Richtstätter S.J., 1928, S. 153.)
20. Besuch des Allerheiligsten. "Wißt ihr nicht, daß ich im Hause meines Vaters sein muß." (Worte Jesu. Lk. 2, 49.)
(Fortsetzung folgt)
Samstag, Juli 15, 2006
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen