1. Grundlage des Glaubenssatzes in der Heiligen Schrift
Zunächst findet man die Grundlage dieser Lehre in der Heiligen Schrift selbst. In ihr spricht Gott, der Schöpfer aller Dinge, nach dem unheilvollen Sündenfall Adams die Versucher- und Verderberschlange mit den Worten an, die nicht wenige der heiligen Väter und Kirchenlehrer sowie die meisten anerkannten Exegeten auf die jungfräuliche Gottesmutter anwenden. "Feindschaft will ich setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen..." (Gen. III, 15.) Wenn nun aber die allerseligste Jungfrau Maria irgendwann - weil mit der Erbsünde in ihrer Empfängnis behaftet - der göttlichen Gnade entbehrt hätte, so hätte wenigstens in diesem, wenn auch kürzesten Augenblick, diese ewige Feindschaft zwischen ihr und der Schlange, von der seit der ältesten Überlieferung bis zur feierlichen Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis die Rede ist, nicht bestanden. Es hätte dann eine gewisse Unterwerfung stattgefunden.
Außerdem wird die heiligste Jungfrau mit den Worten "voll der Gnade" (ebd.) oder "kecharitomene" und "gebenedeit unter den Weibern" (ebd. 42) gegrüßt. Die katholische Überlieferung hat diese Wort immer folgendermaßen verstanden: "Dieser einzigartige und feierliche, sonst nie vernommene Gruß zeigt, daß die Gottesmutter aller göttlichen Gnaden Thron gewesen ist, daß sie mit allen Gnadengaben des Heiligen Geistes ausgestattet, ja sogar dieser Gnadengaben nahezu unbegrenzte Schatzkammer und unerschöpfliche Tiefe gewesen ist, so daß sie niemals dem Fluche unterworfen" (Bulle Ineffabilis Deus) war.
Dienstag, Juni 06, 2006
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