Samstag, Dezember 30, 2006

Das Meßopfer, ein Werk der Heiligsten Dreifaltigkeit

Im Mittelpunkt steht das siegreiche Gotteslamm. Das Schlachtmesser erinnert an seinen Opfertod. Die Vergegenwärtigung desselben vollzieht sich in der Messe unter Mitwirkung des Heiligen Geistes, der mit seiner Flammenglut das Opfer gleichsam verzehrt und zu lieblichem Wohlgeruch aufsteigen läßt. Dieses verklärende und verzehrende Feuer ist auf dem Bilde durch einen mehrfarbigen Strahlenkranz angedeutet, der Wohlgeruch durch die Weihrauchwolken. Der himmlische Vater nimmt das Opfer des Lammes wohlgefällig an. Das Blut des Lammes fließt in den Opferkelch. Darunter sprudeln 7 Quellen aus dem Altare hervor; es sind die 7 Sakramente, welche uns die Früchte des Erlösungsopfers mitteilen. Über das ganze Bild wölbt sich der Friedensbogen als Zeichen der Versöhnung zwischen Himmel und Erde.

Samstag, Dezember 23, 2006

Apropos Ökumenismus

"Es ist mir von meinem geistigen Führer ein strenger Verweis gegeben worden, daß ich zu sehr auf das Lob der frommen Irrgläubigen eingegangen sei. Es wurde mir gesagt: ob ich denn nicht mehr wisse, wer ich sei und wem ich gehöre. Ich sei eine gottgeweihte Jungfrau der katholischen Kirche und durch heilige Gelübte gebunden. Ich solle Gott loben in der Kirche und für die Irrgläubigen mit herzlichem Mitleiden beten. Ich könne mehr wissen, was die Kirche ist, als Andere, und solle darum die Glieder Jesu Christi in der Kiche, in seinem Leibe loben; jene aber, die sich von diesem Leibe losgerissen und ihm so furchtbare Wunden beigebracht hätten solle ich bejammern und für ihre Bekehrung beten. Mit dem Lobe der Ungehorsamen nehme man Teil an ihrer Schuld. Auch sei solches Lob keine Liebe, weil der wahre Eifer für das Heil der Seelen dadurch nur geschwächt werde. Es geschah mir recht, daß ich getadelt wurde, denn es ist nicht recht, in diesen heiligen Dingen sich so gehen zu lassen. Wohl sehe ich viele gute Menschen unter ihnen und habe großes Mitleid mit ihnen; aber ich sehe auch, daß sie Kinder ihres Ursprungs sind, die abströmen, die sich selbst unter einander spalten. Regt sich hie und da ein Trieb der Andacht aus dem katholischen Stamm in ihnen, so läuft doch ein dunkler unbeugsamer Trieb des Trotzes, des Abwendens von der Mutter nebenher. Sie wollen gar gerne recht fromm sein, nur nicht katholisch. Wenn sie gleich immer sagen, auf die Zeremonien, auf die tote Form komme es nicht an, man müsse im Geiste Gott dienen, so kleben doch gerade sie ganz eigensinnig an der Form und zwar an einer toten, selbst gemachten, und darum stets veränderlichen Form, die nicht gewachsen, nicht ein Leib des Geistes, sondern ein totes Futteral ist. Sie könnnen sich darum nicht beugen, und alle leiden an der Hoffart. Woher sollten sie auch ein demütiges Herz erlangen, da sie von Jugend auf sich nicht demütigen lernen, indem sie ihre Sünden, ihr Elend nie beichten, nie gewohnt sind, sich wie ein Kind der Kirche im Sakrament der Buße vor dem Stellvertreter Gottes reumütig und mit herzlicher Beschämung anzuklagen! Darum sehe ich selbst in den Besten unter ihnen etwas Fehlerhaftes, Eigensinniges, Starres, Hoffärtiges. Nur jene Irrgläubigen, welche, ohne von der allein seligmachenden Kirche etwas zu wissen, so fromm, wie sie es vermögen, wandeln sind auf keinem bösen Wege. Sobald ihnen aber Gott den geringsten Wink oder Zweifel gibt, sind sie berufen und müssen nach der Wahrheit forschen. Durch die heilige Taufe sind zwar auch die Irrgläubigen, wenn sie dieselbe recht empfangen haben, Glieder der Kirche geworden und leben allein von der Kirche und haben nichts an geistlicher Nahrung, als was ihnen aus der Kirche zufließen kann; aber sie stehen nicht mit den Kindern des Hauses am Tische, sie stehen draußen trotzend, prahlend oder verschmachtend. Wenn ich in Gesichten getaufte Irrgläubige sehe, welche mit der Kirche sich vereinigen, so ist es, als träten sie aus den Wänden der Kirche hervor vor den Altar und das allerheiligste Sakrament; während mir die Ungetauften, die Juden, Türken (Moslems) und Heiden, wenn sie sich bekehren, als durch die Türe hereintretend, gezeigt werden."

Anna Katharina Emmerich (Schmöger, I. Band, 1867, S. 463/464)

Freitag, Dezember 15, 2006

Das tausendjährige Reich - Teil 2

Das Tausendjährige Reich ist die Zeit unvorstellbarer Gnadenfülle. Nur aus diesem Grunde heißt es weiter vorne in der Apokalypse, daß der "Zorn Gottes" mit der Ausgießung der sieben Schalen beendet ist ("Quoniam in illis consummata est ira Dei", Apk. 15,1).
Die sieben Schalen des Zornes Gottes treffen in der Geheimen Offenbarung nur das Tier und den falschen Propheten und jene Menschen, die sich von diesen beiden betören lassen. Mit den sieben Zornesschalen ist nicht die Fülle aller Katastrophen bis zum Weltende gemeint.
Das Tausendjährige Reich wird in der Geheimen Offenbarung als Zeit der reinen Herrschaft Christi auf Erden beschrieben. Der Satan wird nicht mehr angebetet, wie es z.B. bei seinem "Thron" in der Stadt Pergamum geschah (Apk. 2,12-13), sondern er ist gefesselt. Im Tausendjährigen Reich, das heißt in jenem Zustand der Kirche, in dem Gott der Herr öffentlich und feierlich durch den im hl. Sakrament gegenwärtigen Heiland verherrlicht wird ("Per ipsum et cum ipso et in ipso est tibi Deo Patri omnipotenti in unitate Spiritus Sancti omnis honor et gloria") ist es mit der früheren Anbetung Satans vorbei.
Eben deshalb bestand auch kein Grund, dem Zorne Gottes freien Lauf zu lassen; Satan konnte die Völker im wesentlichsten Punkt nicht mehr betören.
Auf den großen Altarbildern altberühmter Klöster, z.B. in Weingarten (Würtemberg) und Ottobeuren, ist zu sehen, wie der Heiland im Himmel aus seiner Seitenwunde das Blut auf den Erdball hinunterfließen läßt, während Gott Vater daneben thront. ... Wenn man bedenkt, welche ungeheuren und endlosen Verfolgungen die Christen im römischen Reich dreihundert Jahre über sich ergehen lassen mußten, um irgendwo in einem Mauseloch unter dem Boden das heilige Meßopfer zu feiern - die unterirdischen Erweiterungen, die man heute z.B. in der Domitilla-Katakombe sieht, stammen ja erst aus der Zeit der Freiheit der Kirche -, dann kann man nicht umhin, die Zeit der freien Feier des erhabensten Opfers als das Tausendjährige Reich zu bezeichnen. Es kann unmöglich eine bessere Deutung dieser wunderbaren kirchengeschichtlichen Schau des Apostels Johannes geben. Diese Schau war ein echter und wahrer Trost für die alten Gläubigen... Die Verfolgungen der Christen durch das "Tier" und den "falschen Propheten", das heißt durch den römischen Staat und das Götzenpriestertum, waren so allumfassend und so grausam, daß viele Christen gar nicht an eine Zeit echter Freiheit auf Erden zu glauben vermochten.
Das Tausendjährige Reich war genau das, was die katholische Kirche bisher in Lesungen der Adventszeit aus den alten Propheten vortragen ließ, z.B.: "In den letzten Tagen wird das Haus des Herrn wie ein herrlicher Berg dastehen, als höchster der Berge. Er wird alle Hügel überragen, und die Völker werden zu ihm strömen. Viele Völker werden sich aufmachen und sprechen: 'Kommt, laßt uns zum Berg des Herrn hinaufgehen, zum Hause des Gottes Jakobs'... und sie werden ihre Schwerter umschmieden in Pflugscharen und ihre Lanzen in Sicheln..." (Isaias 2,2-5, am Quatember-Mittwoch im Advent).
So wie der Prophete Isaias hier die Kirche in berechtigter Weise in verklärtem Zustande schaut, so schaut Johannes dieselbe Sache auf andere Weise als eine Zeit, in der der Zorn Gottes beendet ist.
An derselben Stelle, an der der Prophet Isaias die segensreiche Herrschaft des Sprosses aus der Wurzel Jesse über die Vöker beschreibt, nämlich im 11. Kapitel, sagt er: "Der Wolf wird mit dem Lamme zusammenwohnen und der Leopard mit dem Böcklein beisammensein: Das Kalb und der Löwe und das Schaf werden beisammen sein und ein kleiner Knabe wird sie hüten. Das Rind und der Bär werden zusammen weiden; ihre Jungen werden nebeneinander daliegen, und der Löwe wird wie ein Ochse Gras fressen". Mit diesen unglaublich klingenden Schilderungen wird nichts anderes beschrieben als die völlig unmöglich scheinende Zähmung menschlicher Wildheit unter der Herrschaft Christi im Tausendjährigen Reich. Die größten Machthaber der Menschen, die miteinander verfeindet waren, werden friedlich nebeneinander an der Kommunionbank knien und die Speise der Engel genießen.
Das Tausendjährige Reich ist nichts anderes als jenes Reich, um das uns Jesus mit den Worten zu beten gelehrt hat: "Pater noster, qui es in coelis, sanctificetur Nomen tuum, adveniat regnum tuum, fiat voluntas tua sicut in coelo et in terra..." - Dies war der Wille des Vaters, daß an allen Orten vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ein reines Speiseopfer dargebracht werde. Um das Kommen dieses Reiches hätten wir beten sollen. Das Tausendjährige Reich ist jenes Reich, um dessen Kommen die seligste Jungfrau und Gottesmutter Maria seit dem Tag ihrer ersten heiligen Kommunion ununterbrochen gebetet hat. ...

Kaplan W.W.E. Dettmann
Veröffentlicht in "DAS ZEICHEN MARIENS", 4. Jahrgang, Nr. 7, Nov. 1970, Seiten 1088, 1089.

Samstag, Dezember 02, 2006

Sequuntur Agnum, quocumque ierit

O göttliches Lamm, das unter Lilien weidet und dessen königliches Gefolge Jungfrauen sind; der du von einer Jungfrau geboren wurdest und den jungfräulichen Jünger zum Vertrauten deines Herzens machtest, verleihe gnädig, daß ich die Reinheit des Standes unbefleckt wahre, zu dem du mich in deiner Weisheit berufen hast, und gib, daß ich die tausend Gefahren siegreich meide, welche besondes heute die Welt und der böse Feind der Tugend der Reinheit bereiten.

O Jungfrau der Jungfrauen, o hl. Aloysius, hl . Bernardus, hl. Hermann Joseph, hl. Stanislaus bittet für mich!